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Halbbildung und die Rezeption von Kunst
Ulrike Hufnagl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Alfred Schirlbauer
DOI
10.25365/thesis.1452
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29998.31387.384065-0
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit macht auf das von Theodor W. Adorno 1959 konstatierte Phänomen der Halbbildung aufmerksam und wählt die Kulturindustrie und den ästhetischen Diskurs zur Darstellung dieser Problematik. Die gegenwärtigen Bedingungen der modernen, aus-differenzierten Kulturindustrie begünstigen diese Erscheinung und machen sie omnipräsent. Während Adorno Halbbildung noch auf den Begriff einer Bildung bezog, ist heute das Verschwinden einer normativen Idee von Bildung zu beobachten. Die Humanistische Bildung, deren Bestrebung Freiheit und Selbsterkenntnis waren, scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Bildung ist zu einem verschwommenen Begriff geworden und orientiert sich nicht mehr an den individuellen Möglichkeiten und Grenzen, sondern an externen Faktoren und an ökonomischen Bedingungen. Die Pädagogik, die sich als Anwalt von Bildung zu verstehen hätte, unterwirft sich den Diktaten des Zeitgeistes und deklariert Anpassung, Teamfähigkeit, Flexibilität und Kommunikationsbereitschaft als wahres Menschentum. Bildung ist ohne eine Auseinandersetzung mit den realen Gegebenheiten der Gesellschaft, ohne Betrachtung der Kulturgüter und Erscheinungsformen, an denen sie sich vollziehen kann, nicht zu denken. In den vielfältigen Angeboten der ausdifferenzierten Kulturindustrie sollen die Menschen nach der anstrengenden Arbeit Freude und Erholung finden und wieder fit gemacht werden für die neuen Anforderungen des Arbeitsmarktes. Die Konsumenten werden von der Kulturindustrie mit dem beliefert, was sie verstehen und was sie nicht irritiert oder gar umkrempelt. So wird Anpassungsbereitschaft und ein affirmatives Bewusstsein erzielt, das sich mit dem Bestehenden einverstanden erklärt. Autonome Kunst stellt die gegenwärtigen Verhältnisse infrage, deckt Verborgenes auf, überschreitet den Status quo, ist ein Stachel gegen unkritisches, unselbstständiges Denken und fordert in ihrer begrifflosen Erkenntnis, ihrem Rätselcharakter und ihrer Zweckfreiheit zur Kritik der Halbbildung heraus.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Halbbildung Kunst Adorno
Autor*innen
Ulrike Hufnagl
Haupttitel (Deutsch)
Halbbildung und die Rezeption von Kunst
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
99 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Schirlbauer
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.02 Philosophie und Theorie der Pädagogik
AC Nummer
AC07075029
Utheses ID
1141
Studienkennzahl
UA | 297 | 295 | 502 |