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Die "Judenfrage" in Bulgarien während des Zweiten Weltkrieges
Mariela Mihaylova Stefanova
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Arnold Suppan
DOI
10.25365/thesis.13437
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30460.71282.399566-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die antisemitische Welle, die während des Zweiten Weltkrieges ganz Europa überrollte, erreichte auch den kleinen südosteuropäischen Staat Bulgarien. Die Teilnahme Bulgariens am Zweiten Weltkrieg an der Seite von Deutschland prägte den diskriminierenden Kurs der bulgarischen Regierung gegenüber der jüdischen Bevölkerung.
Mit der Einführung des „Gesetzes zum Schutz der Nation“ im Januar 1941 und dem Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt begannen die ersten Beschränkungen für die jüdische Bevölkerung. Die bulgarische Gesetzgebung trat auch in den besetzten Gebieten Thrakien und Makedonien in Kraft, die der Verwaltung Bulgariens unterstanden.
Im März 1943 wurden Juden aus Thrakien und Makedonien nach Polen deportiert und im Lager Treblinka ermordet. Nach deutschen Angaben betrug ihre Zahl 11 343. Die geplante Deportation eines Teils der jüdischen Bevölkerung aus den alten Gebieten Bulgariens wurde Anfang März durch die Rettungsaktion von Dimitǎr Pešev verhindert. Nach dieser Rettungsaktion wurden weitere Deportationsmaßnahmen für die jüdische Bevölkerung aus Bulgarien geplant, die allerdings erfolglos verliefen.
Die jüdische Minderheit in Bulgarien konnte den Holocaust dank der geänderten Situation im Kriegsverlauf überleben. Eine besondere Rolle spielte dabei die Solidarität der bulgarischen Gesellschaft und der orthodoxen Kirche mit den Juden.
Ende 1943 schien der deutsche Sieg nicht mehr so sicher. 1944 brach die neue bulgarische Regierung ihre Beziehungen zu Deutschland ab und kehrte zur Neutralitätspolitik zurück. Nach Kriegsende begann man sich die besondere Bedeutung der Rettung der Juden bewusst zu machen. In den letzten Jahrzehnten spielte die These über die „Rettung der bulgarischen Juden“ eine große Rolle in der bulgarischen Erinnerungskultur.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Judenfrage in Bulgarien während des Zweiten Weltkrieges
Autor*innen
Mariela Mihaylova Stefanova
Haupttitel (Deutsch)
Die "Judenfrage" in Bulgarien während des Zweiten Weltkrieges
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
88 S. : Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arnold Suppan
Klassifikation
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg
AC Nummer
AC08458486
Utheses ID
12074
Studienkennzahl
UA | 312 | | |