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Der österreichische Rechtsanwaltsstand
Aspekte zur Fiktion und Realität der Jahre 1919 bis 1938
Hans Wagner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Eigner
DOI
10.25365/thesis.1516
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29273.41552.882853-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Gründung der Rechtsanwaltskammer in Wien und ihre historische Darstellung sind die Grundlage dafür, sich das Bestehen des Anwaltsstandes in seiner überzeitlichen Form vor Augen zu führen und dem elitären Gehalt dieses Berufsstandes und seiner Mitglieder nachzuforschen. Die Untersuchung geht dabei allein auf den Zeitraum 1918 bis 1938 ein. Wenn sich nach dem Ersten Weltkrieg die politische Landkarte veränderte und damit die Identitätssuche der Republik Deutsch-Österreich begann, so war das für die in diesem Land arbeitenden Rechtsanwälte nicht anders. Die Umstellung von der großen Monarchie auf die kleine Republik war unendlich schwierig. Die große Anzahl an Rechtsanwälten, der dadurch bedingte Konkurrenzdruck, die fehlende Nachfrage und das geringe Einkommen prägten den Existenzkampf der Jahre 1919 bis 1938 im Anwaltsstand. Ethik, Standesrichtlinien und der freie Zugang zum Anwaltsberuf – bei Erbringung der gesetzlich geregelten Erfordernisse, insbesondere der universitären und praktischen Ausbildung – traten als weitere Erschwernisse hinzu, die ein gesichertes, wirtschaftliches Fortkommen in Frage stellten. Die vorliegende Arbeit stützt sich zu einem wesentlichen Teil auf Quellenmaterial aus Zeitschriften, die gerade bei der schwierigen politischen Situation eine identitätsstiftende, das Standesbewusstsein fördernde Rolle hatten. Nach einem kurzen Abriss der anwaltlichen Rahmenbedingungen, wie es Klientenschicht, Kanzleistruktur und Niederlassungsdichte darstellen, kommen verschiedene Tätigkeitsbereiche der Rechtsanwälte zur Sprache. Vom Vertreter vor Gericht und Behörden oder als politischer Mandatar bis hin zum Verwaltungsrat in wirtschaftlicher Funktion reicht der mögliche Arbeitsbereich eines Anwaltes. Im Kapitel über den politischen Wandel der Jahre 1919 bis 1938 werden besondere Problemstellungen des Anwaltsstandes wie etwa Winkelschreiberei, Numerus clausus, Tarifgestaltung, das Verhältnis zur Justizverwaltung, Vorsorge und Autonomie dargestellt. In dem auf Elitensicht speziell zugeschnittenen fünften Kapitel wird unter Bedacht auf die in den Vorkapiteln verwendeten exemplarischen Zugänge das Augenmerk insbesondere darauf gerichtet, inwieweit der Rechtsanwalt und sein Berufsstand in der breiten Auffächerung der modernen Elitentheorien einen Platz finden können. Die abschließende Betrachtung von Funktions- und Humanitätselite im Rahmen einer standeserhaltenden Konsenselite ist als Quintessenz menschlicher Möglichkeiten im untersuchten Zeitraum der Jahre 1919 bis 1938 und im Übergang von der Fiktion zur Realität dieses Berufsstandes zu sehen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Rechtsanwaltsstand
Autor*innen
Hans Wagner
Haupttitel (Deutsch)
Der österreichische Rechtsanwaltsstand
Hauptuntertitel (Deutsch)
Aspekte zur Fiktion und Realität der Jahre 1919 bis 1938
Paralleltitel (Englisch)
The Austrian attorneyship ; aspects of fiction and reality from 1919 to 1938
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
141 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC07048061
Utheses ID
1203
Studienkennzahl
UA | 312 | 295 | |