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Rassismuserfahrungen im Alltag von sozial benachteiligten Jugendlichen
dargestellt anhand einer empirischen Analyse von Gruppendiskussionen
Moharery Shadi Sheriat
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Bettina Dausien
DOI
10.25365/thesis.13165
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30024.04598.216554-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Fragestellung wie sozial be-nachteiligte Jugendliche, welche die Angebote von Streetwork des Vereins „Rettet das Kind“ beanspruchen, Alltagsrassismus erfahren: Welche Denk- und Handlungsprozesse bezeichnen sie als rassistisch - sowohl als Betroffene, aber auch als Ausübende? Welche Umgangsstrategien mit Alltagsrassismus haben sie entwickelt? Wie sehen Jugendliche mit Migrationshintergrund ihre Position und Rolle in der österreichischen Gesellschaft? Welche Faktoren begünstigen aus der Sicht der Jugendlichen den herrschenden Alltagsrassismus?
Für die Beantwortung dieser Fragen wird zunächst im theoretischen Teil Streetwork als ein Baustein der mobilen Jugendarbeit und ihre Arbeitsmethoden thematisiert, um das Feld der Untersuchung definieren zu können. Nachfolgend werden die zentralsten Begriffe dieser Arbeit erläutert. Im anschließenden empirischen Teil wird versucht, die Forschungsfragen mittels Datenauswertung einer Gruppendiskussion mit vier österreichischen Jugendlichen und vier Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu beantworten. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt in der subjektiven Sicht der Jugendlichen.
Für die Auswertung des Materials wurde die Grounded Theory herangezogen um auf ihrer Grundlagen Themenfelder bilden zu können. Als die wichtigsten Ergebnissen können genannt werden: Alltagsrassismus wird nicht nur von der Mehrheitsgesellschaft gegenüber der Minderheitsgesellschaft ausgeübt, son-dern auch umgekehrt und auch Jugendliche mit Migrationshintergrund sprechen sehr kritisch und negativ über Personen, welche dem eigenen Herkunftsland angehören. Die Jugendlichen sind in ihrem Alltag ständig mit Rassismus konfrontiert und haben dabei individuelle Umgangsstrategien entwickelt, welche es ihnen zum einen ermöglichen, den Alltag trotz Diskriminierungserfahrungen, ständigen Rollenzuschreibungen und Stigmatisierungen zu bewältigen, zum anderen aber auch selbst Rassismus bzw. rassistische Handlungen und Äußerungen (re-)produzieren. Darüber hinaus hat die empirische Erhebung gezeigt, dass der institutionelle Rassismus in der Schule die gravierendsten Folgen für die Entwicklung der Jugendliche darstellt.
Abstract
(Englisch)
This thesis addresses the question in what way and to which extent young people who are counselled and cared for by offers of the streetwork services of the association “Rettet das Kind” (Save our Children) experience every-day racism: which thoughts as well as acts do they – in their role as victims as well as targets - consider racist? Which strategies have they developed to cope with every-day racism? What opinion do young people with a migration background have of their position and role in Austrian society? Which factors can contribute to every-day racism from the point of few of the youngsters? In order to be able to answer these questions the theoretical part of the thesis first addresses street work and its working methods as one of the major fields of mobile youth work. Then, the most important concepts discussed in the thesis are defined. This is followed by the presentation of the study in the course of which data material was gained by analyzing a group discussion between four Austrian youngsters and four young people with a migration background, with the focus being on the subjective observations and opinions of the young people. The analysis of the data collected is based on the so called grounded theory, which served as a basis of devising fields of interest. The most important results of the study are: (1) every-day racism is not only a form of discrimination executed by Austrians against people with migration backgrounds but also by young migrants against others with the same migration background. (2) The young people are constantly confronted with racism in every-day life and have developed individual strategies for coping with every-day life in spite of constant discriminations and stigmatizing situations. On the other hand they themselves (re)produce racism. (3) Finally, the work has shown that institutional racism at school has grave consequences for the youngsters.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
sozialbenachteiligte Jugendliche Alltagsrassismus
Autor*innen
Moharery Shadi Sheriat
Haupttitel (Deutsch)
Rassismuserfahrungen im Alltag von sozial benachteiligten Jugendlichen
Hauptuntertitel (Deutsch)
dargestellt anhand einer empirischen Analyse von Gruppendiskussionen
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
117 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Dausien
Klassifikationen
79 Sozialpädagogik > 79.00 Sozialpädagogik, Sozialarbeit: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.81 Soziales Umfeld
AC Nummer
AC08457323
Utheses ID
11838
Studienkennzahl
UA | 297 | | |