Detailansicht
"... eine neue Erde, in der Gerechtigkeit wohnt."
zum Verhältnis von Armut und Umweltzerstörung
Ines Kunstmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Gunter Prüller-Jagenteufel
DOI
10.25365/thesis.12939
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30187.19612.232353-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zwei der großen Herausforderungen der Gegenwart werden in dieser Arbeit dargestellt: die weltweit zunehmende Armut sowie die fortschreitende Zerstörung der Umwelt. Beide betreffen hauptsächlich die „Länder des Südens“ und tragen zur gesteigerten Vulnerabilität der dort lebenden Menschen bei. Der Umgang damit wird für die Zukunft der Menschheit entscheidend sein. Aufgrund des engen Zusammenhangs beider Bereiche empfiehlt es sich, diese akuten Probleme gemeinsam anzugehen und die Wechselwirkungen zu nutzen. Die hier vertretene These ist daher, dass globale Armutsbekämpfung eine globale Umweltpoli-tik voraussetzt, um erfolgreich zu sein – und umgekehrt.
Nach einführenden Begriffsklärungen wird konkret auf einige der Interdependenzen einge-gangen, vor allem auf jene, die die Armen selbst betreffen und sie zur weiteren Ausbeutung ihrer natürlichen Umwelt zwingen, um das eigene Überleben zu gewährleisten. Dazu gehören neben Ressourcenmangel, Bevölkerungsdruck, Krankheit und Unterernährung auch und vor allem mangelnde Bildung. Sie wird ein Schlüsselfaktor sein, um die Elends-spirale aufzubrechen. Anhand des Beispiels El Salvador werden die Zusammenhänge zwi-schen Armut und Umweltzerstörung weiter verdeutlicht.
In der Reflexion darauf wird der Fokus zunehmend auf den entscheidenden Begriff der Gerechtigkeit gelenkt. Im hier aufgezeigten Spannungsfeld zeigt sich Gerechtigkeit in einer ökologischen, intergenerationellen sowie intragenerationellen Dimension. Trotz unter-schiedlicher Vorstellungen im Laufe der Geschichte, erweist sich das heutige Gerechtig-keitsverständnis der katholischen Soziallehre als brauchbar, insofern es auf Würde und Wert jedes Einzelnen zielt und somit Ermächtigung und Subjektwerdung des Armen darin angelegt sind. Die Übereinstimmung einer solchen Vorgehensweise mit dem christlichen Auftrag machen die biblischen Zeugnisse, die Konzilsdokumente, insbesondere Gaudium et Spes, und andere kirchliche Schriften deutlich. Der Expertentext der Deutschen Bi-schofskonferenz zum Klimawandel ist hier positiv hervorzuheben, da er ausdrücklich auf die strukturelle Verantwortung der Gesamtgesellschaft und auch der Kirche verweist. Bei-spiel für den bereits begonnenen Bewusstseinswandel ist der „konziliare Prozess für Ge-rechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, zu dem sich die christlichen Kirchen seit 1983 zusammengeschlossen haben.
Auf der Grundlage allgemeiner Handlungsanleitungen, die ebenso für Politik, Wirtschaft oder Entwicklungszusammenarbeit gelten, hat sich auch Kirche auf das Leitbild der Nach-haltigkeit verpflichtet. Die von ihr getroffene Option für die Armen konkretisiert Gerech-tigkeit und erfordert ein Handeln in Solidarität mit den Opfern der Armut und der Umweltkrise. Da die Option für die Armen also auch in einer ökologischen Option zutage tritt, gehören ökologische Fragen zum Kernbereich des kirchlichen Auftrags.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Armut Option für die Armen Ökologische Gerechtigkeit Umweltzerstörung El Salvador Subjektwerdung Ermächtigung Elendsspiral
Autor*innen
Ines Kunstmann
Haupttitel (Deutsch)
"... eine neue Erde, in der Gerechtigkeit wohnt."
Hauptuntertitel (Deutsch)
zum Verhältnis von Armut und Umweltzerstörung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gunter Prüller-Jagenteufel
AC Nummer
AC08560596
Utheses ID
11645
Studienkennzahl
UA | 011 | | |