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Barlaam und Josaphat in der europäischen Literatur des Mittelalters
Constanza Cordoni
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Matthias Meyer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12819
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29363.02964.842069-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Thema der vorgelegten Dissertation ist eine im Mittelalter sehr beliebte Legende. Die aus Indien stammende Geschichte von Barlaam und Josaphat erfreute sich seit dem 12. Jahrhundert besonders im Abendland einer ausgesprochen großen Beliebtheit. Im ersten Teil wird ein Überblick über die Entstehung der Legende und deren Verbreitung seit ungefähr dem 8. bis ins 15. Jahrhundert geboten: Die Thesen zur Entstehung und die überlieferten orientalischen sowie okzidentalischen Fassungen werden im Überblick (handschriftliche Überlieferung, moderne Ausgaben, Aufbau etc.) vorgestellt und die Sekundärliteratur zu den einzelnen Fassungen bzw. Traditionen kommentiert. Der Schwerpunkt dieses Teiles liegt auf den Kapiteln 2 bis 7, die sich mit den volkssprachlichen Traditionen der Barlaam-Legende in Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, Skandinavien und England befassen. Zentrum des zweiten Teiles sind zwei große Themenkomplexe; hier geht es primär um drei Texte der abendländischen Barlaam-Tradition: die Fassungen von Rudolf von Ems -- Barlaam und Josaphat --, Gui de Cambrai -- Balaham et Josaphas -- und den kastilischen anonymen El libro de la vida de Barlan e del rrey Josapha. Zu Beginn (Kapitel 8 bis 10) werden Aspekte der literarischen und metaliterarischen Konstruktion des Heiligen untersucht: Wie wird die Wüste, der liminale, heilige Ort der Begegnung mit Gott, konzipiert und geschildert? Inwiefern gelten Wüstenaskese und der Körper des Asketen als exklusive Vorbilder? Welche zwischenmenschlichen Beziehungen geht der Heilige ein? Kapitel 11, 12 und 13 bilden einen zweiten Abschnitt dieser Studien, bei dem an die Gattungsdiskussion angeschlossen und nach der Funktionalisierung der Barlaam-Legende gefragt wird. Kapitel 11 ist ein kurzer Forschungsbericht, der wichtige Beiträge der Legendenforschung erschließt, um feststellen zu können, ob das Phänomen der Barlaam-Legende dabei erklärt wird. Das Augenmerk richtet sich in den letzten Kapiteln auf inter- und intratextuelle Aspekte der Legende: Kapitel 12 untersucht die Verwendung von biblischen Zitaten und Kapitel 13 jene von Parabeln.
Abstract
(Englisch)
My thesis deals with an outstandingly popular legend of the Middle Ages, the legend of Barlaam and Josaphat, which has its origins in India and which became since the 12th cent. a bestseller in Occident. The first part is a general review of the legend's genesis and circulation from approximately the 8th until the 15th cent. I first introduce some of the theories on the formation of the legend and continue with the Eastern and Western versions of the legend which have come down to us, providing information on each version's manuscript tradition, modern editions, structure etc. and on the secondary literature which deals with the version or the vernacular tradition in question. This part's main focus is the legend's reception in European vernacular languages, i.e. Chapters 2 to 7, which deal with the Barlaam legend in France, Spain, Italy, Germany, Scandinavia and England. The second part is concerned with two thematic complexes and a text corpus which comprises three versions of the Western Barlaam tradition: Rudolf von Ems' Middle High German -- Barlaam und Josaphat --, Gui de Cambrai's Old French -- Balaham et Josaphas -- and the Old Castilian anonymous El libro de la vida de Barlan e del rrey Josapha. Chapters 8, 9 and 10 address several aspects related to the literary and metaliterary saintliness: How is the desert conceived and represented, that saintly liminal space where God and man meet? To which extent are desert asceticism and the body of the ascetic exclusive ideals? What kind of interpersonal relations do saints-to-be build? Chapter 11, 12 and 13 build the second segment of this part and deal with diverse functionality and genre-related issues: Chapter 11 provides a short research report on selected theoretical contributions and attempts to determine whether they account for the phenomenon of the Barlaam legend. It is finally inter- and intratextual aspects of the corpus that the last two chapters address: Chapter 12 examines the use of the Bible in quotations, chapter 13 the rich use of parables in the Latin Vulgata and in the selected vernacular versions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Barlaam and Josaphat hagiography
Schlagwörter
(Deutsch)
Barlaam und Josaphat Legendendichtung
Autor*innen
Constanza Cordoni
Haupttitel (Deutsch)
Barlaam und Josaphat in der europäischen Literatur des Mittelalters
Paralleltitel (Englisch)
Barlaam and Josaphat in the European literature of the Middle Ages
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
545 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Matthias Meyer ,
Florian Kragl
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.84 Sonstige literarische Gattungen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC08408990
Utheses ID
11544
Studienkennzahl
UA | 092 | 332 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1