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Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn
ein Beitrag zur Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus
Gertrude Elisabeth Stipschitz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Birgit Peter
DOI
10.25365/thesis.13412
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30351.00638.322454-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum dieser Forschungsstudie steht die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn. Dazu ist festzuhalten, dass bei Projektbeginn weder konzeptionell noch inhaltlich auf einen befriedigenden Forschungsstand zurückgegriffen werden konnte. Als einziges Ausgangsmaterial lag das von Helmut Zöpfl und Alfred Oppelt 1979 verfasste Werk Das Stadttheater Braunau am Inn vor. Durch intensivste Recherchen in oberöster-reichischen und deutschen Archiven wurden wertvolle Materialien erschlossen und somit entsprechende Grundlagenforschung in dieser Arbeit betrieben. Nicht nur die Umsetzung der Rechts- und Verwaltungsangleichung nach der NS-Machtübernahme im „Lande Österreich“ bestimmt weitgehend die gewählte Thematik. In zwei Organigrammen werden die strukturellen und personellen Verflechtungen im Kultur-verwaltungsbereich im Gau Oberdonau ebenso verdichtet dargestellt wie das NS-systemspezifische „Kompetenz-Wirrwarr“, das auch den Theater-Lenkungsapparaten immanent war. Aufgezeigt werden weiters die fehlende Geschlossenheit in den NS-theatertheoretisch geführten Diskursen und die herrschenden Konkurrenzverhältnisse unter den NS-Kulturfunktionären. Wie in dieser Arbeit am Beispiel Braunaus dargestellt, hatten all diese scheinbaren Widersprüchlichkeiten in den verschiedenen NS-Kulturkonzepten keine Auswirkungen auf lokaler Ebene. Nach Einstellung des Spielbetriebes der Gastspielgruppe Hedi Kurz-Gollè im Februar 1939 wurden die Personal- und Betriebsstrukturen am Braunauer Stadttheater bis Herbst 1939 nach NS-reglementierten Richtlinien radikal „neugeordnet“. Die „glanzvolle Eröffnung“ des Stadttheaters/Landesbühne Oberdonau fand anfangs Oktober 1939 statt. Auf Gauebene und in den höchsten Reichsstellen wurden ehrgeizige Pläne und Vorhaben für den baulichen und kulturellen Ausbau der Geburtsstadt Hitlers geschmiedet. Schenkt man den vorliegenden Quellen Glauben, dann verfolgte Hitler diese mit „besonderer“ und „größter Teilnahme“. Vor allem an der kulturellen Nutzung seines Geburtshauses und an den Entwürfen von NS-Theaterarchitekt Paul Baumgarten zu einem Theaterneubau in Braunau am Inn zeigte „der Führer […] persönlich stärkstes Interesse“.
Abstract
(Englisch)
This research study is about the Landesbühne Oberdonau theatre in Braunau am Inn. Significantly, the state of research to which the authors had recourse at the outset of the project proved inadequate in terms of concepts and subject matter: the only source material available was Das Stadttheater Braunau am Inn, written by Helmut Zöpfl and Alfred Oppelt in 1979. Valuable materials were discovered in the course of a highly intensive research effort conducted in Upper Austrian and German archives; these enabled the author to carry out the basic research for this study. The bulk of the subject matter selected for investigation was not solely determined by the approximation of laws, regulations and administrative provisions which was implemented after the Nazi takeover of Austria (or of Land Österreich in National Socialist parlance, a derogatory term which denied the essence of Austria’s sovereign statehood, reducing it to the status of a regional province). Two organisation charts also provide a condensed overview of the networks of structures and staff in the field of cultural administration in the so-called Gau Upper Danube and illustrate the bewildering “jumble of administrative competences” – i.e. the conflicting spheres of responsibility - which typified the Nazi approach towards regulation and control of the theatre sector. The study also demonstrates the lack of consistency in Nazi discussions on the theory of theatre and the rivalries which prevailed among Nazi cultural officials. As the example of Braunau shows in this study, all these apparent contradictions in the different Nazi concepts of culture had no discernible effects at local level. Performances by the Hedi Kurz-Gollè touring theatre group were halted in February 1939 and the staff and operating structures at the Braunauer Stadttheater were radically “reorganised” under Nazi regulated guidelines until autumn 1939. The Stadttheater/Landesbühne Oberdonau celebrated a “glittering opening” at the start of October 1939. Ambitious plans and projects were devised at local and at the highest levels in the Reich for the architectural and cultural development of Hitler’s native town. If the present sources are to be believed, Hitler followed these with “special” and “enormous concern”. Above all, “the Führer […] displayed his extreme personal interest” in the plans for the cultural utilisation of his birthplace and in the designs of Nazi theatre architect Paul Baumgarten for the building of a new theatre in Braunau am Inn.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
NS-Theatergeschichte Nationalsozialismus Braunau am Inn Landesbühne Oberdonau NS-Theaterpraxis Stadttheatergeschichte Peter Mühler NS-Verwaltungsstruktur im Kulturbereich
Autor*innen
Gertrude Elisabeth Stipschitz
Haupttitel (Deutsch)
Die Landesbühne Oberdonau in Braunau am Inn
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Beitrag zur Stadt/Theater-Geschichte und Theaterpraxis im Nationalsozialismus
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
155 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Peter
AC Nummer
AC08500232
Utheses ID
12053
Studienkennzahl
UA | 317 | | |