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Der autoritäre Charakter in der österreichischen Literatur der Zwischenkriegszeit
Sophie-Marie Wollner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johann Sonnleitner
DOI
10.25365/thesis.11752
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29355.31904.508869-6
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit zeigt die Darstellung des autoritären Charakters anhand
ausgewählter österreichischer Literatur der Zwischenkriegszeit. Der autoritäre
Charakter, ein Konzept, das von Theodor W. Adorno und KollegInnen, von Wil-
helm Reich und von Erich Fromm zur Beschreibung eines potenziell faschisti-
schen Charakters entwickelt wurde, ist gekennzeichnet durch Autoritätshörigkeit
und -abhängigkeit sowie durch sadistisches Verhältnis zu jenen die seiner Ein-
schätzung nach unter ihm stehen. Heinrich Manns Roman Der Untertan
(1914/1918) ist der Ausgangspunkt der literaturwissenschaftlichen Analyse: Im
Zentrum der Arbeit stehen Das Spinnennetz (1922) von Joseph Roth und das Vor-
spiel des Romans So starb eine Partei (1934-1937, nur als Fragment erhalten) von
Jura Soyfer. Die beiden österreichischen Autoren beschreiben den autoritären
Charakter in ihren Texten – ohne ihn so zu benennen. Die Arbeit zeigt, dass die
Verbindung von Gesellschaftswissenschaft, (Sozial-)Psychologie und Literatur-
wissenschaft Zusammenhänge erkennen lässt. Literatur kann gesellschaftliche
Verhältnisse aufzeigen, auch wenn gesellschaftswissenschaftliche Konzepte dazu
erst danach formuliert werden.
Abstract
(Englisch)
This thesis is an exposition of the Authoritarian Personality as it is exhibited in Austrian
literature during the interwar period. The concept, as developed by Theodor W. Adorno
and his colleagues of the Frankfurt School, as well as by Wilhelm Reich and Erich
Fromm, describes the potentially fascist character traits of the Authoritarian Personality.
This character depends on the existence of an authority relation in order for it to live out
its sadistic ways towards others who are consistently perceived as being inferior. The
literary survey starts with Heinrich Mann’s novel Der Untertan (1914/1918), and then
proceeds to the core of the discussion: the analysis of Joseph Roth’s Das Spinnennetz
(1922) and Jura Soyfer’s fragment So starb eine Partei (1934-1937), there, particularly
the part Vorspiel. Without ever being explicitly referred to, the notion of the Authoritar-
ian Personality is evident throughout their texts. The joining forces of literary studies,
social sciences and psychology employed in the present work, proves to be productive in
interpreting certain tendencies in a society which might not be on the surface at all times,
but are still prevalent in the minds of the people. It is shown that literature can anticipate
and reveal societal conditions before they are recognized by the social sciences properly.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
fascism Austrian literature interwar period Authoritarian Personality Theodor W. Adorno Erich Fromm Wilhelm Reich Joseph Roth Jura Soyfer Heinrich Mann Frankfurt School social sciences psychology
Schlagwörter
(Deutsch)
Faschismus Faschismusforschung österreichische Literatur Zwischenkriegszeit autoritärer Charakter Satire Theodor W. Adorno Erich Fromm Wilhelm Reich Joseph Roth Jura Soyfer Heinrich Mann Weimarer Republik Erste Republik Psychoanalyse Frankfurter Schule Kritische Theorie Gesellschaftswissenschaft
Autor*innen
Sophie-Marie Wollner
Haupttitel (Deutsch)
Der autoritäre Charakter in der österreichischen Literatur der Zwischenkriegszeit
Paralleltitel (Englisch)
The authoritarian personality in Austrian literature during the interwar period
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
97, II S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Sonnleitner
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC08348431
Utheses ID
10604
Studienkennzahl
UA | 332 | | |