Detailansicht

Entfremdung bei Jim Jarmusch
Marie Sobolewski
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Schulte
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12882
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29631.61989.674769-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Filmen von Jim Jarmusch und insbesondere mit dem wiederkehrenden Thema der Entfremdung in diesen Filmen. Dazu wird zunächst der Begriff „Entfremdung“ analysiert und für diese Arbeit definiert. Als Ausgangspunkt hierfür dienen die Begriffe „Identität“ und „gelungene Identitätsbildung“; sie werden historisch beleuchtet und aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Richtungen betrachtet. In diesem Zusammenhang wird auch das Rollenverhalten des Menschen in sozialen Strukturen erläutert und in Zusammenhang mit den Begriffen „Identität“ und „Entfremdung“ untersucht. Nach Abschluss des theoretischen Teils werden die Filme Jim Jarmuschs übersichtlich zusammengefasst. Hierauf folgt die Untersuchung der einzelnen Filme auf das Thema „Entfremdung“. Begonnen wird dabei mit der Entfremdung bei Immigranten, ein häufig vorkommendes Thema bei Jarmuschs Filmen. Dazu werden die unterschiedlichen Aspekte einer Immigration untersucht und reflektiert, die für das Thema „Entfremdung“ von Bedeutung sind. Ganz wesentlich sind dabei die unterschiedlichen Verhaltensmuster, die sich in der Regel bei Immigranten kombiniert oder einzeln zeigen – Integration, Isolation, Assimilation und Dissimilation. Nach Klärung der Begriffe werden die entsprechenden Figuren in Jarmuschs Filmen auf eben diese Verhaltensmuster untersucht. In der Folge hat die Arbeit unauthentisches Verhalten zum Thema. „Unauthentisches Verhalten“ wird als in irgendeiner Weise zwanghaft definiert. Dieser Zwang wird in Jarmuschs Filmen vor allem in typisch US-amerikanischen Bereichen, wie Hollywood oder einer scheinbar-idyllischen „Musterehe“, dargestellt: Diese Darstellungen unauthentischen Verhaltens sind somit quasi das Gegenstück zur Entfremdung bei Immigranten. Nach Analyse und Prüfen auf Vorkommen anderer grundsätzlicher Formen bzw. Folgen von „Entfremdung“ (Fremdbestimmung, Orientierungslosigkeit, Bindungsstörungen, Depersonalisation) werden die zahlreichen „Gegenfiguren“ in Jarmuschs Filmen untersucht. Sie bilden in ihrer authentischen, ausgeglichenen und gewinnenden Art in den Filmen häufig eine Art Gegenpol zu der Entfremdung anderer Figuren in Bezug auf sich selbst oder ihre Umgebung und nehmen häufig Einfluss auf sie, welcher ebenso untersucht wird. Zuletzt wird die Entfremdung der USA als Gesellschaft untersucht, was auf drei Ebenen geschieht: Zunächst wird der Amerikanische Traum – ein häufiges Thema in Jarmuschs Filmen – mit der Realität verglichen. In diesem Zusammenhang wird auch das Selbstbild der USA, also die Identität der US-Amerikaner als Staatsbürger, untersucht und den Tatsachen gegenübergestellt. In logischer Folge, als Ergebnis des Amerikanischen Traums werden weiter die US-amerikanischen Städte und Gefängnisse, wie sie bei Jarmusch dargestellt werden, thematisiert. Hier prallt der Traum auf die Wirklichkeit vieler US-Bürger: verlassene, trostlose Städte, Kriminalität, Gefängnis. In weiterer logischer Folge wird zuletzt das Verhältnis der USA zur Natur zum Thema gemacht. Dieses beschädigte Verhältnis kann sowohl als Ausgangspunkt für die zuvor beschriebenen entfremdenden Entwicklungen bezeichnet werden, als auch als deren Folge: die Vernachlässigung des eigenen Lebensraums und die Idealisierung der Ausbeutung und zweckdienlichen Vernichtung der Umwelt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Jim Jarmusch Entfremdung USA
Autor*innen
Marie Sobolewski
Haupttitel (Deutsch)
Entfremdung bei Jim Jarmusch
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
93 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikation
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines
AC Nummer
AC08407529
Utheses ID
11598
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1