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Wird das Erwachsenwerden in Abhängigkeit von der Ausbildung unterschiedlich erlebt?
ein Vergleich zwischen Studierenden und Berufstätigen
Sandra Gollubits
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrike Sirsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12111
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29486.61251.228765-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu erfahren, wie berufstätige junge Leute im Vergleich zu Studierenden die Entwicklungsphase Emerging Adulthood erleben. Zwei Themen standen dabei ebenfalls im Mittelpunkt, nämlich Identität und soziale Übergänge. Diese Phase Emerging Adulthood ist zum einen von der Identitätssuche geprägt, welche die emerging adults durch ausprobieren verschiedener Möglichkeiten zu finden versuchen (Arnett, 2000b), und zum anderen finden in dieser Zeit einige soziale Übergänge zum Erwachsenenalter statt (Neugarten et al., 1965; Shanahan et al., 2005). Der Eintritt in das Erwachsenenalter wird durch das Bewältigen der sozialen Übergänge (Neugarten, Moore & Lowe, 1965; Shanahan, Porfeli, Mortimer & Erickson, 2005) gekennzeichnet. Nun stellt sich die Frage, ob es in Abhängigkeit von der Ausbildung einen Unterschied im Erleben des Erwachsenwerdens gibt? Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wurden 239 junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren rekrutiert, wovon 102 Berufstätige und 137 Studenten waren. Es konnten signifikante Unterschiede zwischen diesen zwei Ausbildungsgruppen aufgezeigt werden: Studenten explorierten mehr in den Bereichen Liebe und Partnerschaft, Beruf und Ausbildung sowie Weltanschauung, erleben diese Entwicklungsphase eher als eine Zeit der Möglichkeiten und des Ausprobierens, fühlen sich zwischen zwei Entwicklungsphasen steckend, wobei jüngere emerging adults dieses Gefühl stärker haben, und sind mehr auf sich selbst fokussiert, während Berufstätige schon mehr Verpflichtungen und Verantwortung übernehmen. Wenn es um die Instabilität geht, so konnten keine Unterschiede zwischen den zwei Gruppen gezeigt werden. Bezüglich des Identitätsstaus weisen Studenten vermehrt ein Moratorium bzw. eine erarbeitete Identität auf, während sich bei Berufstätigen vermehrt eine übernommene bzw. diffuse Identität gezeigt hat. Bezüglich der Kriterien zeigte sich, dass die Berufstätigen die traditionellen Übergänge als wichtige Kriterien für das Erwachsensein sehen, wie bereits Reitzle (2006) herausgefunden hat. In der vorliegenden Studie zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Bildungsgruppen in den Skalen Individualism und Family capacity. Weiters konnten Unterschiede in Bezug auf das subjektive Gefühl des Erwachsenseins in Abhängigkeit von der Ausbildung aufgezeigt werden: Berufstätige fühlen sich in ihrer allgemeinen Einschätzung und in den Bereichen Ausbildung und Beruf, Familie, Liebe und Partnerschaft sowie Freundschaft erwachsener als Studenten, ob wohl nur Unterschiede bezüglich des Berufes/ der Ausbildung und der Liebe/ Partnerschaft sowie der allgemeinen Einschätzung vermutet wurden. Zuletzt wurden auch Unterschiede zwischen den Bildungsgruppen bei den sozialen Übergängen aufgedeckt und zwar in der Hinsicht, dass Berufstätige diese altersmäßig früher bewältigen bzw. planen als die Studenten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Art der Ausbildung einen Einfluss auf das Erleben der Zeit zwischen 18 und 25, sowie auf die Identität und die sozialen Übergänge hat.
Abstract
(Englisch)
The aim of the present study was to investigate whether there are differences in the experience of Emerging Adulthood between students and employed young people. The main focus of this study will additionally be put on themes like identity and social transitions. During Emerging Adulthood young people between 18 and 25 try to find their identity by exploring different life directions (Arnett, 2000b). On the other hand, it is a time when many social transitions take place (Neugarten, Moore & Lowe, 1965; Shanahan, Porfeli, Mortimer & Erickson, 2005). This study investigates whether different educational pathways have an impact on the transition to adulthood? To find an answer to this question, 239 young people between 18 and 25 got recruited; 102 working people and 137 students. Significant findings could be revealed: students explore more in the areas love, work and worldviews, they experience the time between 18 and 25 as a time of experimentations and possibilities, they feel like they stick in the middle between adolescence and adulthood (younger people feel more like they stick in the middle of two developmental phases), they are more self- focused wheras working people are more other- focused. Both groups don´t differ in the scale instability. When it comes to the identity status, students mainly show Moratorium or identity achievement and the working group seems to be in a foreclosure or diffusion. As far as the conceptions of the transition to adulthood are concerned, the same results as in the literature (Reitzle, 2006) could be found: for the working people the traditional transitions are important conceptions for being an adult. Futhermore, there couldn´t be shown any significant differences in the scale individualism and family capacity between these two groups. Moreover, the two educational groups differ in their perceived adult status (Arnett, 2001): in general, the working group feels like it has already reached adulthood whereas the students do so in some respects yes and in some respects no. When it comes to specific areas like work and education, family, love and romantic relationship and friendship, the working group feels more like being an adult, too. But differences between these groups were only supposed in the areas work and education, love and romantic relationship and in the general perception. Finally, there could also be shown differences in the timing of social transitions, because employed people manage the social transitions at the beginning of adulthood (Neugarten et al., 1965; Shanahan et al., 2005) earlier than students do, alternatively they plan these social transitions earlier than students do. To sum up, different educational pathways have an influence on the experience of the periode between 18 und 25, on identity formation and social transitions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
emerging adulthood identity social transitions students and working people
Schlagwörter
(Deutsch)
Emerging Adulthood Identität soziale Übergänge Studierende und Berufstätige
Autor*innen
Sandra Gollubits
Haupttitel (Deutsch)
Wird das Erwachsenwerden in Abhängigkeit von der Ausbildung unterschiedlich erlebt?
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich zwischen Studierenden und Berufstätigen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
163 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Sirsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08369326
Utheses ID
10916
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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