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Die Praktikabilität des österreichischen Glücksspielbegriffs am Beispiel des Kartenspiels Poker
Robert Wagner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Piska
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12121
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29079.31013.383855-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im letzten Jahrzehnt haben sich die Umsätze der Glücksspielindustrie von Jahr zu Jahr stets gesteigert. Immer mehr Spieler standen einem regelmäßig wachsenden Angebot dieser boomenden Branche gegenüber. Neue Spiele kamen hinzu, alte erlangten plötzlich eine noch nie dagewesene Popularität. Doch das Glücksspiel um Geld birgt gewisse Gefahren (Spielsucht, Geldwäsche, Beschaffungskriminalität) in sich. Daher unterliegen Glücksspiele aus ordnungs- und sozialpolitischen Gründen hinsichtlich Veranstaltung und Teilnahme bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen. Diese sind vorwiegend im österreichischen Glücksspielgesetz (GSpG) formuliert. In diesem Zusammenhang ist eine sehr wesentliche Frage, auf welche Spiele denn das GSpG überhaupt anwendbar ist. Dazu findet sich im § 1 GSpG eine Legaldefinition zum Glücksspielbegriff. Wie sich jedoch in der Praxis zeigt, führt die Auslegung dieser gesetzlichen Regelung oftmals zu erheblichen Schwierigkeiten und somit hinsichtlich gewisser Spiele zu einer nicht erwünschten Rechtsunsicherheit. Diese Dissertation widmet sich im Detail der Legaldefinition gemäß § 1 GSpG. Unter Berücksichtigung diverser strafrechtlicher Erkenntnisse (§ 168 StGB zum illegalen Glücksspiel bedient sich derselben Formulierung wie das Verwaltungsrecht) wird untersucht wie die einzelnen Tatbestandsmerkmale des § 1 GSpG auszulegen sind. Nach den allgemeinen Ausführungen zum Glücksspielbegriff erfolgt die Anwendungsprüfung hinsichtlich dem mittlerweile äußerst populären, aber auch sehr kontrovers diskutierten Kartenspiel Poker. Es folgt eine ausgiebige Analyse und Auseinandersetzung mit der aktuellen Literatur und der einschlägigen und relevanten Judikatur. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang die Abwägung und Gewichtung von Geschicklichkeits- und Zufallskomponenten eines Spiels. Dazu werden unterschiedlichste mathematische Modellrechnungen und statistische Analysen von empirischen Studien angeführt und erörtert. Schließlich wird nachgewiesen, dass zumindest bei der momentan am weitesten verbreiteten Form von Poker, nämlich Texas Hold’em Poker, die Geschicklichkeitselemente eindeutig überwiegen und daher dieses Spiel gemäß der aktuellen gesetzlichen Bestimmung nicht als Glücksspiel zu werten ist. Weiters wird auf die beabsichtigten Novellen des GSpG eingegangen und aufgezeigt, weshalb diese aus verfassungsrechtlichen Gründen sehr bedenklich sind. Abschließend erfolgt die Präsentation einiger Überlegungen wie eine gänzliche Neuregelung gewisser Bestimmungen des GSpG aussehen sollte. Hier wird der Fokus auf einen effektiven Spielerschutz gerichtet, der auch den Herausforderungen einer immer enger zusammenwachsenden Europäischen Union und den neuen Möglichkeiten im Bereich des Internets gerecht werden soll.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Legaldefinition Glücksspielbegriff Glücksspielrecht Glück Zufall Kartenspiel Poker Spielerschutz Geschicklichkeit Internetglücksspiel
Autor*innen
Robert Wagner
Haupttitel (Deutsch)
Die Praktikabilität des österreichischen Glücksspielbegriffs am Beispiel des Kartenspiels Poker
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
180 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Christian Piska ,
Gerhard Muzak
Klassifikationen
86 Recht > 86.35 Strafrecht. Besonderer Teil ,
86 Recht > 86.44 Staatsrecht, Verfassungsrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.51 Besonderes Verwaltungsrecht: Allgemeines
AC Nummer
AC08447571
Utheses ID
10925
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1