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Kulturhistorische Bedingungen der fantastischen Literatur um 1900
Materialismuskritik bei Meyrink, Ewers und Strobl
Stefan Weber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Roland Innerhofer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12269
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30328.30486.264864-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, den kulturhistorischen Ursachen für die Hochkonjunktur fantastischer Literaturpublikationen in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts nachzugehen, der beinahe achtzig Jahre fast ausschließlich realistisch geprägter Literatur vorausgegangen waren. In einem ersten Schritt wird ein Überblick über die bisherige Diskussion zur Definition des Fantastischen geboten, dem schließlich eine eigene Definition als Schreibweise in Abgrenzung zu Gattung und Genre folgt. Die fantastische Literatur der Jahre zwischen 1900 und 1930 wird unter der Genrebezeichung „deutsche Fantastik“ erfasst. Im nächsten Kapitel wird die Entwicklung der deutschsprachigen fantastischen Literatur mit Fokus auf ihre gesellschaftlichen Bezüge bis zum Untersuchungszeitraum um 1900 verfolgt. Der Konjunkturverlauf fantastischer Publikationen der Jahre 1890 bis 1946 mit einem klaren Höhepunkt im Jahr 1922 wird anschließend in einem Diagramm dargestellt und ausgewertet. Basierend auf Vorarbeiten und Analogien zur fantastischen Literatur um 1800 werden mögliche, die Konjunktur der Fantastik befördernde Umstände herausgestellt. Als diese Faktoren werden Industrialisierung und Urbanisierung, das Aufkommen von Massenliteratur und Neuerungen des Verlagswesens, der Erste Weltkrieg und der Zusammenbruch der alten, monarchischen Ordnung sowie die Dominanz von Naturwissenschaften und Fortschrittsgläubigkeit ermittelt. Im Weiteren werden diese Faktoren anhand historiographischer Arbeiten eingehender untersucht. Anschließend widmet sich die Arbeit der Vielzahl antimaterialistischer Konzepte, die den als bedrohlich erfahrenen Veränderungen und der materialistischen Wissenschaftsgläubigkeit von Seiten der Philosophie, der Literatur etc. entgegengebracht wurden und sich auch in der Fantastik wieder finden. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk dem Einfluss dekadenter Literatur. In einem letzten Schritt werden die fantastischen Romane Der Golem von Gustav Meyrink, Alraune von H. H. Ewers und Eleagabal Kuperus von K. H. Strobl auf Textebene exemplarisch auf Einschlüsse antimaterialistischer Vorstellungen, Stoffe und Motive untersucht und miteinander verglichen. Somit wird schließlich der Anteil der deutschen Fantastik an einer Kritik der Moderne bestätigt, der sie auch ihre Popularität in der prekären Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs nach dem Ersten Weltkrieg zu verdanken hat.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
fantastic literature Meyrink Ewers Strobl
Schlagwörter
(Deutsch)
Fantastische Literatur Fantastik Meyrink Ewers Strobl
Autor*innen
Stefan Weber
Haupttitel (Deutsch)
Kulturhistorische Bedingungen der fantastischen Literatur um 1900
Hauptuntertitel (Deutsch)
Materialismuskritik bei Meyrink, Ewers und Strobl
Paralleltitel (Englisch)
Cultural-historical conditions of fantastic literature around 1900
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
158 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Innerhofer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.91 Literatursoziologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC08348570
Utheses ID
11061
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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