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Der Beitrag der Beschäftigungswerkstätten für die Lebensqualität der Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung
illustriert am Beispiel der Caritas Tagesstätte Rannersdorf
Valeria Streussnig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Johannes Meyer
DOI
10.25365/thesis.12834
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29957.85986.997853-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Beitrag Beschäftigungswerkstätten für die Lebensqualität von Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung leisten. Hierfür wird zunächst ausführlich auf den Personenkreis der Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung, das Konstrukt `Lebensqualität` sowie die Situation der `Beschäftigungswerkstätten` eingegangen. Dabei werden jeweils die Begrifflichkeiten diskutiert, die historischen Entwicklungen erläutert sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand und den derzeitigen Bedingungen in der behindertenpädagogischen Praxis dargelegt.
Im Verlauf der Auseinandersetzung mit dem Forschungsthema wird aufgezeigt, dass es für die Ermittlung der Lebensqualität zielführend ist, objektive Lebensqualität getrennt von der subjektiven Bewertung derselben zu betrachten. Vor allem bei der Erhebung der Lebensqualität von Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung, die häufig dazu tendieren sozial erwünscht zu antworten, ist es notwendig, „objektive Faktoren und subjektive Zufriedenheit miteinander zu verknüpfen“ (SEIFERT 2008, 86) .
In der vorliegenden Untersuchung werden für die objektive Einschätzung der Lebensqualität die Kriterien des `aktivitätsbezogenen Wohlbefindens`, welche eine Synthese aus Aspekten der Lebensqualitätserhebung bei der allgemeinen Bevölkerung sowie bei jener spezifischer Personengruppen sind, im Zusammenhang mit den Leitgedanken der aktuellen Behindertenpädagogik diskutiert (vgl. SEIFERT 2008, 91).
Im Zuge der Auseinandersetzung kommen immer mehr Argumente zutage, die verdeutlichen, dass Werkstätten einen bedeutenden Beitrag für die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung – vor allem aber für jene der Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung – leisten können. Gleichzeitig werden aber auch jene Aspekte aufgezeigt, die der Lebensqualität jener Menschen auch abträglich sein können.
Inwieweit die objektiv förderlichen bzw. hinderlichen Bedingungen der Werkstätten mit subjektiver Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit der Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung einhergehen, wird anhand einer teilnehmenden Beobachtung in der Caritas Tagesstätte Rannersdorf illustriert. Mittels der Erhebung sollen die KlientInnen in ihrer (Arbeits-)Welt verstanden werden, indem deren „Sicht von Wirklichkeit annäherungsweise“ rekonstruiert wird (SEIFERT 2008, 111). Diese Vorgangsweise gestattet, Rückschlüsse auf die subjektiv erlebte Lebensqualität der Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung zu ziehen (vgl. ebd.). Die Erhebung in der Werkstätte Rannersdorf hat aufgezeigt, dass jene einerseits erheblich zur Lebensqualität der Menschen mit schwerer intellektueller Behinderung beiträgt, weil den KlientInnen in einer achtsamen und wertschätzenden Weise begegnet wird. Desweiteren bietet die Werkstätte zeitliche Orientierung, nachvollziehbare Strukturen, tragfeste Beziehungen, vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, die Konfrontation mit unterschiedliche Facetten zwischenmenschlicher Begegnungen, ein breites Wahrnehmungs- und Erfahrungsfeld, eine Erweiterung des Aktionsradius und der sozialen Kontakte, Bewegung, Entspannung, Aktivität sowie individuelle Förderung und Beschäftigung.
Gleichermaßen beschneidet die Werkstätte jedoch die Lebensqualität jener Menschen massiv, weil sie Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung nur marginal in die Alltagsgestaltung sowie in subjektiv befriedigende und für die Gemeinschaft sinnvolle Tätigkeiten einbindet.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung Beschäftigungswerkstätten Lebensqualität
Autor*innen
Valeria Streussnig
Haupttitel (Deutsch)
Der Beitrag der Beschäftigungswerkstätten für die Lebensqualität der Menschen mit schwerer intellektueller und mehrfacher Behinderung
Hauptuntertitel (Deutsch)
illustriert am Beispiel der Caritas Tagesstätte Rannersdorf
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
211 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Meyer
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.34 Sonderpädagogik: Sonstiges
AC Nummer
AC08407751
Utheses ID
11556
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
