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Krankheiten des Kindes im Mittelalter
Susanne Scheibenreiter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Winfried Stelzer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1341
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29842.27837.912570-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Schwerpunkt der Diplomarbeit liegt in der Interpretation der ersten drei gedruckten Bücher über die Krankheiten des Kindes des ausgehenden 15. Jahrhunderts, die durch den Medizinhistoriker Karl Sudhoff 1925 herausgegeben wurden. Um die in den Traktaten wiedergegebenen Anschauungen besser zu verstehen, wird die Entwicklung der abendländischen Medizin und die Grundlagen der mittelalterlichen Medizin dargestellt, die auf den Schriften der antiken Ärzte basieren. Die bedeutendsten Persönlichkeiten der Antike sind Hippokrates (ca. 370 v. Chr. gestorben) und Galen (ca. 130 – wahrscheinlich um 200 n.Chr.), der der hippokratischen Viersäftelehre zum Durchbruch verholfen hat. Das griechische medizinische Wissen ist über die Rezeption in Byzanz und die Schule von Alexandria in den islamisch-arabischen Raum gekommen, wo es übersetzt, kompiliert, interpretiert und systematisiert wurde. Hinzu kamen neue Erklärungsversuche der arabischsprachigen Ärzte. Die Werke der arabischen Medizin wurden ins Lateinische übersetzt, beginnend mit Constantinus Africanus (gest. um 1087) und fortgesetzt durch die Übersetzungstätigkeit der Klöster und weltlichen Medizinschulen. Im Kapitel über die Kindheit im Mittelalter wird darauf hingewiesen, dass entgegen früherer Meinungen das Kind beachtet wurde und auch einen festen Platz in der mittelalterlichen Gesellschaft hatte, wofür die damals vorherrschende Einteilung der Kindheit in drei verschiedene Phasen – Infantia, Pueritia, Adolescentia – spricht. Kummer und Schmerz bereiteten den Eltern das kranke Kind, das im Krankheitsfall liebevoll und aufmerksam gepflegt wurde. 80 Unter den drei gedruckten Büchern über die Kinderkrankheiten, die ausführlich besprochen und interpretiert werden, ist das Büchlein von Bartholomäus Metlinger insoferne herauszuheben, da es ein wertvoller Ratgeber für die Eltern ist. Das Buch von Paulus Bagellardus, das am Anfang der kinderheilkundlichen Literatur steht, und von Cornelius Roelans, das den Abschluss der literarischen Entwicklung des Faches Kinderheilkunde, soweit sie im ausgehenden 15. Jahrhundert bekannt war, sind für die medizinische Ausbildung und Fortbildung, wie man heute zu sagen pflegt, geeignet. Manchmal war es schwierig aus heutiger Sicht festzustellen, welche Krankheit gemeint war. Ich glaube aber, dass es für die damalige Zeit wichtig war, den Arzt auf verschiedene Krankheiten des Kindes aufmerksam zu machen. Das Autorenverzeichnis der in den Traktaten erwähnten medizinischen Schriftsteller und Kommentatoren von der Antike bis ins Mittelalter und ein Glossar der Heilmittel sind im Anhang dargestellt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Krankheiten des Kindes im Mittelalter erste gedruckte kinderheilkundliche Bücher Kindheit im Mittelalter Grundlagen der mittelalterlichen Medizin
Autor*innen
Susanne Scheibenreiter
Haupttitel (Deutsch)
Krankheiten des Kindes im Mittelalter
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
94 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Winfried Stelzer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC07048110
Utheses ID
1052
Studienkennzahl
UA | 312 | 315 | |
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