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Das Innenministerium - bürokratischer Alltag, Karrieren und Kontakte
eine indizienbasierende kultursoziologische Analyse
Michael Fischer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Roland Girtler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29418.41489.446554-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die gegenständliche Dissertation beschäftigt sich mit der Thematik Bürokratie und Beamtentum in staatlichen Organisationen. Im Fokus der Arbeit steht das österreichische Bundesministerium für Inneres als verkörpertes Objekt bürokratischer Kultur respektive Handlungsweisen. Das Hauptaugenmerk wird dabei exemplarisch auf alle Facetten von Hierarchie, Macht und Ungleichheit innerhalb dieser Institution gelegt, welche für bürokratische Organisationsformen oftmals als symptomatisch tituliert werden. Es interessieren vor allem geschlechts-, positions- und alterspezifische Besonderheiten sowie pathologische Manifestationen, welche für das bürokratische Modell als charakteristisch erachtet werden. Von zentralem Interesse ist jedoch nicht nur die Organisation als Summe respektive Konglomerat vieler Einzelteile, sondern die in der Organisation tätigen, handelnden Menschen (Bürokraten) – die Beamtinnen und Beamten bzw. Vertragsbediensteten. Wie der Titel dieser Arbeit schon erahnen lässt, wird versucht, anhand empirischer Methoden der Sozialforschung, Fragestellungen, welche sich primär auf Themen wie Karriere und Kommunikation in bürokratischen Organisationen beziehen, transparent und nachvollziehbar zu bearbeiten, adäquat aufzubereiten und in weiterer Folge darzustellen. Es wird einerseits Fragestellungen nachgegangen, welche sich auf die bürokratische Organisationsform und andererseits auf das Handeln der Akteure innerhalb bürokratischer Verwaltungsorganisationen beziehen. Von Interesse ist vor allem die Frage, ob sich innerhalb von bürokratischen Organisationen bestimmte Typen von Menschen herausbilden und anhand welcher Strategien sie sich im Alltag bewähren. In Bezug auf das oftmals behauptete Fehlen eines Leistungsprinzips verfolge ich die Frage, wie und wodurch es zur Leistungsmotivation der Bediensteten kommt bzw. warum diese nicht existiert. Von elementarer Bedeutung sind für mich jegliche Fragestellungen im Zusammenhang mit Herrschaft, Macht und der Rolle von Kommunikation innerhalb des österreichischen Bundesministeriums für Inneres. Der Vorannahme: „Wenn es ministerientypische Verhaltens-, Kommunikations- und Interaktionsmuster seitens der Akteure innerhalb des BM.I gibt, dann lassen sich innerhalb dieser Behörde durch die Anwendung dieser (Muster), verschiedene Typen von Menschen lokalisieren bzw. Typisierungen von Menschen vornehmen“, gilt es innerhalb dieser Arbeit nachzugehen. Es wird des Weiteren die Annahme verfolgt, dass, wenn es nur marginale Weiterentwicklungen der bürokratischen Herrschaft (Bürokratie) gab, Webers Grundkategorien respektive Grundprinzipien rationaler Herrschaft auch heute noch innerhalb des Bundesministeriums für Inneres Geltung und Anwendung finden. Trotz dieser eben beschriebenen Vorannahmen bzw. Hypothesen ist das vorrangige Ziel dieser Arbeit weder das Konstruieren von Hypothesen noch die Testung dieser, sondern – ganz in der Tradition von Roland Girtler – die empirische Welt anhand der direkten Prüfung sozialen Handelns zu beschreiben. Aufbauend auf existenter wissenschaftlicher Literatur (exemplarisch sei an dieser Stelle Wirtschaft und Gesellschaft von Max Weber sowie Beamtentum und Bürokratie von Otto Hintze genannt), sowie der gewonnenen Erkenntnis aus Gesprächen und Beobachtungen soll der bürokratische Alltag im Bundesministerium für Inneres in seinen mannigfaltigen Ausprägungen und mit seinen sämtlichen Wirk- und Handlungsmechanismen illustriert werden. Im Fokus der gesamten Forschungsarbeit stand der Mensch als handelndes Subjekt im Kontext bürokratischer Verwaltung. Nach der Manier Max Webers wurde versucht, das soziale Handeln – also jenes, welches sich auf das Verhalten anderer bezieht und daran in seinem Ablauf orientiert – zu analysieren und verstehbar darzustellen. Auch der den bürokratischen Organisationen immanenten Terminologie soll im Rahmen dieser Arbeit angemessene Aufmerksamkeit gewidmet werden. Einerseits zielt die Arbeit darauf ab, das bürokratische, ministerielle Leben auf der Mikroebene – also aus der Sicht der Akteure – und andererseits auf einer abstrakteren theoretischen Ebene zu bearbeiten.
Abstract
(Englisch)
In the course of the planned doctoral thesis, I concerned myself with the subject of bureaucracy and officialdom in governmental organizations. The focus of my work is on the Austrian Federal Ministry of Interior as representative for the bureaucratic culture and mode of administration. The main focal point will be on all facets of hierarchy, power, and disparity within this institution. Facets, which are often considered as symptomatic for bureaucratic organizational structures. Of particular interest are the genderal-, positional-, and age-specific particularities as well as certain pathological manifestations characteristic for the bureaucratic model. However, the central interest is not only on the organization as a sum of the respective combinations of its parts, but also on the humans within it – the bureaucrats and the contract workers respectively. The following section presents a set of questions relevant to this work. Questions: Is it possible to adequately plan a career in governmental, administrative organizations? Do bureaucratic organizational structures contain a relative decoupling from the efficiency principle? What characteristic roles and particularities exist amongst the bureaucrats? Are there any particularities in the social structure of the personnel? Social origin? What is the most suiting description of the organizational culture? Which role does performance selection play in the genesis of functional elites? What incentive systems are in place? Gratification models & potential penalties – motivation/ demotivation. Where do you identify different types of authority and power? Which status do females hold in an institution dominated by males? Headword: Gender Mainstream. How do the actors communicate with each other? Differences in intrapersonal and interpersonal communication? What are the consequences of the existing age distribution? Do politics play a major role in the legitimization of decisions? As the title of this work suggests, it utilizes empirical methods of social research to adequately process and illustrate questions, primarily dealing with topics such as career and communication in bureaucratic organizations, in a transparent and comprehensible way. Based on existent scientific literature (for example, Wirtschaft und Gesellschaft from Max Weber and Beamtentum und Bürokratie from Otto Hintze), as well as findings made in conversations and observations, this work attempts to illustrate the bureaucratic everyday life, including its complete mechanisms of action, in the Federal Ministry of Interior. Further, the terminology typical to bureaucratic organizations will be discussed within the scope of this work. On one hand, this work aims at the bureaucratic, ministerial life at the microlevel - that is, from the actors' point of view – and on the other hand to examine it at a more abstract and theoretical level.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
bureaucracy officialdom governmental organizations Federal Ministry of Interior
Schlagwörter
(Deutsch)
Bürokratie Beamtentum Ministerium Verwaltung Hierarchie Organisation
Autor*innen
Michael Fischer
Haupttitel (Deutsch)
Das Innenministerium - bürokratischer Alltag, Karrieren und Kontakte
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine indizienbasierende kultursoziologische Analyse
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
305 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Roland Girtler ,
Josef Hörl
Klassifikation
71 Soziologie > 71.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC08396651
Utheses ID
11540
Studienkennzahl
UA | 092 | 122 | |
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