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Verlauf und zeitliches Investmentmuster beim Bruthöhlenbau des Bienenfressers (Merops apiaster)
eine Fallstudie
Kathrin Sommer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Gerhard Spitzer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12574
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30437.68798.345562-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Mai 2009 wurden in der etwa 14 Brutpaare umfassenden Bienenfresserkolonie, bei Weiden am See (Burgenland), Verlauf und zeitliches Investment des Bruthöhlenbaues an einem Brutpaar untersucht. Es standen Videosequenzen vom ersten (20. Mai, 2009), zweiten (21. Mai, 2009), vierten (23. Mai, 2009)und siebenten (26. Mai, 2009) Tag der Grabtätigkeit für die Auswertung zur Verfügung. Die Ergebnisse weisen auf einen gravierenden Einfluss der Substratbeschaffenheit und –stabilität im Zusammenhang mit der Substratfeuchte hin. 1.Die Aufenthaltsdauer an und in der Brutröhre steht am 1. Tag vom Morgen bis etwa 11:00 in einem reziproken Verhältnis zu den dazwischen liegenden Absenzzeiten. In dieser Phase wird das Substrat offensichtlich auf seine Feuchte abhängige Stabilität geprüft bevor mit intensivem Röhrenvortrieb begonnen wird. 2.Mit Fortschreiten des Röhrenvortriebs werden die Aufenthalte länger, da der Zeitaufwand aufgrund des länger werdenden Transportweges zum Röhrenausgang und des höheren Kraftaufwandes zum Lockern des mit der Tiefe in die Brutröhre feuchter werdenden Sandes zunimmt. 3.Die Zahl der Sandauswürfe ist an Nachmittagen höher als an Vormittagen. Die Sonneneinstrahlung ist nachmittags an der südwestexponierten Brutwand am stärksten. Das sollte ein schnelleres Abtrocknen und energiesparendes Entfernen des gelockerten Lösssandes bewirken. Trockener Lösssand kann rascher ausgeworfen werden. Die Dauer der Sandauswürfe korreliert mit der Anzahl der Schübe. 4.Die Intervalle zwischen den Sandauswürfen werden mit Fortschreiten der Bautätigkeiten länger, da einerseits der Weg länger wird und andererseits der mit weiterem Vortrieb feuchter werdende Sand langsamer abtrocknet. 5.Die Anzahl der Anflüge an die Bruthöhlen unterscheiden sich nicht zwischen Männchen und Weibchen. Jedoch besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Aufenthaltsdauern in der Brutröhre: das Männchen befindet sich länger in der Röhre als das Weibchen. Das Männchen wirft auch signifikant häufiger Sand aus als das Weibchen. Diese Arbeitsteilung bringt offenbar für beide Partner Fitnessgewinn. 6.Brutröhren in verschiedenen Höhen der Brutwand unterscheiden sich signifikant in ihrer Stabilität. Der Anteil an abrieselnden Röhreneingängen ist in tiefer liegenden Bereichen der Wand höher als in den oberen Bereichen, was auf eine Abnahme der Substratfeuchte zurückzuführen ist.
Abstract
(Englisch)
In a breeding colony in Weiden am See, Austria, of about 14 pairs of bee-eaters, the course and temporal investment of the burrow excavation of one pair were investigated. Video recordings from the first (May 20th, 2009;), second (May 21st, 2009), fourth (May 23rd, 2009) and seventh (May 27th,2009) digging - day were analyzed. The results seem to indicate a deep impact of soil property and stability connected with soil humidity. 1.)On the first day, from the morning until about 11 am, the bee-eaters stay at/in the tunnel for a very short period of time. The presence and the absence at this time are reciprocally related. Before starting with intense digging, the bee-eaters obviously test the soil on its humidity- dependent stability. 2.)The duration of the sojourn rises with the progress of construction work. This is because the time involved increases due to the increasing tunnel length and the work, which is getting more difficult with higher soil humidity. 3.)The amount of backward kicks with which the birds eject the loosened soil during excavation is higher in the afternoon than in the morning. The solar radiation at the bank facing southwards is highest in the afternoon. This should accelerate the desiccation of the soil and thus facilitate the loosening of the loess. 4.)The intervals between the ejections are getting longer with the progress of digging because the tunnel length increases and the soil, which is getting more humid with the depth, dries more slowly. 5.)There is no difference in the amount of visits at the nest hole between the male and the female. However there is a significant difference between both sexes in the duration of the sojourn inside the tunnel. The male stays longer in the tunnel. The ejection of the loosened soil is the male’s job as well. This division of work increases the fitness of both sexes. 6.)At different altitudes the burrows in the bank differ significantly from each other in their stability. The rate of collapsing entrance holes is higher in lower areas of the bank than in higher ones, which is due to the decrease of soil humidity.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Merops apiaster activity digging temporal investment soil humidity
Schlagwörter
(Deutsch)
Merops apiaster Grabeaktivität Zeitliches Investment Substrat Substratfeuchte
Autor*innen
Kathrin Sommer
Haupttitel (Deutsch)
Verlauf und zeitliches Investmentmuster beim Bruthöhlenbau des Bienenfressers (Merops apiaster)
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Fallstudie
Paralleltitel (Englisch)
Course and temporal investment during the burrow excavation of the European bee-eater (Merops apiaster)
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
26 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerhard Spitzer
Klassifikation
42 Biologie > 42.83 Aves
AC Nummer
AC08450640
Utheses ID
11340
Studienkennzahl
UA | 439 | | |
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