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17 Jahre deutsche Einheit im Spiegel der MDR-TATORT-Produktionen
Inszenierung von ostdeutscher Identität
Tina Welke
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Florian Menz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13472
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30327.48600.886761-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation untersucht die im Rahmen der Fernsehkriminalreihe TATORT zwischen 1992 und 2007 vorgenommene fiktionale Darstellung des Ostens Deutschlands durch den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) daraufhin, wie sich in den 45 Filmen der durch die deutsche Einheit ausgelöste Transformationsprozess eingeschrieben hat. Daran anschließend wird die Darstellung hinsichtlich der in ihr vorgenommenen medialen Inszenierung von ostdeutscher Identität analysiert. Auf der Grundlage des Modells narrativer Strukturen (Lotman) wird nachgewiesen, dass das untersuchte Datencorpus, die 45 Filme der Jahre 1992-2007, durch Muster des seriellen Erzählens miteinander verknüpft sind, und als Episoden eine in sich geschlossene deutlich strukturierte Erzählung konstituieren. Der Aufbau der Erzählung orientiert sich an einer Fünf-Akt-Struktur und weist darüber hinaus charakteristische Merkmale einer Ankunftsdramaturgie auf. Die fünf rekonstruierten Phasen der Erzählung (Exposition-Steigerung-Höhepunkt/Umschwung-Retardierung-Neutralisierung) lassen sich sowohl auf der Handlungs- als auch auf der Figurenebene als Stadien eines intendiert erfolgreichen Transformationsprozesses auffassen, der für die Betroffenen mit der Notwendigkeit einer Identitätsneubestimmung einhergeht. Die ostdeutsche Sendeanstalt MDR als übergeordnete Erzählinstanz vermittelt durch ihre Geschichten und Bilder dem gesamtdeutschen Rezipienten das Thema des Ostens Deutschlands nach der Vereinigung 1990 im Format des Kriminalgenres. Sie greift Traditionsbestände von Alltagskultur auf und knüpft so an Teile der politischen Kultur der DDR an. Sie bedient sich dafür u.a. der Inszenierung ihrer Kommissare als Vertreter einer Gruppe, deren Mitgliedschaftszugehörigkeit sich aus ihrer Sozialisation ergibt. Kollektive Identität bezieht sich auf spezifische Kulturelemente, wie Sprache, weltanschauliche Orientierungen, Werte, Symbole, Lebensstile. Sie äußert sich in der Art und Weise, wie Menschen denken, sowie in der Form der Verankerung ihrer Weltbilder und gesellschaftlichen Konstruktionen. Die Dissertation versteht sich als ein interdisziplinärer Beitrag zur Erforschung der medialen Konstruktion von sozialer Wirklichkeit im Fernsehen an der Schnittstelle zwischen Unterhaltungskultur und Politik. Unter einer kulturwissenschaftlichen Perspektive verbindet sie erzähltheoretische, sprachwissenschaftliche und filmwissenschaftliche Ansätze.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines the fictional portrayal of East Germany between the years 1992 and 2007 within the framework of the television crime series Tatort produced by the Mitteldeutsche Rundfunk (MDR – Middle German Broadcasting Cooperation). The focus of the analysis is the extent to which the process of transformation for German Unity has been imprinted on the 45 programmes. Following this the portrayal of East German identity in the films as an artefact of the media is examined. On the basis of the model of narrative structures (Lotman) it can be made evident that the 45 films constituting the corpus of data covering the years 1992-2007 are closely linked by means of serial narration; the individual episodes consequently constitute a strictly structured narrative. The composition of the narrative is based on a five-act structure and shows characteristics of an arrival dramaturgy. The five reconstructed phases of a narration (Exposition-escalation-climax/ peripeteia -retardation-neutralisation) can be understood both on the level of action and that of the individual characters as phases of an intentional and successful process of transformation which is linked to the necessity of redefinition of identity. The East German Broadcasting Cooperation as the superior narrator communicates the topic of the East of Germany to the general German audience by means of plot and images within the genre of the thriller. It picks up traditional topics of everyday culture and thus links up to the political culture of the GDR. Inter alia it uses the interpretation of superintendents as members of a group which is constituted by its socialisation. The collective identity relates to specific cultural elements such as language, ideologies, values, symbols and ways of life. It is expressed by the way people think and by the foundation of their perspectives on the world as well as the construction of society. The thesis represents an interdisciplinary contribution within the framework of research on the construction of social realities by the media at the interface of entertainment and politics. A Cultural Studies perspective combines approaches based on the theory of narratives, linguistics and the science of film.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Production of identity East German TATORT Crime thriller Central German Broadcasting TV series Process of transformation The Change German Unity Media analysis narrative technique Multi-modality
Schlagwörter
(Deutsch)
Identitätsinszenierung Ostdeutsch TATORT Kriminalfilm Mitteldeutscher Rundfunk Fernsehreihe Transformationsprozess Wende deutsche Einheit Medienanalyse Erzähltechnik Multimodalität
Autor*innen
Tina Welke
Haupttitel (Deutsch)
17 Jahre deutsche Einheit im Spiegel der MDR-TATORT-Produktionen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Inszenierung von ostdeutscher Identität
Paralleltitel (Englisch)
17 Years of German Unity in the mirror of MDR-TATORT-productions. A portrayal of East German Identity
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
458 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Florian Menz
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.49 Angewandte Sprachwissenschaft: Sonstiges ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC08514169
Utheses ID
12104
Studienkennzahl
UA | 092 | 327 | |
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