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(Un)happy seasons of youth
a gender-critical approach to 20th century adaptations of selected 19th century Bildungsromane
Nikola Konstanze Fetti
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Seidl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13314
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29871.15697.332964-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Nicht zu Unrecht wird der Bildungsroman als Prototyp der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts betrachtet. Die Ursprünge dieses den Reifeprozess eines jungen Protagonisten beschreibenden Genres liegen jedoch in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. Johann Wolfgang von Goethes Meisterwerk "Wilhelm Meisters Lehrjahre" gilt nach wie vor als das Grundmodell des europäischen Bildungsromans. Im Zuge der Popularität dieses Genres ist es nicht verwunderlich, dass der Bildungsroman bald die Grenzen des deutschen Sprachraumes durchbrochen hat und zu einem etablierten Bestandteil europäischer Literatur geworden ist. In Großbritannien erlebte der Bildungsroman seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert und wurde dort zu einer populären Form der Unterhaltung für den aufsteigenden Mittelstand. Dass die in den Romanen erzählten Geschichten nicht nur den Reifeprozess männlicher, sondern auch weiblicher Protagonisten schildern, wurde jedoch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts von Literaturwissenschaftlern vernachlässigt. In der Debatte um Genderkonflikte im Bildungsroman lassen sich unterschiedliche Ansätze feststellen. Abgesehen von jenen Kritikern, die die Existenz eines weiblichen Bildungsromans negieren bzw. in Frage stellen, verleihen die meisten Positionen dem Genre eine relativ negative Konnotation. Diesen Stimmen folgend erleben weibliche Bildungshelden eher einen Rückschritt, entwickeln sie sich doch von unabhängigen und intellektuellen jungen Frauen zu hörigen und sesshaften Ehefrauen. Fürwahr, Entwicklungen weiblicher Bildungshelden münden üblicherweise in eine Ehe. Dies ist jedoch, den Aussagen anderer Kritiker folgend, nicht unbedingt ein negativer Prozess, ist es doch die Eheschließung, die Frauen Macht in einer von Männern dominierten Welt ermöglicht und sie zu angesehenen Mitgliedern der Gesellschaft macht. Fest steht jedoch, dass nur männliche Bildungshelden in der Lage sind, ihre gesellschaftliche Position durch räumliche, soziale und sexuelle Freiheit geltend zu machen während dies Frauen stets verweigert wird. Wie auch immer man die Position des weiblichen Bildungsromans in der Literatur des 19. Jahrhunderts deuten mag, lassen sich dennoch gewisse Parallelen zu seinem männlichen Pendant feststellen, wie die Handlungsaktivität der zentralen Figur, seiner Reflexion und Selbstkritik, sowie die schlussendliche gesellschaftliche Integration, die üblicherweise mit der Eheschließung besiegelt wird. Diese Gemeinsamkeiten vereinen nicht nur die Bildungsromane des 19. Jahrhunderts sondern scheinen größtenteils das 20. Jahrhundert zu überdauern und tauchen in modernen Adaptationen der angesehenen Klassiker wieder auf. Die Verfilmungen der Bildungsromane "Great Expectations" und "Emma" illustrieren dies treffend. Bei der Analyse der Filme lässt sich jedoch feststellen, dass neuere Adaptationen weiblichen Charakteren mehr Freiheiten und größere Autorität einräumen und ihre Entwicklung zunehmend dem männlichen Standard anpassen. Im 20. Jahrhundert finden sich folglich nach wie vor alte Werte einer vergangenen Bildungsromantradition wieder, jedoch werden diese spürbar dem Zeitgeist angeglichen und ermöglichen es schlussendlich, den weiblichen Bildungsroman als ein seinem männlichen Pendant ebenbürtiges Genre anzuerkennen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bildungsroman 19. Jahrhundert Charles Dickens Jane Austen Gender Adaptationen David Lean Alfonso Cuarón John Glenister Douglas McGrath Aktivität Reflexion soziale Integration
Autor*innen
Nikola Konstanze Fetti
Haupttitel (Englisch)
(Un)happy seasons of youth
Hauptuntertitel (Englisch)
a gender-critical approach to 20th century adaptations of selected 19th century Bildungsromane
Paralleltitel (Deutsch)
(Un)glückliche Zeiten der Jugend. Ein genderkritischer Ansatz zu Adaptationen des 20. Jahrhunderts von ausgewählten Bildungsromanen des 19. Jahrhunderts
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
115 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Monika Seidl
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.87 Besondere Literaturkategorien ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten
AC Nummer
AC08460331
Utheses ID
11964
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 347 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1