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Die Bühnenorgel in der Oper
ein Überblick über Hintergrund, Entwicklung, Aufgaben und stilistische Charakteristika
Livia Krisch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gernot Gruber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12791
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29712.85464.493160-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Orgel hat eine lange Geschichte im weltlichen Bereich, die aber kaum erforscht ist. Als Bühneninstrument fand die Orgel erst im 19. Jahrhundert Verwendung. Erstmals wird das Instrument in der Partitur von Louis Spohrs Oper Faust (1813) vorgeschrieben. Die erste Bühnenorgel für die es Belege gibt, wurde 1831 für die Premiere von Giacomo Meyerbeers Grand Opéra Robert le Diable in der Pariser Oper erbaut. In der Folge wird die Orgel vor allem in Opern der französischen und italienischen Tradition wichtig. Im 20. Jahrhundert setzen auch deutsche Komponisten die Bühnenorgel häufiger ein. Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters nennt von 1794 bis 1997 201 Opern, in denen die Orgel Verwendung findet. Zählt man jene Opern, die elektrische Orgel oder andere Formen der Orgel enthalten dazu, erhält man für einen Zeitraum von 203 Jahren 224 Werke, in denen die Orgel in Erscheinung tritt. Bis heute gibt es keineswegs in allen Opernhäusern eine Orgel. Ersatz für ein fehlendes Instrument bieten Bläserfassungen, das Harmonium, elektronische Orgeln oder eine Orgelimitation im Orchester („Orchesterorgel“). Die Bühnenorgel erklingt nicht im Hauptorchester, sondern auf- bzw. hinter der Bühne. Die Art der Verwendung ist meist so geartet, dass sich die Orgel akustisch stark von den übrigen Orchesterinstrumenten abhebt. Oft wird sie sogar solistisch eingesetzt. In keinem Werk findet sich aber eine durchgehende Verwendung der Orgel. Der Kompositionsstil für Bühnenorgel kombiniert musikalische Elemente der liturgischen Gebrauchsmusik von Protestanten und Katholiken im 19. Jahrhundert. Er beruht auf grundtönigen, homophonen Akkorden, bestimmten Registerkombinationen, getragenem Tempo sowie Schlichtheit in Dynamik und Rhythmik. Anweisungen zur Registrierung sind rar. Für die Verwendung der Orgel in der Oper spielten vor allem ideologische Gesichtspunkte eine Rolle. Durch ihre jahrhundertelange Hauptaufgabe als kirchliches Liturgieinstrument wurde die Orgel traditionellerweise als ein kirchliches Instrument betrachtet. Ihre Hauptaufgabe ist daher meist die Begleitung kirchlicher Szenen und die Erzeugung von religiöser Stimmung. Erst im 20. Jahrhundert wird die Orgel auch ins Opernorchester integriert, um an bestimmten (dramaturgisch motivierten) Stellen zur Klangfarbe beizutragen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Oper Orgel
Autor*innen
Livia Krisch
Haupttitel (Deutsch)
Die Bühnenorgel in der Oper
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Überblick über Hintergrund, Entwicklung, Aufgaben und stilistische Charakteristika
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
128 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gernot Gruber
Klassifikationen
24 Theater > 24.62 Musiktheater, Theatermusik ,
24 Theater > 24.80 Musikinstrumente und ihre Musik: Allgemeines
AC Nummer
AC08395351
Utheses ID
11520
Studienkennzahl
UA | 316 | | |
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