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Haftung ohne Kausalitätsnachweis
Mara-Sophie Häusler
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andreas Kletecka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12140
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29911.06884.557070-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Jahr 2011 wird das österreichische ABGB 200 Jahre alt. Im Vorfeld dieses Jubiläums wird seit einigen Jahren die Reformbedürftigkeit dieses Gesetzeswerks – insbesondere auch des Schadenersatzrechts – diskutiert. Das allgemeine österreichische Schadenersatzrecht ist in weiten Teilen nach wie vor in der Stammfassung des ABGB in Geltung. Die letzte umfassende Novellierung des allgemeinen Schadenersatzrechts fand mit der III. Teilnovelle, die am 1. 1. 1917 in Kraft trat, statt. Seit dem Jahr 1811 beschreibt § 1295 ABGB die grundlegenden Vorraussetzungen eines Schadenersatzanspruches wie folgt: „Jedermann ist berechtigt, von dem Beschädiger den Ersatz des Schadens, welchen dieser ihm aus Verschulden zugefügt hat, zu fordern; der Schade mag durch Übertretung einer Vertragspflicht oder ohne Beziehung auf einen Vertrag verursacht worden sein.“ Daraus ergibt sich die Verursachung als das zentrale Zurechnungskriterium zwischen dem Schaden und einem potentiellen Ersatzpflichtigen. Im Zuge der aktuellen Reformbestrebungen ist auch das Zurechnungskriterium der Kausalität in Diskussion geraten. Dies wird in der vorliegenden Arbeit zum Anlass genommen, zu untersuchen, wie die Haftungsvoraussetzung „Kausalität“ im ABGB ausgestaltet ist. Dabei wird versucht, einen einheitlichen Lösungsweg für jene Fallgruppen aufzuzeigen, in denen die Zurechnung auf den ersten Blick problematisch ist („kumulative“ und „überholende Kausalität“). Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Frage, in welchen Fällen auf den Nachweis der Verursachung verzichtet werden kann. Dabei wird insbesondere jene Lehrmeinung und Rechtsprechung, die bestimmte Fälle unter dem Begriff der „alternativen Kausalität mit dem Zufall“ zusammenfasst und eine Schadensteilung zwischen potentiellem Schädiger und Geschädigten vorschlägt, einer eingehenden Prüfung unterzogen und versucht dazulegen, dass diese Fälle als reines Beweisproblem über das Prozessrecht zu lösen sind. Darauf aufbauend wird untersucht, ob der Verursachungsnachweis als Haftungsvoraussetzung de lege ferenda durch den Nachweis einer bestimmten Verursachungswahrscheinlichkeit im Sinne einer Proportionalhaftung ersetzt werden kann.
Abstract
(Englisch)
The year 2011 marks 200 years since the Austrian General Civil Code (ABGB) came into force. Leading up to this anniversary there have been discussions for several years about the need for reform to this body of law, regarding tort law in particular. General Austrian tort law as stated in the original version of the Civil Code is still widely applied. The last comprehensive amendment to general tort law was laid out in the Third Amendment, which came into effect on January 1st, 1917. As of the year 1811, section 1295 ABGB states the fundamental preconditions for a claim to damages as follows: “Every person has the right to demand compensation from the tortfeasor for any damage caused by him where he is at fault; the damage caused may be with or without contractual obligation”. This results in causation being the central criterion for attribution of damage to a potential liability for compensation. In the current search for reform the criterion of causation has come under discussion. This led to the impetus for this study, namely examining how “causation” as a precondition for liability is defined by the ABGB. This study will attempt to show a uniform approach to groups of cases where attribution of liability seems problematic at first glance (“concurrent actual cause” and “intervening cause”). The main focus lies in the following issue: in which cases can one forego proof of causation? This study will conduct thorough research of how certain cases are grouped together in both prevailing opinion and case law under the concept of “alternating causation combined with chance” and how they suggest a division of damages between the potential tortfeasor and the injured party. The study will attempt to argue that the solution is to treat these cases as a pure problem of evidence in terms of procedural law. Taking this idea further, the study will examine whether de lege ferenda the proof of causation as a precondition for liability could be replaced by evidence of a certain probability of causation leading to proportional attribution of liability.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
tort law causation proof of causation alternating causation combined with chance proportional attribution of liability
Schlagwörter
(Deutsch)
Schadenersatz Zurechnung Kausalität Kausalitätsbeweis alternative Kausalität mit dem Zufall Proportionalhaftung
Autor*innen
Mara-Sophie Häusler
Haupttitel (Deutsch)
Haftung ohne Kausalitätsnachweis
Paralleltitel (Englisch)
Liability without Proof of Causation
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
getr. Zählung
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Andreas Kletecka ,
Georg Wilhelm
Klassifikation
86 Recht > 86.20 Schuldrecht
AC Nummer
AC08468459
Utheses ID
10943
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
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