Detailansicht

Variation of social context in a bargaining game and its effects on event-related potentials
Markus Abrahamczik
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Uta Sailer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12671
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29529.05598.920955-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den meisten ökonomischen Theorien des menschlichen Entscheidungsverhaltens spielten Konstrukte wie Fairness oder soziale Beziehungen, wenn überhaupt, dann nur eine geringe Rolle. Die Bereiche der so genannten “Behavioral Economics” und der Neuroökonomie versuchen Psychologie und Ökonomie zu vereinen und betonen die Wichtigkeit psychologischer Konstrukte für ökonomische Theorien. Die vorliegende Studie versuchte den Einfluss von sozialem Kontext und Fairness (besonders gegenüber Dritten) auf das Entscheidungsverhalten und ihre Repräsentation im menschlichen ereigniskorrelierten Potential zu ergründen. Dies sollte durch das Aufzeichnen des EEG von Versuchspersonen, während diese das sogenannte Güth van Damme Spiel spielten, erreicht werden. Das Spiel wurde in zwei Kontexten vorgegeben: Im ersten Durchgang spielten die Versuchspersonen durchgehend als Responder, während sie im zweiten kontinuierlich die Rolle mit dem Dummy wechselten. Die Ergebnisse auf Verhaltensebene zeigten einen Anstieg der Akzeptanzraten für Responder-unfaire/Dummy-faire Angebote vom ersten zum zweiten Durchgang (von 17% auf 31%). Die Analyse der ereigniskorrelierten Potentiale zeigte für die P200 eine Veränderung des Amplitudenmusters zwischen den Durchgängen, wobei im ersten Durchgang höhere Amplituden für gleiche als für ungleiche Angebote und im zweiten Durchgang für Dummy-unfaire als für Dummy-faire Angebote ausgelöst wurden. Dieses Ergebnis kann entweder als Verschiebung von Aufmerksamkeitsressourcen, die von Gleichheit im ersten Durchgang zu strategischen Erwägungen im zweiten Durchgang wanderten, interpretiert werden, oder als frühe Ergebnisbewertung, wobei in diesem Fall im ersten Durchgang Gleichheit und im zweiten Durchgang Dummy-unfaire Angebote einen „Gewinn“ darstellen würden (aufgrund der strategischen Relevanz des Dummy). Die Amplituden der MFN und der P300 zeigten nur im zweiten Durchgang signifikante Unterschiede zwischen den Angebotsarten. Die MFN wies dieselben Unterschiede wie die P200 auf, was als negative Codierung der Dummy-unfairen Angebote gedeutet wurde, da diese sich auf die späteren Entscheidungen des Dummy 73 auswirken konnten. Die P300 zeigte signifikant höhere Amplituden bei fair/fairen Angeboten, was die positive Wertigkeit dieser Angebotsart anzudeuten schien. Die nicht signifikanten Ergebnisse im ersten Durchgang können als Effekt der geringeren Involviertheit im ersten Durchgang und der eingeschränkten Angebotsstruktur erklärt werden. Den vorliegenden Resultaten zufolge hat der soziale Kontext einen großen Einfluss auf Fairness gegenüber Dritten und ökonomisches Entscheidungsverhalten, was sich sowohl im ereigniskorrelierten Potential als auch im Verhalten äußert.
Abstract
(Englisch)
In economic theories of human decision-making, fairness and social concerns played a marginal or non-existent role for a long time. Behavioral economics and Neuroeconomics make the attempt to integrate the fields of psychology and economics and emphasize the influence of psychological constructs on economic theories. The present study tried to elucidate the importance of social context and fairness (especially other-regarding fairness) for decision-making and their representation in the human event-related potential by monitoring the human EEG while playing the Güth van Damme game (an extended Ultimatum Game) in two social contexts. Therefore the experiment was splitted in two parts: In the first run, subjects remained in the responder role all the time, while in the second run they continually switched positions with the dummy player. Behavioral measures showed an increased acceptance rate for responder-unfair/dummy-fair offers in the second run in comparison to the first run (17% vs. 31%). ERP analyses revealed a change of P200 amplitude pattern between runs, with higher amplitudes for equal than for unequal offers in the first run, and for dummy-unfair offers in the second run. This can be interpreted in terms of allocation of attentive resources, shifted from equity in the first run to strategic evaluations in the second run, or in terms of an early assessment of outcomes, where a “gain” was defined as “equity” in the first run, but as “dummyunfair offer” in the second run (because of the dummy's strategic relevance and the established competition). MFN and P300 amplitudes differed significantly only in the second run. The MFN showed a second-run pattern similar to the P200. This was taken to mean a negative coding of those events because of their strategic meaning for the dummy's later decisions. The P300 showed much higher values for equally fair offers than for any other offer-type, seemingly indicating the positive valence of those offers. Non-significant results of MFN and P300 in the first run were interpreted as an effect of the lower involvement in the first run and the limited structure of offers. According to these results, a major effect of social context on other-regarding fairness and economic decision-making, mirrored in the human event-related potential and in behavioral data, can be assumed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
bargaining game ultimatum game eeg event-related potentials social context
Schlagwörter
(Deutsch)
Ultimatumspiel EEG ereigniskorrelierte Potentiale sozialer Kontext
Autor*innen
Markus Abrahamczik
Haupttitel (Englisch)
Variation of social context in a bargaining game and its effects on event-related potentials
Paralleltitel (Deutsch)
Die Veränderung des sozialen Kontext in einem Ultimatumspiel und deren Einfluss auf ereigniskorrelierte Potentiale
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
85 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Uta Sailer
Klassifikation
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie
AC Nummer
AC08400687
Utheses ID
11419
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1