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Aboriginal drama and the clash between cultures
Black versus White Australia as mirrored in the plays "The keepers", "Murras" and "The dreamers"
Nicole Hahnl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz-Karl Wöhrer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12591
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29642.33954.794566-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Trotz beachtlicher politischer und rechtlicher Errungenschaften in den letzten Jahren (hier seien insbesondere die national und international lange erwartete offizielle Entschuldigung des ehemaligen Präsidenten Kevin Rudd im Jahr 2008 an die Opfer der sogenannten „Gestohlenen Generationen“ [„Stolen Generations“], sowie die aktuelle Debatte der Regierung von Premierministerin Julia Gillard um die verfassungsrechtliche Anerkennung der Aborigines, erwähnt) hat der Kampf zwischen den Kulturen in Australien keineswegs an Brisanz und Aktualität verloren, da es sich hierbei immer noch um eine äußerst heikle soziopolitische Thematik handelt. Diese Diplomarbeit untersucht Gründe für und die Beschaffenheit der belasteten interkulturellen Beziehung zwischen indigenen und nichtindigenen Australiern, indem zuerst der theoretische Hintergrund zur Konzeptualisierung des Aufeinanderprallens der beiden unterschiedlichen Gruppen im nationalen Kontext erläutert und im Anschluss die literarische Abbildung dieses Kampfes der Kulturen anhand dreier Dramen von einheimischen Autoren analysiert wird. Dazu wurden die Stücke The Keepers von Bob Maza, Murras von Eva Johnson und The Dreamers von Jack Davis ausgewählt. Die verschiedenen Manifestierungen von Culture Clash werden, so wie sie in den genannten Dramen geschildert sind, anhand von Abhandlungen über mit dem Kampf der Kulturen in Zusammenhang stehenden Themenkreisen untersucht. Im Einzelnen sind dies Identität(skonstruktion), der Zusammenhang von Macht und Politik, Entwurzelung durch Enteignung und Zwangsumsiedelung, die Funktion von in den Stücken verwendeten Eingeborenensprachen als Form von Widerstand gegen sprachlichen Imperialismus als auch die gemeinschaftliche Auflehnung und Standhaftigkeit der Aborigines gegen die andauernde Unterdrückung ihres Volkes durch die weißen Landsleute und ehemaligen Kolonialherrscher. Darüber hinaus wird die hervorragende Eignung des Genres der Dramatik für die Anliegen und Problembereiche der australischen Ureinwohner erklärt und verdeutlicht. In der Folge gibt die vorliegende Diplomarbeit Aufschluss über die Methoden, welche die Autoren einsetzen, um das traditionelle Genre der Dramatik für ihre dezidierten Ziele, sowohl die australischen Bühnen (symbolisch für die australische Gesellschaft als Ganzes) zu dekolonisieren als auch alternative Versionen der Geschichtsschreibung geltend zu machen, abzuwandeln. Zu diesen Mitteln zählen die Verwendung folgender Aspekte: die Eingliederung von Teilen der mündlichen Tradition und Mythologie der australischen Ureinwohner in die Stücke; kreisförmige, nonlineare Handlungsstruktur, (nackte) Körper, Räumlichkeit, Aborigines-spezifischer Humor sowie indigene (Zeichen-)Sprachen. Wie deutlich gemacht wird, dienen diese Elemente und Konzepte den Dramatikern auch dazu, auf vergangene und aktuell vorherrschende Missstände hinzuweisen und diese auf Schärfste zu verurteilen. In diesem Zusammenhang werden die politischen Absichten der Autoren sowie deren Zielsetzung, künstlerisch aufgearbeitete Versionen der geschichtlichen Ereignisse und/oder der Realität zu liefern, erläutert. Dieses Vorhaben lässt die Vermutung plausibel erscheinen, dass die Illustrationen des Kampfes der Kulturen in den Theaterstücken den tatsächlichen historischen Gräueltaten sehr nahe kommen. Basierend auf intensiven Auseinandersetzungen mit den Bedürfnissen und Forderungen der Aborigines werden zum Abschluss Vorbedingungen und Vorschläge für den offiziellen Versöhnungsprozess zwischen Ureinwohnern und weißen Australiern angeführt. Für eine erfolgreiche Vergangenheitsbewältigung müssen auch die eklatanten Unterschiede zwischen indigenen und nicht-indigenen Bürgern hinsichtlich der generellen Lebensqualität und –umstände in den Griff bekommen werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die eingeborenen Schriftsteller in einem solchen gesellschaftlichen Heilungsprozess eine Schlüsselrolle einnehmen.
Abstract
(Englisch)
Despite notable achievements in the fields of politics and legislation, including the public apology to victims of the Stolen Generations by former Prime Minister Kevin Rudd in 2008 and the recent discussions about constitutionally recognizing Australia’s Aboriginal people through a referendum suggested by the Gillard Government, the issue of culture clash in Australia has lost none of its explosiveness as it is still an enormously socio-politically charged subject. This thesis explores reasons for and the nature of the strained crosscultural relationship between Indigenous and non-Indigenous Australians by providing a discussion of the concept of culture clash for the Australian context as well as analyzing its representation in three Aboriginal plays: Bob Maza’s The Keepers, Eva Johnson’s Murras and The Dreamers by Jack Davis. Manifestations of culture clash in the texts are examined by means of addressing the topics of identity, the connection of power and politics, dislocation and uprootedness, the function of Aboriginal languages as a form of resistance against linguistic imperialism as well as Black resilience against White subjugation. Moreover, the suitability of drama for Aboriginal issues is explained in detail. In a next step, the thesis sheds light on how the playwrights incorporate aspects from Aboriginal mythology and employ a circular structure, the (naked) body, space, Black humor as well as Indigenous (sign) languages in order to adapt the traditional genre of drama for the set goals of Black playwrights – to decolonize the Australian stage and to assert alternative versions of history – as well as to denounce past and present injustices directed at Native Australians by White authorities. Their political agenda and goal to provide aestheticized versions of history and/or reality are illustrated, permitting the conjecture that the portrayals of the clash between the two cultures largely resemble the actually occurring atrocities. In a final step, based on thorough study of Aboriginal needs and claims, preconditions and suggestions for measures for the advancement of the reconciliation process between Black and White Australians are proposed. The eminent role of Indigenous writers in this endeavor to foster national healing by closing the gap between Indigenous and non-Indigenous citizens is highlighted.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Australische indigene Literatur Zusammenhang des Genre Dramas mit den Zielen des Aboriginal rights movements Kampf der Kulturen
Autor*innen
Nicole Hahnl
Haupttitel (Englisch)
Aboriginal drama and the clash between cultures
Hauptuntertitel (Englisch)
Black versus White Australia as mirrored in the plays "The keepers", "Murras" and "The dreamers"
Paralleltitel (Deutsch)
Dramen der australischen Ureinwohner und der Kampf zwischen den Kulturen veranschaulicht anhand repräsentativer Theaterstücke "The Keepers", "Murras" und "The Dreamers"
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
141 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Franz-Karl Wöhrer
Klassifikation
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.07 Englische Literatur außerhalb Großbritanniens und der USA
AC Nummer
AC08401954
Utheses ID
11356
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 333 |
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