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Heilige als Vorbilder protestantischer Frömmigkeit
zur heutigen Bedeutung des XXI. Artikels der Confessio Augustana
Tatjana Urban
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Evangelisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Herman Westerink
DOI
10.25365/thesis.12593
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30000.58301.754562-0
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von der Aufforderung des XXI. Artikels der Confessio Augustana die Heiligen als Vorbilder zu ehren und von ihnen zu lernen, stellt sich die Frage, wer damit gemeint ist, wer diese Heiligen, in Schrift und Geschichte und Gegenwart sind. Blickt man auf die Entwicklung der Vorstellung von den Heiligen seit der Entstehung der Heiligenverehrung, scheint es nicht nur gerechtfertigt, sondern auch dringend nötig im Sinne einer ecclesia semper reformanda die Begrifflichkeit des personalen „Heiligen“ einschließlich seiner heutigen liturgischen Bedeutung neu zu reflektieren.
Es zeigt sich, dass dem Christentum in allen seinen konfessionellen Ausprägungen, einschließlich der protestantischen, herausragende Figuren niemals unbekannt waren und jene auch immer entsprechende Würdigung fanden. Heiligkeit einer Person, ethisch verstanden, manifestiert sich nicht anhand von Tugenden, sondern in individuellen Schicksalen und Geschichten, aus denen die Gnade Gottes spricht, in denen die Anwesenheit Gottes greifbar wird. Diese werden zum Objekt der Erinnerung und somit zum ‚Medium‘ einer möglichen Ehrung der Heiligen. Heiligkeit als solche wird aber nicht fassbar oder messbar, der Umgang mit Heiligen deshalb nur in der paradoxen Weise eines Nichtkönnens und dennoch Müssens möglich. In den Lebensgeschichten der Heiligen, in den Erfahrungen der uns Vorausgegangenen, wird Gottes Gnadenhandeln begreifbar und bleibt dennoch immer verschlüsselt, objektive Kriterien der Zuordnung oder Wertung sind verwehrt. Trotzdem braucht es ein individuelles entschlüsseln, und bekennen, wer mir heilig sein kann, um der Aufforderung des XXI. Artikels der CA Folge zu leisten und die Weite der Katholizität der Kirche zu erkennen. Ehren kann man nur denjenigen, den man auch nennen, zu dem man sich auch in Beziehung setzen kann. Im Sinne einer imitatio braucht es das Angebot unterschiedlicher Lebensgeschichten und –situationen zur Identifikation, die auch verschiedene Lebensalter repräsentieren. Denn nicht jeder ist zum Märtyrer im herkömmlichen Sinne geboren. Eine Fülle von realisierten Lebensmöglichkeiten hilft jene Perspektive zu finden, die in der jeweiligen Situation neue Möglichkeiten erschließt. Dazu braucht es aber den Mut zu bekennen, wer mir heilig ist.
Als Heiliger erweist sich jener Grenzgänger, an dessen Figur jemandem etwas von der Gnade Gottes einleuchtet. Indem dieser tapfere Sünder Ordnungen und Erfahrungsmöglichkeiten durchbricht, gewinnt er entscheidende Bedeutung für seine Mitmenschen, wird er für diese zum Segen über seine Zeit hinaus und ermöglicht geistliches, politisches und intellektuelles Neuland zu betreten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Heilige Märtyrer Vorbilder Confessio Augustana
Autor*innen
Tatjana Urban
Haupttitel (Deutsch)
Heilige als Vorbilder protestantischer Frömmigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur heutigen Bedeutung des XXI. Artikels der Confessio Augustana
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
149 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herman Westerink
AC Nummer
AC08577838
Utheses ID
11358
Studienkennzahl
UA | 041 | | |