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Habitat and host plant use of the Large Copper Butterfly Lyaena dispar rutilus (Lepidoptera:Lycaenidae) in Vienna (Austria)
Martin Strausz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Konrad Fiedler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12274
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29726.65807.101653-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Studie wurde entworfen, um das Eiablageverhalten des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar), einer naturschutzfachlich bedeutenden Tagfalterart, auf verschiedenen räumlichen Skalenebenen zu untersuchen. Die Unterart Lycaena dispar rutilus bildet zwei Generationen aus, wobei sich die Flugzeit der ersten Generation von Ende Mai bis Mitte Juni erstreckt. Die zweite Generation hat ihre Hauptflugzeit im August. Die weißen Eier, mit ihrer charakteristischen Oberflächenstruktur, werden von den Weibchen auf den Blättern der Ampferpflanzen abgelegt und sind hier leicht zu entdecken, wobei selbst geschlüpfte Eier noch gut zu erkennen sind und deshalb auch mit aufgenommen werden können. Frühere Studien haben gezeigt, dass sich Präimaginalstadien besser zum Nachweis dieser Art eignen als das Falterstadium, weshalb in dieser Studie in erster Linie die Suche nach Eiern von Lycaena dispar zum Einsatz kam. Um mögliche Präferenzen der Weibchen bei der Eiablage zu erfassen, wurden verschiedene biotische und abiotische Parameter auf Flächen-, Pflanzen-, und Blattebene erhoben. Insgesamt wurden 23 potentiell geeignete Flächen in fünf verschiedenen Kulturlandschaftszonen innerhalb Wiens auf die Präsenz von Eiern im Jahr 2008 untersucht. Es konnten während der Studie insgesamt 2457 Eier und 271 Raupen erfasst werden. Als günstige Reproduktionshabitate erwiesen sich vor allem trockene Brachen und diverse Ödflächen. Auf der Ebene der Fläche erwies sich der Faktor Kulturlandschaftszone als statistisch signifikanter Einfluss auf die Eidichten. Flächen, die der dicht- bzw. dünn bebauten Kulturlandschaft zuzuordnen waren, enthielten fast die Hälfte der gesamten nachgewiesenen Eier. Als Eiablagepflanzen konnten sechs verschiedene Ampferarten nachgewiesen werden. Neben den in der Literatur schon erwähnten Futterpflanzen (R. crispus, R. obtusifolius, R. sanguineus, R. hydrolapathum) konnten für Wien zwei weitere Ampferarten (R. stenophyllus, R. patientia) als Futterpflanzen bestätigt werden. Als die häufigste und damit auch die wichtigste Futterpflanze für den Großen Feuerfalter in Wien erwies sich der Krause Ampfer (R. crispus), der gegenüber Rumex obtusifolius deutlich bevorzugt wurde. Während an R. crispus durchschnittlich 4,4 Eier/Pflanze gefunden wurden, waren es an R. obtusifolius nur 1.1 Eier/Pflanze. Auf der Ebene der Pflanze wurden hohe Ampferpflanzen sowie Futterpflanzen, die eine längere Besonnungsdauer aufwiesen von Weibchen des Großen Feuerfalters bevorzugt zur Eiablage genutzt. Der Faktor Mahd hatte auf Ebene der Pflanze einen signifikant negativen Einfluss auf die Zahl der abgelegten Eier. Auf der kleinsten räumlichen Ebene, der Blattebene, konnte eine Präferenz der Weibchen für längere Blätter aufgezeigt werden. Die Zahl der Eier wurde auf der Ebene des Blattes nicht vom Befallsgrad durch einen Rostpilz (Uromyces rumicis) beeinträchtigt. Damit Vorkommen des Großen Feuerfalters in Wien auch in Zukunft gesichert sind, sollten getätigte Schutzmaßnahmen vor allem die Erhaltung von geeigneten Lebensräumen, wie etwa Ödflächen und Brachen, zum Ziel haben. Die natürliche Sukzession solcher Flächen sollte durch extensives Management verhindert werden, z.B. durch partielle Mahd alle 2-3 Jahre. Dadurch werden neben dem Großen Feuerfalter auch viele andere gefährdete Insekten gefördert.
Abstract
(Englisch)
This study was designed to investigate egg placement patterns at three different spatial scales for the Large Copper butterfly (Lycaena dispar), a species of considerable conservation interest. In Austria the subspecies L. d. rutilus is bivoltine, with the first generation occurring from the end of May to mid June and the second in August. Females deposit their white eggs onto the leaf surface where they are visually easy to detect. Earlier studies have demonstrated that searching for pre-imaginal stages in Lycaena dispar is a far better way to prove the incidence of this species at particular locations than the observation of adults. Accordingly, this study was based on searching for eggs on appropriate food plants in Vienna. In order to assess the importance of characteristics that influence host plant selection and habitat choice by egg laying females at the site, plant, and leaf scale, different biotic and non-biotic factors were measured. 23 study sites with potential food plants were investigated at the end of the flight period of the two generations of Lycaena dispar rutilus in the year 2008. A total of 2457 eggs and 271 larvae were counted. Most eggs and larvae were encountered at dry fallows and urban waste land. Statistical analyses revealed that on site scale only the landscape zones according to the classification of the Vienna municipality had a significant effect on egg densities. The sparsely or densely built up urban zones harboured nearly half of the whole egg records. Six different Rumex species were confirmed as host plants for Lycaena dispar rutilus in Vienna, two of which had not been mentioned as food plants for this species in the literature. Rumex crispus was found to be the most abundant and most important host plant for egg-laying females of both generations harbouring 87.55% of the total number of egg counts. Rumex crispus (4.4 eggs/plant) was preferred over Rumex obtusifolius for oviposition (1.1 eggs/plant). At the plant scale more eggs were found on higher plants and on plants with a higher potential daily sunshine duration. Mowing had a significantly negative effect on egg densities at plant level. At the leaf scale tall leaves were preferred by egg laying females. The degree of infection through a phytopathogenic fungus (Uromyces rumicis) did not affected oviposition preference. For the future persistence of the Large Copper Butterfly in Vienna conservation strategies should focus on the maintenance of appropriate habitat patches, i.e. so called “wasteland” like e.g. fallows. Natural succession of such areas should be prevented by extensive management, e.g. by mowing parts of the habitat every 2-3 years. This will not only support the Large Copper but also many other threatened insects.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Lycaena dispar rutilus immature stages spatial distribution Vienna habitat utilization host plant species plant characteristics
Schlagwörter
(Deutsch)
Lycaena dispar rutilus Präimaginalstadien räumliche Verteilung Wien Habitatnutzung Wirtspflanzenarten Pflanzenparameter
Autor*innen
Martin Strausz
Haupttitel (Englisch)
Habitat and host plant use of the Large Copper Butterfly Lyaena dispar rutilus (Lepidoptera:Lycaenidae) in Vienna (Austria)
Paralleltitel (Deutsch)
Habitat- und Wirtspflanzennutzung durch den Großen Feuerfalter (Lycaena dispar rutilus) in Wien
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
40 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Konrad Fiedler
Klassifikationen
42 Biologie > 42.75 Insecta ,
42 Biologie > 42.79 Invertebrata: Sonstiges ,
42 Biologie > 42.97 Ökologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08461091
Utheses ID
11066
Studienkennzahl
UA | 439 | | |
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