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Studentische Vertretungsorganisationen und ihre Politik in der Zwischenkriegszeit
Marian Miehl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johanna Gehmacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1461
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30479.59717.897266-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den studentischen Vertretungsorganisationen in der Zwischenkriegszeit und ihren AkteurInnen, den (deutsch)nationalen und katholischen Korporationen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die These, wonach die Korporationen ideologisch den Boden der Universitäten für den Nationalsozialismus bereitet haben. Dazu wird die Geschichte des Korporationswesens im 19. Jahrhundert und die Entstehung der unterschiedlichen Ausrichtungen in Österreich näher betrachtet. Trotz der ideologischen und weltanschaulichen Gegensätze bildeten die deutschnationalen und katholischen Korporationen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ein Konglomerat, das maßgeblichen Einfluss auf die Bildung und Ausgestaltung der ersten Studierendenvertretung an der Universität Wien, der Deutschen Studentenschaft, hatte. Ihre schon in diesem Rahmen zutage tretenden diskriminierenden Ansichten fanden sowohl unter den Lehrenden als auch von staatlicher Seite breite Unterstützung, mit Ausnahme der Zeit des sozialdemokratisch geführten Unterrichtsministeriums 1919 bis 1920. Die korporierten Studierenden verbreiteten ihre diskriminierenden Ansichten aber nicht nur an den österreichischen Universitäten, sondern auch im Rahmen der staatenübergreifenden Dachorganisation der Deutschen Studentenschaft (DSt.), einem Zusammenschluss der Studierendenvertretungen Deutschlands, Österreichs, des Sudetenlands und Danzigs. In diesem konnten die nationalsozialistischen Studierenden nach den ersten Wahlerfolgen Ende der 1920er Jahre erstmals 1931 die Führung übernehmen. In weiterer Folge wurde die DSt. nach nationalsozialistischen Vorstellungen umgestaltet und die bis dahin leitenden Korporierten verdrängt. Dieser Prozess war mit der Machtergreifung der NSDAP in Deutschland im Jahre 1933 abgeschlossen. Auch in Österreich konnte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) zu Beginn der 1930er Jahre Erfolge bei den universitären Urnengängen erzielen. Einem weiteren Vordringen wurde von Seiten des austrofaschistischen Regimes 1933 mit dem Verbot der nationalsozialistischen Einrichtungen und der Auflösung der Deutschen Studentenschaft ein Riegel vorgeschoben. Die daraufhin folgenden starken Eingriffe in die Universitäten - in erster Linie der vom Regime anstatt der Deutschen Studentenschaft eingesetzten Sachwalterschaft der Österreichischen Hochschülerschaft - konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass den nationalsozialistischen Umtrieben nicht Einhalt geboten werden konnte. Trotz des Verbotes konnten sie unter dem Deckmantel der deutschnationalen Korporationen weiterhin ungestört unter den Studierenden für ihre Ziele agitieren, zuerst verdeckt, ab Mitte des Jahres 1937 auch immer offener, bis mit dem Anschluß Österreichs ihre Ziele erreicht waren. Zur Untermauerung der eingangs formulierten These werden einerseits die beiden unterschiedlichen Organisationsformen der Deutschen Studentenschaft sowie der Sachwalterschaft und andererseits ihre jeweiligen inhaltlichen Ausrichtungen hinsichtlich dreier zentraler Ideologeme (Anschlussgedanke, Antisozialismus und Antisemitismus) untersucht, welche die Korporationen mit den Nationalsozialisten weitestgehend teilten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Universität Wien Deutsche Studentenschaft Sachwalterschaft Anschlußgedanke Antisozialismus Antisemitismus
Autor*innen
Marian Miehl
Haupttitel (Deutsch)
Studentische Vertretungsorganisationen und ihre Politik in der Zwischenkriegszeit
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
149 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johanna Gehmacher
Klassifikation
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte
AC Nummer
AC07075997
Utheses ID
1150
Studienkennzahl
UA | 312 | 300 | |
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