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Selbstkontrolle bei Alltagsbelastungen bei Schülern in der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege
Michaela Grosinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Eva Dreher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12812
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29729.53399.158659-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Baumeister definiert Selbstregulation und Selbstkontrolle 2002 als Kapazität, die eigenen inneren Antworten zu verändern oder zu überwinden, die Gedanken, Emotionen und Aktionen beinhalten. Der Nutzen von Selbstkontrolle ist unumstritten und für viele Lebensbereiche nachgewiesen worden. Beispielsweise den der Leistungen und Aufgabenerfüllung, der psychologischen Anpassung (Tangney, Baumeister & Boone, 2004) und der vermehrten Stresstoleranz (Muraven, Tice & Baumeister, 1998). Muraven und Baumeister fanden 2000 heraus, dass Selbstregulation wie ein Stärke-Modell funktioniert, das angibt, Selbstkontrolle erschöpfe sich nach mehreren Akten der Ausführung, sie könne aber wieder aufgefüllt und auch konserviert werden und ein Langzeiteffekt von Übung ist der der Verbesserung. Stress erschöpft die Selbstregulationsressourcen, umgekehrt schützt höher ausgeprägtes Selbstregulationsverhalten vor der Belastung durch Stress (Derryberry & Rothbart, 1988; zitiert nach Muraven & Baumeister, 2000, S. 249). Vor allem kleine tägliche Ärgernisse sind, nach Cassidy (2000), ein Prädiktor der Ergebnisse und Auswirkungen von Stress. Lazarus und Folkman definierten Stress 1984 als ein Produkt eines transaktionen dynamischen Prozesses, der zwischen der Umwelt und der kognitiv bewertenden Person passiert. Vor allem Bewertungen über die Kontrollierbarkeit einer stressreichen Situation sind ausschlaggebend, ob der Akt der Bewältigung dieser erfolgreich sein wird. Folkman (1984) weist darauf hin, dass diese Kontrollbeurteilung jedoch realistisch sein muss, um das Ziel der Stressreduktion optimal erreichen zu können. Die Selbstregulation und die Bewältigung sind verwandte Konstrukte. Vor allem das emotionsfokussierte Coping steht in engem Zusammenhang mit der Selbstregulation. Aufgrund dieser theoretischen Überlegungen ergeben sich Fragestellungen für die vorliegende Studie: Gibt es Zusammenhänge zwischen der Selbstkontrolle und dem Erleben von Alltagsbelastungen? Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Alltagsbelastungen bzw. der Selbstkontrolle und der subjektiv wahrgenommenen situationalen Kontrollierbarkeit von Alltagsbelastungen? Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Alltagsbelastungen bzw. der Selbstkontrolle und dem Realismus der Kontrollierbarkeit von Alltagsbelastungen? Gibt es Unterschiede in den Konstrukten der Selbstkontrolle, der Alltagsbelastungen und der subjektiv wahrgenommenen situationalen Kontrollierbarkeit in Bezug auf das Alter, Geschlecht und diverse Kontextvariablen? … Die untersuchte Stichprobe sind Gesundheits- und Krankenpflegeschüler, die mit einer zusammengestellten Fragebogenbatterie befragt wurden. Diese beinhaltet die Selbstkontrollskala (Tangney et al., 2004), das „Inventory of college students’ recent life experiences“ (Kohn, Lafreniere & Gurevich, 1990) und 7 eigens für diese Untersuchung entworfene Fragestellungen für die subjektiv wahrgenommene situationale Kontrollierbarkeit von Alltagsbelastungen. Die Auswertung der Daten zeigte, dass es alters-, geschlechts-, und bildungsmäßige Unterschiede bezüglich der Selbstkontrolle gibt, in dem Sinne, dass Ältere, Frauen und Personen mit beruflicher Vorbildung sich eher mehr selbst kontrollieren können. Im Bereich der Verantwortung wird die meiste Selbstkontrolle ausgeübt. Zeitdruck ist die Alltagserfahrung, die von den Schülern als am stärksten belastend angegeben wird. Selbstkontrolle verringert diesen auf lange Sicht und eine Reihe anderer Alltagsbelastungen. Frauen berichten über signifikant mehr Alltagsbelastung als Männer. Es herrschen auch Bildungsunterschiede in der Schwerpunktlegung der Belastungen. Das 2. Schuljahr dürfte generell als belastend empfunden werden. Je mehr subjektiv wahrgenommene situationale Kontrolle desto weniger werden belastende Alltagserlebnisse gemacht. Außerdem bedeutet mehr subjektiv wahrgenommene situationale Kontrolle tendenziell höhere Selbstkontrolle. Je mehr realistische Kontrollierbarkeitseinschätzung eine Person angibt, desto weniger Belastung erfährt diese und über umso mehr Selbstkontrolle sollte sie verfügen. Die Ergebnisse der realistischen Kontrollierbarkeit können allerdings auch in die gegengesetzte Richtung interpretiert werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
selfcontrol selfregulation daily hassles nursing students
Schlagwörter
(Deutsch)
Selbstkontrolle Selbstregulation Alltagsbelastungen tägliche Ärgernisse Gesundheits- und Krankenpflege Schüler
Autor*innen
Michaela Grosinger
Haupttitel (Deutsch)
Selbstkontrolle bei Alltagsbelastungen bei Schülern in der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
196 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Dreher
Klassifikation
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08405263
Utheses ID
11537
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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