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Le-sen in Sil-ben
die Verwendung sublexikaler Buchstabencluster bei Schülern der 2. und 4. Schulstufe
Alexandra Loidl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Alfred Schabmann
DOI
10.25365/thesis.13434
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29358.64155.580853-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Theorien des kompetenten Lesens und Entwicklungstheorien des Lesens unterscheiden
sich unter anderem darin, ob und in welchem Ausmaß sie die Verwendung von
Buchstabengruppen als Verarbeitungseinheit beinhalten. Diese Studie untersuchte die
Verwendung sublexikaler Buchstabencluster bei Lesern der zweiten und vierten
Schulstufe. Der Fokus lag dabei auf Silbenclustern. Ein Segmentierungsparadigma,
angewendet durch die Separation zweier benachbarter Buchstaben durch ein Symbol, das
kein Buchstabe ist, wurde verwendet. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass der Effekt
dieser Verzerrung auf die Lesegeschwindigkeit der Schüler größer sein würde, wenn die
geteilten Silben als Buchstabencluster funktionieren würden. Nach einem Screening in
den zweiten und vierten Klassen fünf oberösterreichischer Schulen wurden aus 298
Schülern die jeweils schnellsten 35 Leser und langsamsten 35 Leser pro Schulstufe
ausgewählt. Diesen 136 Kindern (4 fielen durch Krankheit aus) wurden Aufgaben zum
lauten Lesen von Wörtern und Pseudowörtern vorgegeben. Die 40 Stimuli wurden am
Computer präsentiert, Antworten der Kinder wurden mittels eines Audioprogrammes
aufgezeichnet und per Hand kodiert. Die Gesamtlesezeit pro (richtigem) Wort und Kind
wurde zur Auswertung herangezogen. Die Ergebnisse: bei echten Wörtern wurden nur
Positionseffekte der Teilung festgestellt (je früher die Teilung im Wort war, desto
schwerer war ein Wort zu lesen). Bei Pseudowörtern hingegen war ein Silbeneffekt
festzustellen: gute Leser der zweiten Klassen und langsame Leser der vierten Klassen
lasen in Silben geteilte Wörter schneller als alle anderen Arten der Teilung (allerdings
langsamer als ganze Wörter). Diese Ergebnisse stehen in Einklang mit allen berichteten
Theorien des kompetenten Lesens bzw. Entwicklungstheorien des Lesens (Perry, Ziegler
& Zorzi, 2010; Seidenberg & McClelland, 1989; Ehri, 1998; Klicpera, Schabmann &
Gasteiger-Klicpera, 2010; Ziegler & Goswami, 2005) bis auf ein einziges (Coltheart,
Rastle, Perry, Langdon & Ziegler, 2001), das jedoch weder für den Leselernprozess
gedacht ist, noch mehrsilbiges Lesen modellieren kann. Eine besondere Unterstützung
liefert die vorliegende Arbeit für die Theorien von Ehri und Klicpera et al.: die
Beschränkung der Effekte auf schnelle Leser der zweiten und langsame Leser der vierten
Klassen könnte ein Hinweis auf eine Phase des konsolidierten alphabetischen Lesens sein,
in der Wörter zur kognitiven Entlastung clusterweise verarbeitet werden. Mehr Forschung
in diese Richtung ist nötig.
Abstract
(Englisch)
Both theories of skilled reading and developmental theories of reading differ in the issue,
whether and to what extent letter clusters are utilised as perception units. This thesis
studies readers in second and fourth grade primary school for their use of sublexical letter
clusters. The study focuses on syllables as clusters. A segmentation paradigm was used by
separating two adjacent letters through a non-letter symbol. The hypothesis was that the
effect of this distortion on the reading speed of pupils would be larger if the split syllables
functioned as a letter cluster. After a screening of all of the second and fourth grade pupils
of five primary schools in Upper Austria, the 35 fastest and 35 slowest readers of each
grade were selected from the 298 participating children. Reading tasks consisting of 20
words and 20 nonwords were presented to 136 pupils (four were not present in school due
to illness). The stimuli were presented on a computer; answers were recorded using a
computer program and coded manually. The time it took each child to fully (and
correctly) answer a word was used for analysis. The results were that only positional
effects (the sooner the segmentation the worse the disruption) were found in real words,
in some groups there were no effects at all. However, in nonwords an effect of
syllabification was found: fast readers in the second grade and slow readers in the fourth
grade read words with whole syllables faster than words that were otherwise separated
(but slower than whole words). The results align with almost all presented theories of
reading (Perry, Ziegler & Zorzi, 2010; Seidenberg & McClelland, 1989; Ehri, 1998;
Klicpera, Schabmann & Gasteiger-Klicpera, 2010; Ziegler & Goswami, 2005) except one
(Coltheart, Rastle, Perry, Langdon & Ziegler, 2001) which is neither intended for learning
to read, nor supports polysyllabic reading. This study provides special support for the
theories of Ehri and Klicpera et al.: the limitation of the syllable effects on fast readers of
second grade and slow readers of fourth grade could be an indication for a phase of
consolidated alphabetic reading, in which words could be processed in clusters to save
cognitive resources. More research is needed on this topic.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Lesen Silben Buchstabencluster
Autor*innen
Alexandra Loidl
Haupttitel (Deutsch)
Le-sen in Sil-ben
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Verwendung sublexikaler Buchstabencluster bei Schülern der 2. und 4. Schulstufe
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
47 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Schabmann
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.31 Spracherwerb ,
77 Psychologie > 77.31 Kognition
AC Nummer
AC08469165
Utheses ID
12071
Studienkennzahl
UA | 298 | | |