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Normative Prüfung von Künstlerexklusivverträgen in der Tonträgerherstellung
Stephan Pototschnig
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michel Walter
DOI
10.25365/thesis.13450
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29367.14900.106955-0
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit der Gültigkeitsprüfung einzelner Vertragsbestimmungen in Künstlerexklusivverträgen. Dieser umgangssprachlich als Plattenvertrag bezeichnete Vertragstypus sui generis wird zum Zwecke der Verpflichtung eines ausübenden Künstlers zur Darbietung zu Aufnahmezwecken und zur entsprechenden Nutzungsrechtseinräumung in der Tonträgerherstellung abgeschlossen. Häufig tangiert der Künstlervertrag sowohl urheber- als auch leistungsschutzrechtliche Nutzungsrechtseinräumungen der ausübenden Künstler bzw. der Urheber der dargebotenen Werke.
Eingangs war die zivilrechtliche Frage der Rechtsanwendung umfassend zu erläutern, schließlich kann der Interpreten sowohl Unternehmer als auch Verbraucher sein, woran zum einen die Anwendung von UGB, UWG, KartG zum anderen des KSchG knüpft. Darüber hinaus war zu prüfen, ob es sich bei Künstlerexklusivverträgen um Dauerschuldverhältnisse bzw. auch um AGBs handeln kann. Ordentliche und außerordentliche Kündigungsmöglichkeiten sowie die Anwendung der Inhalts- und Geltungskontrolle nach ABGB knüpfen an diese Einschätzung. Urheberrechtlich war zu prüfen, ob die Zweckübertragungstheorie in Österreich Anwendung finden kann. Ein Anspruch auf angemessenes Entgelt besteht im österreichischen Urheberrecht nicht, fraglich war diesbzgl. ob ein solcher alllerdings aus der Rechtsprechung abzuleiten ist.
Im Rahmen so genannter „360-Grad-Vereinbarungen“ oder „Full-Right-Management-Verträge“ werden Tonträgerhersteller häufig an vertragsfremden Einnahmen des Künstlers beteiligt. So sind Beteiligung an Live-Auftritten, Werbe-Deals, und Merchandising-Verkäufen mittlerweile häufig branchenüblich. Merchandising- und Werbevereinbarungen bzw. Domain-Nutzungsvereinbarungen waren gesondert unter einer persönlichkeitsrechtlichen Perspektive bzw. unter Heranziehung des Urheberpersönlichkeitsrechts und des Künstlerpersönlichkeitsrechts zu untersuchen. Häufig verpflichtet sich ein Musiker durch Abschluss eines Plattenvertrags konkludent zum Abschluss eines Verlagsvertrages. Auf die Folgen dieser Vertragspraxis war mit Hauptaugenmerk auf die Beteiligung durch kollektive Wahrnehmung der Verwertungsgesellschaften einzugehen.
Darüber hinaus waren die branchenüblichen Regelungen der persönlichen Exklusivität, der Titelexklusivität, der Verrechnungsmodalitäten, der Vertragsdauer und der Optionspraxis in Bezug auf die Vertragslaufzeit zu untersuchen. Schlussendlich war natürlich auch der Frage nachzugehen, inwiefern Künstlerverträge in ihrer Gesamtheit sittenwidrig sind.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Künstlerexklusivvertrag Künstlervertrag Plattenvertrag ausübender Künstler Urheber Musiker Musikrecht Verlagsvertrag Merchandising Tonträger Tonträgerhersteller Musikindustrie Label Urheberrecht Leistungsschutzrecht Urheberpersönlichkeitsrecht Künstlerpersönlichkeitsrecht Persönlichkeitsrecht Nutzungsrechte Lizenzen Lizenzrecht Nutzungsrechtseinräumung Recht am eigenen Bild Namensrecht
Autor*innen
Stephan Pototschnig
Haupttitel (Deutsch)
Normative Prüfung von Künstlerexklusivverträgen in der Tonträgerherstellung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
233 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Michel Walter ,
Alexander Reidinger
AC Nummer
AC08470514
Utheses ID
12085
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |