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PatientInnen- und Angehörigengruppen in Salzburg
zwischen Selbsthilfe, Dienstleistung und Interessenvertretung
Anna Pichelstorfer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Forster
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13207
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30187.05611.481470-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl der selbstorganisierten Gruppen von PatientInnen und Angehörigen stetig zugenommen. Sie gewinnen in der modernen Gesundheitsversorgung und Gesundheitspolitik stark an Bedeutung. Da es kaum wissenschaftliche Studien zu den Tätigkeiten von PatientInnen- und Angehörigengruppen im Bundesland Salzburg gibt, geht diese Arbeit der Frage nach, wie PatientInnen- und Angehörigengruppen organisiert sind, auf welche Ressourcen und öffentliche Unterstützungsmöglichkeiten sie zurückgreifen können, welche Beziehungen sie untereinander und zu relevanten Umwelten haben und welche Aufgabenbereiche sie übernehmen. Um die Situation der Gruppen umfassend darstellen zu können, wurden einerseits Daten aus einer vorliegenden Fragebogenstudie mit PatientInnen- und Angehörigengruppen für Salzburger Gruppen ausgewertet. Zusätzlich wurden ExpertInneninterviews mit relevanten Stakeholdern geführt, die Aufschluss über deren Einschätzung des Feldes und über die Rahmenbedingungen für PAGs in Salzburg geben. Obwohl sich Salzburger PatientInnen- und Angehörigengruppen alle an betroffene Personen richten und mit gesundheitsbezogenen Problemen auseinandersetzen, stellen sie sich selbst heterogen dar und werden auch von zwei der drei befragten Stakeholdern in ihrer Vielfalt mit unterschiedlichen Voraussetzungen hinsichtlich Organisationsgrad, Ressourcen und Zielen wahrgenommen. Für die befragten ExpertInnen kann der themenübergreifende Dachverband „Selbsthilfe Salzburg“ diese Heterogenität bündeln, tritt als Sprachrohr der Gruppen gegenüber anderen Institutionen auf und nimmt eine zentrale Position in den Beziehungen von PAGs und ihren Umwelten ein. Für die Gruppen selbst ist der Dachverband als Selbsthilfeunterstützungsstelle und Interessenvertretung ebenso der wichtigste Ansprechpartner in ihrem Umfeld. Als zentraler Tätigkeitsbereich wurde sowohl von den Gruppen selbst als auch von den interviewten Stakeholdern Erfahrungsaustausch und wechselseitige Unterstützung genannt. Unterschiedliche Wahrnehmungen zeigten sich bezüglich der Dienstleistungsfunktion - Beratung für individuelle Betroffene anzubieten - und der Funktion der Interessenvertretung. Während die Gruppen angeben, häufig Beratungen für individuelle Betroffene anzubieten und der Großteil von ihnen das Ziel hat, die Anliegen von Betroffenen nach außen hin zu repräsentieren, werden diese Funktionen nur von zwei der drei befragten ExpertInnen wahrgenommen. Je nachdem wie PatientInnen- und Angehörigengruppen bezüglich ihrer Tätigkeiten konzipiert werden, ergeben sich unterschiedliche Einschätzung über die vorhandenen öffentlichen Fördermittel. Übereinstimmend mit der Einschätzung vieler Gruppen sind auch alle bis auf eine befragte Expertin sich einig, dass die Fördermittel aus öffentlicher Hand bisher zu gering ausgefallen sind. Um weiterhin als unabhängige Einrichtung im Gesundheitssystem agieren und Aufgaben wie Interessenvertretung oder Beratung für Betroffene anbieten zu können, muss die öffentliche Finanzierung ausgebaut werden.
Abstract
(Englisch)
The number of patient and carer groups has increased over the last years and they are becoming more and more important in modern health care and policy. Nonetheless, there have been hardly any studies which investigate this phenomenon in the federal state of Salzburg. The aim of this thesis is to describe the field of patient and carer groups in Salzburg in a broad perspective. The main research questions are: how are patient and carer groups organized? What kind of resources and funding are available to them? What kind of relationships do they have? What are their aims and activities? To answer these questions data from an already existing questionnaire-study on patient and carer groups in Austria, also including groups in Salzburg, were re-analysed. Additionally, expert interviews with important stakeholder were conducted and interpreted. Although they all address patients or carers and are concerned with health problems, patient and carer groups in Salzburg are diverse. Their variety in size, structure, available resources and aims is not only reported by the groups themselves, but also observed by all but one stakeholder. Central to the relevant actors in the field is an umbrella organization whose membership includes most of the patient organizations in Salzburg, supports them and represents their interests. It is the main contact for the groups as well as for other actors in the health care system and in health policy interested in patient and carer groups. Exchange of experience and mutual support is identified by the groups themselves as well as in expert interviews as the main area of activity of patient and carer groups. Besides that, many groups provide advice and support for individual patients or have the goal to represent their members’ interests, but these activities are only recognized by two of three interviewed stakeholders. In order to continue acting independently from other interests in health policy and offering advice and support in the health care system, not only the groups themselves but also all but one stakeholder agree that more public funding has to be provided for patient and carer groups.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
self-help patient groups Salzburg patient participation
Schlagwörter
(Deutsch)
Selbsthilfe PatientInnen- und Angehörigengruppen Salzburg Partizipation im Gesundheitswesen
Autor*innen
Anna Pichelstorfer
Haupttitel (Deutsch)
PatientInnen- und Angehörigengruppen in Salzburg
Hauptuntertitel (Deutsch)
zwischen Selbsthilfe, Dienstleistung und Interessenvertretung
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
135 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Forster
Klassifikationen
44 Medizin > 44.06 Medizinsoziologie ,
71 Soziologie > 71.99 Soziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08487281
Utheses ID
11873
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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