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Okkulte Weltvorstellungen im Nationalsozialismus
von den Ursprüngen im okkulten Revival des 19. Jahrhunderts bis zur Tibet-Expedition Ernst Schäfers 1938/39
Phillip Ruby
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Mitchell Ash
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.11954
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29339.62499.182769-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich inhaltlich mit möglichen okkulten Weltvorstellungen im Hintergrund der Tibet-Expedition Ernst Schäfers, die er in den Jahren 1938/39 für das SS-Ahnenerbe unternahm. Den Ausgangspunkt hierfür bildet das Revival des Okkultismus im 19. Jahrhundert, welches vor allem durch den amerikanischen Spiritismus und die davon beeinflusste Theosophie Helena Petrowna Blavatskys hervorgerufen wurde. In einem vorangestellten Kapitel befasse ich mich jedoch zunächst mit den Mythen von den geheimnisvollen Ariern und der sagenumwobenen Insel Atlantis, da diese grundlegend für ein näheres Verständnis der Thematik sind, zieht sich ihre Rezeption im okkulten Milieu Deutschlands und Österreichs doch bis in das „Dritte Reich“ hinein. In der okkulten Szene werden sie erstmals von Blavatsky aufgegriffen, wo sie einen wesentlichen Bestandteil der Wurzelrassentheorie ihrer Theosophie bilden. Aus den Theorien Blavatskys entwickelt sich in der Völkischen Bewegung Deutschlands und Österreichs die Ariosophie, eine quasi germanisierte Variante der Theosophie. Leitfigur dieser Strömung war Guido List, dessen Person und Ideen eingehend thematisiert werden. Schüler von List waren es, die den sogenannten Germanenorden gründeten, dessen bayrischer Seitenarm, die Thule-Gesellschaft, traurige Berühmtheit erlangte. Mit der Thule-Gesellschaft befindet man sich auch schon an der Schnittstelle zum „Dritten Reich“, waren doch später führende NS-Mitglieder wie Rudolf Heß oder Alfred Rosenberg Mitglieder oder zumindest Gäste der „Thule“. Diese direkte Linie vom Wiederentdecken des Okkultismus bis nach Hitler-Deutschland nachgezeichnet, wende ich mich der Frage zu, ob denn auch Heinrich Himmler Interesse an okkulten Theorien hatte. Hierbei spielt eine Person in seinem näheren Umfeld eine gewichtige Rolle, mit der ich mich ebenfalls eingehend befasse: Karl Maria Wiligut. Durch diesen, selbst in der Ariosophie verwurzelten, selbsternannten „Erberinnerer“ kam der Reichsführer-SS in Kontakt zu anderen zwielichtigen Männern wie Otto Rahn oder Edmund Kiss, die ebenfalls einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Im Zusammenhang mit Kiss und dessen Anden-Expedition komme ich auch auf die Welteislehre Hanns Hörbigers zu sprechen. In einem abschließenden Abschnitt wende ich mich schließlich der Person Ernst Schäfers und dessen in Zusammenarbeit mit dem SS-Ahnenerbe stattfindenden Expedition nach Tibet zu, sowie der am Anfang dieser Arbeit stehenden Frage, ob denn nicht etwaige okkulte Vorstellungen Himmlers diese nicht erst ermöglichten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Okkultismus Nationalsozialismus Heinrich Himmler Ernst Schäfer /Arier Atlantis Theosophie /SS-Ahnenerbe Welteislehre Tibet
Autor*innen
Phillip Ruby
Haupttitel (Deutsch)
Okkulte Weltvorstellungen im Nationalsozialismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
von den Ursprüngen im okkulten Revival des 19. Jahrhunderts bis zur Tibet-Expedition Ernst Schäfers 1938/39
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
140 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mitchell Ash
Klassifikation
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg
AC Nummer
AC08318888
Utheses ID
10783
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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