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Verortungen des "Unheimlichen" in filmischen Darstellungen suburbaner Räume der Gegenwart
Tesa Drev
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Greisenegger
DOI
10.25365/thesis.12586
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29864.13701.782564-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von Sigmund Freuds Konzeption des »Unheimlichen«, beschäftige ich mich in dieser Arbeit mit dem Unheimlichen in urbanen und vor allem suburbanen Räumen der Gegenwart, doch vor allem mit der Art und Weise, wie diese Räume in filmischen Darstellungen seit den 1960er Jahren verarbeitet werden.
Anhand von Michelangelo Antonionis Il deserto rosso, David Lynchs Eraserhead und David Cronenbergs Crash möchte ich zeigen, dass obwohl die filmischen Räume hier fiktional sind, ja sogar weit weg davon, dass man sie als realistisch bezeichnen könnte, sie uns doch vieles über die diversen unheimlichen Qualitäten jener Räume, die wir im Alltag antreffen, verraten. Durch den filmischen Raum werden aufgezeigt: die menschliche Verfremdung, ein Verlust der kulturellen Erinnerung und die damit verbundene Desorientiertheit, ein Ausgeliefertsein, die allgegenwärtige Anonymität, eine Zerbrechlichkeit, das Unkontrollierbare und Haltlose wie auch eine Wiederkehr des stets Gleichen.
Die drei Filme, die ich hier behandle, sind nur ein paar unter zahlreichen anderen, die ich allerdings ausgewählt habe, weil sie, trotz der ähnlichen Fragestellungen, die in ihnen bemerkbar sind, doch drei sehr verschiede Antworten auf diese Fragen bieten. Dazu kommt, dass sie einen Bogen über vier Jahrzehnte spannen, und schon aus diesem Grund verschiedene Akzente haben. Die drei Hauptakzente, die ich in dieser Arbeit verfolge, sind: Darstellungen der Umweltverseuchung, von verfremdeten suburbanen Gegenden und von sogenannten »Nicht-Orten«, ein Begriff von Marc Augé.
Um einen Begriff von Walter Benjamin zu verwenden, könnte man sagen, dass diese Filme entgegen die »Zerstreuung« arbeiten, die das Wahrnehmen in unserer Alltagswelt dominiert. Innerhalb der filmischen Darstellungen wird die Wahrnehmung der Zuschauer nämlich viel stärker als im Leben des Alltags gesteuert und auf bestimmte Inhalte fokussiert. Unterdrückte Inhalte werden in diesen Filmen zur Schau gestellt und auf diesem Weg einem Bewusstwerdungsprozess eröffnet.
Abstract
(Englisch)
Illustrated by Michelangelo Antonioni’s Il deserto rosso, David Lynch’s Eraserhead and David Cronenberg’s Crash, this paper deals with the notion of the uncanny in urban and suburban spaces of the contemporary world and the way they are presented in movies.
I want to show that although the spaces that we encounter in these movies are fictional, showing an existence obviously deformed to such a degree that they cannot be termed realistic in a sense of portraying our factual reality, they nevertheless direct us towards various uncanny qualities of the contemporary world we inhabit. Among these qualities human alienation, loss of cultural memory, loss of orientation, anonymity, exposedness, repetition of the same, which are most expressedly represented in the spatial dimension, are accentuated.
Freud’s notion of the »Unheimlich« and Lacan’s psychoanalytical approach to anxiety are incorporated in connection with philosophical theories of human estrangement (in its spatial aspect) by Walter Benjamin, T.W. Adorno, Georg Simmel and others.
With Walter Benjamin’s term we could claim that films work against the »dispersion« (Zerstreuung) that dominates our everyday lives. Within the realm of the cinematographic world our attention gets focused and our perception guided. Repressed contents can thus come to light and enter our consciousness.
By pointing to obscure sides of the modern human environments, such as the increasing pollution, alienated suburban landscapes and the growth of the so-called »non-places« – a term taken from Marc Augé – the movies that are examined in this study call these phenomena to our attention.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
The uncanny suburban cinematographic spaces David Lynch Michelangelo Antonioni David Cronenberg
Schlagwörter
(Deutsch)
Das Unheimliche suburbaner filmischer Raum David Lynch Michelangelo Antonioni David Cronenberg
Autor*innen
Tesa Drev
Haupttitel (Deutsch)
Verortungen des "Unheimlichen" in filmischen Darstellungen suburbaner Räume der Gegenwart
Paralleltitel (Englisch)
The uncanny in cinematographic portrayals of modern suburban spaces
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
116 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Greisenegger
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.06 Kunstphilosophie, Kunsttheorie ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC08399938
Utheses ID
11351
Studienkennzahl
UA | 317 | | |