Detailansicht
Paidia und ludus im Computerspiel
eine qualitativ-empirische Untersuchung zum Spielerleben der Computerspieler
Natalie Denk
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Christian Swertz
DOI
10.25365/thesis.12895
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29094.35058.721469-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ausgangspunkt der Diplomarbeit ist das 1958 erschiene Werk „Les jeux et les hommes“ („Die Spiele und die Menschen“) des französischen Soziologen, Literaturkritikers und Philosophen Roger Caillois (1913 – 1978). Darin entwickelt er einen Spielbegriff, welcher Spiele in vier verschiedene Kategorien (agôn, alea, mimicry und ilinx) und die dabei vorgefundene Spielweise zu oder zwischen den Polen paidia und ludus einordnet. Mit ludus betitelt Caillois geregeltes, zielgerichtetes Spielen; mit dem Begriff paidia wird vor allem das freie, unkontrollierte Moment im Spiel bezeichnet. Im Rahmen der Diplomarbeit werden paidia und ludus genauer betrachtet und die Frage gestellt, in wie weit die Begriffe angemessen sind, um damit das Spielerleben von Computerspielern zu beschreiben. Ausgehend von theoretischen Abhandlungen der Autoren Frasca, Eskelinen und Tronstad, die im Bereich der Game Studies anzusiedeln sind, wird die zentrale Hypothese der Diplomarbeit entwickelt. Diese besagt, dass die Art und Weise wie Computerspiele gespielt werden, auch im Sinne von paidia verstanden werden kann. Im Gegensatz zu den genannten Autoren, deren Argumentation rein auf der Spielstruktur aufbaut, wird hier das Spielerleben der Computerspieler ins Zentrum der Betrachtung gestellt. In einer qualitativen Untersuchung werden zwei weibliche und drei männliche Computerspieler im Alter von sechzehn bis achtzehn Jahren zu ihrem Spielerleben befragt. Im Zentrum der Befragung stehen dabei die Themenfelder Phantasie, Regeln, Leistung, Freiheit, Wettbewerb, Spielziel und Emotionen. Im Anschluss der Interviews wird überprüft inwiefern sich die Aussagen der Jugendlichen zu oder zwischen den Polen paidia und ludus einordnen lassen. Dabei wird festgestellt, dass in einigen Bereichen sehr wohl auch Aspekte von paidia zum Vorschein kommen. Auch im Computerspiel bewegt sich demnach die erlebte Spielweise zwischen unkontrollierter Freiheit und unveränderbarem Regelwerk. Die Erkenntnisse der Studie werden – unter anderem in Bezug auf medienpädagogische Konzepte und der Bewertung von Computerspielen – diskutiert und weiterführende Forschungsansätze aufgezeigt.
Abstract
(Englisch)
The diploma thesis is based on the book „Les jeux et les hommes“ („Man, Play and Games“), written 1958 by the French sociologist, literary critic and philosopher Roger Caillois (1913 – 1978). Caillois classifies the various kinds of play into four categories (agôn, alea, mimicry und ilinx). Furthermore he differentiates between two ways of playing: ludus and paidia which are understood as opposing poles. With ludus he describes a play, which is strictly controlled and structured by rules. Paidia stands for the unstructured and free form of play. The diploma thesis discusses these two ways of playing and analyses their potential ability to describe the experience of computer gamers. Based on papers by Frasca, Eskelinen and Tronstad, the following hypothesis will be developed: It is possible to observe paidia in the play of computer games. In contrast to the mentioned authors, whose argumentation is based on the structure of a game, the focus of the diploma thesis concentrates on the play-experience of the computer gamers. In a qualitative analysis two female and three male gamers aged from sixteen to eighteen are questioned about their experience of play. The central topics of the interviews are fantasy, rules, achievement, freedom, competition, goals and emotions. Afterwards it will be examined how statements of the interviewed persons can be classified between paidia and ludus. The observation is made that in some of the discussed topics aspects of paidia according to Caillois‟ definition are present. Therefore the way of playing computer games can be classified between the experience of unstructured freedom and a controlling body of rules and regulations. The conclusions of the study will be – among other things in reference to media education and the rating of computer games – discussed and further research approaches will be pointed out.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Caillois paidia ludus computer game experience of computer gamers qualitative analysis
Schlagwörter
(Deutsch)
Caillois paidia ludus Computerspiel Computerspielerleben qualitative Studie
Autor*innen
Natalie Denk
Haupttitel (Deutsch)
Paidia und ludus im Computerspiel
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitativ-empirische Untersuchung zum Spielerleben der Computerspieler
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
156 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Swertz
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.49 Medienerziehung
AC Nummer
AC08488910
Utheses ID
11610
Studienkennzahl
UA | 297 | | |