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Vergleichende Studie der Rufe von freilebenden und im Tiergarten gehaltenen Europäischen Bienenfressern (Merops apiaster)
Daniel Doerler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Helmut Kratochvil
DOI
10.25365/thesis.12599
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29260.33591.746253-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der europäische Bienenfresser (Merops apiaster) war schon oft Gegenstand von
Untersuchungen, da er in Kolonien brütet und daher leicht zu beobachten ist.
Besonders sein Sozialleben, allen voran das Helfertum, seine besondere Nistweise
und seine facettenreiche Kommunikation waren Themen von Studien an diesen
Vögeln. Merops apiaster ist ein auch in Österreich vorkommender Vogel. Eine
Brutkolonie im nördlichen Burgenland und eine im Tiergarten Schönbrunn gehaltene
Kolonie waren Studienobjekt meiner Arbeit, bei der ich Unterschiede zwischen Zoobzw.
Volierenhaltung und freilebenden Vögeln in ihrer Vokalisation untersucht habe.
Um einen Vergleich mit anderen in Volieren gehaltenen Vögeln machen zu können,
habe ich die Weißstirnspintgruppe, die ebenfalls im Tiergarten Schönbrunn gehalten
wird, in die Untersuchung miteinbezogen. Besonderes Augenmerk legte ich auf
Minimalfrequenz, Maximalfrequenz, Frequenzmodulation, Dauer der Rufe und der
Zeit bis zum Erreichen der Maximalfrequenz, sowie die Anzahl der einzelnen Rufe.
Am auffälligsten war, dass bei Merops apiaster im Freiland zahlreiche Bettelrufe
festgestellt werden konnten, bei den Tieren im Zoo dagegen keine. Die Vögel im
Tiergarten gaben auch signifikant weniger Rufe von sich als die Tiere aus dem
Burgenland. Selbst Merops bullockoides in der anderen Voliere vokalisierte
signifikant öfter als Merops apiaster in Schönbrunn.
Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte in der Störungsanfälligkeit des europäischen
Bienenfressers liegen. Im Freiland war die Kolonie vor dem Eindringen durch
Menschen geschützt. Störungen gab es lediglich durch andere Tiere (z.B. Falken
oder Krähen) oder durch laute landwirtschaftliche Maschinen in der Nähe der
Kolonie.
Im Tiergarten waren der vorbeifahrende Besucherzug, eine Baustelle in direkter
Nachbarschaft zur Voliere, sowie die Besucher selbst Störungsfaktoren.
Eine Erklärung für den Unterschied zu Merops bullockoides dürfte durch die großzügigere
Gestaltung der Weißstirnspint-Voliere begründet sein. Die Vögel haben
mehr Raum nach oben, um sich verstecken zu können. Die Voliere bietet zahlreiche
Rückzugsmöglichkeiten und mehr Platz zum Fliegen.
Auch die Vergesellschaftung der Bienenfresser in ihrem Gehege mit anderen Tieren
könnte ein Grund für die Verschiedenheit der Rufe sein, da eine der Vogelarten im
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selben Frequenzbereich ruft und Merops apiaster ausweichen muss, um nicht von
den Artgenossen überhört zu werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Europäischer Bienenfresser (Merops apiaster) Weißstirnspint (Merops bullockoides) Tiergarten Freiland Rufanalyse
Autor*innen
Daniel Doerler
Haupttitel (Deutsch)
Vergleichende Studie der Rufe von freilebenden und im Tiergarten gehaltenen Europäischen Bienenfressern (Merops apiaster)
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
43 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Kratochvil
Klassifikation
42 Biologie > 42.60 Zoologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08450651
Utheses ID
11364
Studienkennzahl
UA | 439 | | |