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Vorstellungen über Ehe und Sexualität im Zeitalter der deutschen Reformation
mit einem Theorieteil über die Historiographie der Sexualität
Sabine Striny
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Karl Vocelka
DOI
10.25365/thesis.1519
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29410.25896.168866-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit ist in zwei Teile gegliedert, nämlich in einen Theorieteil, der sich mit der Historiographie der Sexualität und in einen Praxisteil, der sich mit den Vorstellungen über Ehe und Sexualität während der deutschen Reformationszeit, beschäftigt. Im Theorieteil geht es darum die unterschiedlichen Ansätze, die sich im Laufe der Sexualitätsgeschichtsschreibung etabliert haben, vorzustellen, um daraus folgend einen Einblick in die Probleme, mit der sich diese noch relativ junge Teildisziplin der Geschichtswissenschaft auseinanderzusetzen hat, zu gewähren. Die positionelle Auseinandersetzung zwischen Essentialismus und Konstruktionismus steht dabei im Mittelpunkt der Problematisierung. Einen Schwerpunkt bildet vor allem auch die Rolle welcher der Psychologie innerhalb der Historiographie der Sexualität zukommt, ebenso wie der Einfluss einzelner wissenschaftlicher Werke - wie etwa das von Michel Foucault "Sexualität und Wahrheit" - auf diese. Der Praxisteil versucht dann anhand der katholischen und lutherischen Sichtweise die Auffassungen über die Ehe- und Sexualmoral während der Reformationszeit aufzuzeigen.Die sexualmoralischen Verhaltensanweisungen der katholischen Kirche, die auf antike Wurzeln zurückgehen und sich aus einer Ehe-, Lust- und Leibfeindlichkeit heraus speisen, sehen sich in dieser Zeit mit einer neuen Eheauffassung konfrontiert, innerhalb dieser die Ehe - und mit ihr verbunden die Sexualität - als "göttlich Werk" und "weltlich Ding" eine Aufwertung erfährt. Als Vertretung für die damals vorherrschenden radikaleren Positionen wird das Beispiel der Täufer herangezogen. Die Einführung der Vielweiberei im Täuferreich zu Münster und die dazu aufgeworfenen unterschiedlichen Interpretationsversuche stehen dabei im Vordergrund des Interesses. Im Schlusskapitel wird dann der Frage nach der Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit dieser christlichen ehe- und sexualmoralischen Anweisungen nachgegangen bzw. ein Erklärungsversuch für die Internalisierung von Verhaltensvorstellungen geliefert. Die Beichte, als wohl einflussreichster Kontrollmechanismus im Zusammenhang mit der Angst vor göttlichen Racheakten, wird hier als erfolgsversprechende Maßnahme angeführt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Historiographie der Sexualität Sittengeschichte "Repressionshypothese" "Diskursivierung" des Sexuellen "sexuelle" Subjekt katholische und lutherische Ehe- und Sexualmoral Täuferreich zu Münster Internalisierung von Moralvorstellungen
Autor*innen
Sabine Striny
Haupttitel (Deutsch)
Vorstellungen über Ehe und Sexualität im Zeitalter der deutschen Reformation
Hauptuntertitel (Deutsch)
mit einem Theorieteil über die Historiographie der Sexualität
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
85 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Vocelka
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.01 Historiographie ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC07075957
Utheses ID
1206
Studienkennzahl
UA | 312 | 300 | |