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Zur Literatur der "Kulturrevolution"
Hao Ran - im Spannungsfeld zwischen Politik und Ästhetik
Thiet Wi Tu
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Richard Trappl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.12962
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29954.77893.746765-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Literatur der „Kulturrevolution“. Speziell liegt der Fokus bei der Literatur Hao Rans. Hao Ran war während der Kulturrevolution, aufgrund seiner Linientreue, einer der wenigen Schriftsteller, die ihre Werke publizieren durften. Im Rahmen dieser Arbeit wird versucht herauszufinden, ob die Romane nur als Propagandamittel zur Verbreitung der politischen Richtlinien dienten oder ob sie eine bestimmte literarische Ästhetik aufweisen. Durch eine Analyse der Romane Hao Rans wie auch anderer ähnlicher Werke aus der Zeit der Kulturrevolution wird deutlich, dass es sich hierbei nicht um eine künstlerische Beschreibung handelt. In den Romanen werden weder wirklich revolutionäre Vorgänge und Prozesse dargestellt, noch kann von einer realistischen Gestaltung des Lebens und des Widerstandes der Chinesen gesprochen werden. In den untersuchten Werken handelt es sich ausschließlich um eine Illustrierung und Propagierung der Gesellschafts- und Menschenkonzeption des Maoismus. Das Leben und Wirken dieser maoistischen Helden wird auf die vorgezeichneten Schablonen ausgerichtet. Sie werden ausgiebig, aber auch ausschließlich mit den maoistischen Klassen- und Linienkampfsituationen konfrontiert. Ein Leben außerhalb dieses vorgegebenen Schemas gibt es nicht. Sie sind deshalb schon von vornherein dazu verurteilt, nur als Illustration der maoistischen Kampf- und Propagandamittel zu dienen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Literatur der Kulturrevolution, wie hier nur an wenigen und thematisch eng begrenzten Beispielen gezeigt werden konnte, keinerlei fortschrittsfördernde oder gar eine revolutionäre Rolle spielen konnte. Die Literatur hat die Funktion als Propagandainstrument vollzogen, indem sie gezwungen wurde ausschließlich der Propagierung maoistischer Doktrinen zu dienen. Die maoistische Ideologie und Praxis verwehrte dem chinesischen Volk auf dem Gebiet der Literatur nicht nur die „wahrhaften“ Kunstwerke, sondern verfälschte und verdrehte auch die echten revolutionären Ideale. In Bezug auf Hao Ran kann man aber erkennen, dass er nicht nur maoistische Leitbilder vorführt. Zusätzlich gelingt es ihm auch, Menschen darzustellen, die liebevoll und liebenswert sind, die sich sowohl durch Selbstlosigkeit, Gemeinschaftssinn, Opferbereitschaft als auch durch geringe menschliche Schwächen auszeichnen. Betrachtet man aus dieser Sicht einige Erzählungen Hao Rans, so zeigt sich, dass Hao Ran ein sehr guter Beobachter ist und die arbeitenden Menschen im ländlichen China sehr gut schildert. Er kennt ihre Eigenschaften, ihre Sprache und ihre Lebensumgebung und versteht es, dem Leser liebenswerte positive Figuren zu präsentieren. Somit sind einige Protagonisten in den Werken Hao Rans keine maoistischen Heldengestalten nach dem Vorbild Lei Fengs oder der Modellopern, sondern ihnen geht es hauptsächlich darum, sich für die Dorfbewohner einzusetzen und ihnen zu helfen. Natürlich können diese Figuren ohne eine maoistische Typisierung nicht alleine existieren, denn schließlich geht es in den Werken auch darum, die maoistischen Forderungen zu erfüllen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Literatur der Kulturrevolution Hao Ran
Autor*innen
Thiet Wi Tu
Haupttitel (Deutsch)
Zur Literatur der "Kulturrevolution"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Hao Ran - im Spannungsfeld zwischen Politik und Ästhetik
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
114 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Richard Trappl
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08458412
Utheses ID
11668
Studienkennzahl
UA | 066 | 811 | |
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