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Fehlende Identifikation und Entsolidarisierung von Arbeitslosen auf Grund negativer Bewertungen
Agnieszka Zablocki
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Erich Kirchler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12577
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30498.04639.178270-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Abgeleitet aus der Theorie der sozialen Identität identifizieren sich Individuen mit ihrer Gruppe, wenn diese durch positive Attribute gekennzeichnet ist. Durch die Identifikation mit der positiv besetzten Gruppe wird ein positiver Selbstwert ermöglicht, nach dem jedes Individuum strebt. Soziale Repräsentationen spiegelnMeinungen, Vorstellungen, Werte und Ideen wieder, die im gesellschaftlichen Diskurs zirkulieren und sich verfestigen – in diesem Fall Meinungen, Vorstellungen, Werte und Ideen über soziale Gruppen. Durch Assoziationen zu einzelnen (sozialen) Berufsgruppen – Unternehmer/-innen, Angestellte, Arbeiter/-innen, Beamte, Studierende, Grundwehrdiener, Zivildiener und Arbeitslose – und der Bewertungen der Assoziationen sollen Einstellungen zu den jeweiligen (sozialen) Berufsgruppen erfasst werden. Erwartet wird, dass ein/e typische/r Vertreter/-in der eigenen Gruppe positiver bewertet wird als Vertreter/-innen der restlichen (sozialen) Berufsgruppen, um somit eine Identifikation zu ermöglichen und einen positiven Selbstwert zu etablieren. Auch sollte ein/e typische/r Vertreter/-in der eigenen Gruppe wesentlich besser von eigenen Gruppenmitgliedern bewertet werden als von den anderen (sozialen) Berufsgruppen. Dies ist wahrscheinlich für Gruppen mit einem hohen Status. Weiters sollte auch die Einsatzbereitschaft für die Gruppeninteressen dann gegeben sein, wenn der Status der Gruppe und die Identifikation mit der Gruppe hoch sind. Für die Gruppe der Arbeitslosen dagegen wird auf Grund vorheriger Studien erwartet, dass sie eine/n typische/n Vertreter/-in der eigenen Gruppe negativer bewerten, dass der Status der Gruppe geringer wahrgenommen wird und folglich auch keine Identifikation und keine Einsatzbereitschaft gegeben sind. In Bezug auf die Arbeitslosen sei zusätzlich erwähnt, dass jene Arbeitslosen, die im Fragebogen eine andere (soziale) Berufsgruppe angegeben haben, als „Nicht-Arbeitslose“ bezeichnet werden, da sie sich trotz vorhandener Arbeitslosigkeit mit jener (sozialen) Berufsgruppe identifizieren, in der sie vorher beschäftigt waren – beispielsweise als Angestellte/r oder Unternehmer/-in. Diese Teilung der Gruppe der Arbeitslosen findet ihre Berücksichtigung bezüglich des Status, der Gruppenidentifikation und der Einsatzbereitschaft. Assoziationen zu dieser Gruppe gibt es nicht. 88 Soziale Repräsentationen zu jeder der oben angeführten (sozialen) Berufsgruppe wurden mittels der Technik der freien Assoziationen sowie deren Bewertungen, um Bewertungen der eigenen Gruppe sowie der Fremdgruppen zu erhalten. Weiters wurden Angaben zum wahrgenommen Status, zur Gruppenidentifikation sowie zur Einsatzbereitschaft für die Gruppeninteressen erhoben. Die Hypothese, dass ein/e typische/r Vertreter/-in der eigenen Gruppe positiver bewertet wird als typische Vertreter/-innen der anderen (sozialen) Berufsgruppen kann für Unternehmer/-innen, Angestellte, Studierende und Zivildiener angenommen werden. Wie erwartet, bewerten Arbeitslose dagegen ein/n typische/n Arbeitslose/n negativer als typische Vertreter/-innen der anderen (sozialen) Berufsgruppen. Ferner bewerten Unternehmer/-innen, Angestellte, Beamte, Grundwehrdiener und Zivildiener eine/n typische/n Vertreter/-in positiver als diese/r von den anderen (sozialen) Berufsgruppen bewertet wird. Arbeitslose werden von allen (sozialen) Berufsgruppen gleich schlecht bewertet. Folglich nehmen Arbeitslose einen geringeren Status ihrer Gruppe wahr als Unternehmer/-innen, Angestellte, Arbeiter/-innen, Studierende, Grundwehrdiener und Zivildiener. Auch die Identifikation mit der eigenen Gruppe ist bei Arbeitslosen wesentlich geringer als bei Unternehmer/-innen, Angestellten, Arbeiter/-innen, Beamten, Studierenden, Zivildienern und „Nicht-Arbeitslosen“. Bezüglich der Einsatzbereitschaft für die Gruppeninteressen gibt es keine Unterschiede zwischen den (sozialen) Berufsgruppen. Arbeitslose können auf Grund der negativen Wahrnehmung ihrer eigenen Gruppe sowie dem geringen Status keinen positiven Selbstwert generieren, so dass keine Identifizierung sondern vielmehr eine Distanzierung zur eigenen Gruppe entsteht.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Arbeitslosigkeit Theorie der sozialen Identität
Autor*innen
Agnieszka Zablocki
Haupttitel (Deutsch)
Fehlende Identifikation und Entsolidarisierung von Arbeitslosen auf Grund negativer Bewertungen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
155 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Erich Kirchler
Klassifikation
77 Psychologie > 77.69 Sozialpsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08463879
Utheses ID
11343
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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