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Resistance and social criticism in Chicano Literature
Iris Haslhofer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Astrid Fellner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1527
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30036.63439.684270-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Grundlage meiner Forschung bildet eine Analyse der folgenden vier Werke: Pocho (1959) von José Antonio Villarreal, The Revolt of the Cockroach People (1973) von Oscar Zeta Acosta, Bless Me, Última (1972) von Rudolfo Anaya und The Rain God (1984) von Arturo Islas. Die Auswahl der Werke erfolgte nicht nach deren Bekanntheitsgrad bzw. deren Beliebtheitsgrad, sondern aufgrund des Kriteriums, dass jedes dieser Romane eine Schlüsselstellung in der Geschichte der Chicano Literatur innehält. Ausgehend von der Hypothese, dass die Konstruktion einer kulturellen Identität in der Chicano/a Literatur zwingend mit einer bestimmten, sich ständig im Wechsel befindlichen, Art von Widerstand gegen die Anglo-Amerikanische Hegemonie einhergeht, deutet jedes der analysierten Werke einen Paradigmenwechsel an. Während Pocho in einer Zeit geschrieben wurde, in der kulturelle Assimilation die bevorzugte Art von Zusammenleben in den Vereinigten Staaten war, widmet sich The Revolt of the Cockroach People der Zeit des Chicanos Movement, einer Periode, in der die Anglo Amerikanische Dominanz am deutlichsten zurückgewiesen wurde und gleichzeitig die Konstruktion einer separaten, deutlich abgrenzten ethnischen Identität vorangetrieben wurde. Das wohl bekannteste Werk, Bless Me, Última kennzeichnet den Übergang von einer radikalen, kämpferischen Literatur, die sich der Verbreitung einer Anti-Anglo-Amerikansichen Ideologie widmete, zu einer postmodernen Literatur, welche sich vermehrt der Lösung der Gespaltenheit der bi-kulturellen Identität der Chicanos/as hingibt. Das aktuellste Werk The Rain God erweitert das Spektrum der Chicano Literatur durch die Einführung der Diskussion von Geschlechterrollen und den Umgang mit körperlich Beeinträchtigten. Hierbei übt Arturo Islas Kritik an dem allgemein gültigen Wertesystem von sowohl Mexikanischer als auch Anglo-Amerikanischer Gesellschaft. Neben der Abklärung der Definitionen des Begriffes Chicano/a, wird dem Leser ein sehr kurzer, prägnanter Abschnitt über den Status der Chicano Literatur geboten. Außerdem wird im Speziellen auf die wichtigsten Begrifflichkeiten wie zum Beispiel Hegemonie, Assimilation und Akkulturation, Mesitzaje und Hybridität eingegangen. Durch eine genaue Analyse der Lebensräume Schule, Familie und Jugendgruppe nähert sich meine Diplomarbeit dem Werk Pocho. Während im ersten Teil des Kapitels der Roman in seinen sozioökonomischen und soziohistorischen Kontext eingebettet wird, versucht der zweite Teil aufzuzeigen, dass die angestrebte Assimilation des Protagonisten in die Anglo Amerikanische Gesellschaft immer wieder scheitert. Durch meine Analyse wird im Speziellen verdeutlicht, dass Assimilation dort endet, wo Rassismus und Vorurteil beginnt. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Roman The Revolt of the Cockroach People widmet sich zu Beginn der Erfassung der wichtigsten Ideen, der Ideologie der sozialen Bewegung der Chicanos/as in den 1960ern und frühen 1970ern. Durch eine Analyse der Schauplätze des Krieges zwischen Anglo Amerikanern und Chicanos, welche im Werk präsentiert werden, wird versucht die Intensität des Chicano Movements begreiflich zu machen. Ebenso zeigt die Analyse des Lebens und Werkes von Oscar Zeta Acosta die restriktiven Tendenzen einer Bewegung auf, die sich vor allem für die Konstruktion einer separaten, klar von der Anglo Amerikanischen Identität abgrenzten Identität, einsetzte. Sowohl Bless Me, Última als auch The Rain God propagieren andere, weniger gewaltvolle Wege des Widerstandes gegen die Anglo Amerikanische Hegemonie. Beide Werke widmen sich vermehrt dem Individuum, welches gezwungen ist an der Bürde seiner/ihrer Familiegeschichte bzw. an der Aussöhnung von Dualitäten zu arbeiten um sich selbst als „vollständig“ begreifen zu können. Während Bless Me Últimas Protagonist versucht religiöse Glaubenssysteme zu vereinen, versucht Miguel Chico, der Protagonist von The Rain God, einen Weg zu finden, sich von den Begrenzungen des Anglo Amerikanischen bzw. des Mexikanischen Wertesystems zu befreien. Wenn man also anhand der bearbeiteten Werke die unterschiedlichen fiktionalen Artikulationswege des Widerstandes gegen Anglo Amerikanische Hegemonie verfolgt, liegt der Schluss nahe, dass dieser in den 1940ern bzw. 1950ern beinahe inexistent war, in den 1960ern und frühen 1970ern zu einem offenen, oftmals gewalttätigen Widerstand ausartete und sich erst ab circa Mitte der Siebziger Jahre zu einem strategischen, weniger aggressiven Widerstand wandelte, der versuchte innerhalb des Systems Dinge zu verändern. Wie aus diesen Romanen ersichtlich wird, ist Widerstand daher ein wichtiges Werkzeug für eine konstante, niemals endende Verschiebung von Grenzen. Auf einer persönlichen Ebene bedeutet dies, dass für einen Menschen am Rande der Gesellschaft der Widerstand ein wichtiges Instrument ist um immer wieder Grenzen und Mittelpunkte zu verschieben und neu zu definieren.
Abstract
(Englisch)
My thesis is concerned with the analysis of the following four primary works: José Antonio Villarreal's Pocho (1959), Oscar Zeta Acosta's The Revolt of the Cockroach People (1973), Rudolfo Anaya’s Bless me Última (1972) and Arturo Islas’s The Rain God. The selection of the novels was not primarily based on their distribution and public recognition, but rather on the criteria that each of the novel represents a key work in the history of Chicano Literature. Based on the hypothesis that the construction of a Chicano/a cultural identity necessarily entails some kind of perpetual, never-ending resistance against Anglo-American hegemony, each of the four analysed novels points towards a general shift of paradigms. While Pocho was written in a time that favoured assimilation as the most successful way of cultural interaction in the United States, The Revolt of the Cockroach People is dedicated to a depiction of the time of the Chicano Movement; a time that most clearly opposed Anglo American dominance while simultaneously pushing the construction of a separate ethnic identity. The most established work under consideration, Bless Me, Ùltima, marks the transition from a radical kind of literature that meant to propagate an anti-Anglo-American ideology to a postmodern kind of literature that promoted ways of dealing with the typical fragmentation of Chicano/a identities. The most recent work, The Rain God, expanded the spectrum of Chicano Literature through the introduction of gender related issues as well as through the introduction of the theme of physical impairment. Hereby Arturo Islas criticises the prevalent dominant meanings in both Mexican and Anglo American society. Apart from a short definition of the term Chicano/a, the initial part of my thesis provides a brief section on the status of Chicano Literature. Besides, I further elaborate on most important terms such as hegemony, assimilation, acculturation, mestizaje and hybridity. My thesis approaches the first novel under consideration, Pocho through a detailed analysis of places and spaces of assimilation such as school, family and peergroup. While the initial part of the chapter is dedicated to an investigation of the novel’s socio-economic and socio- historical context, the second part attempts to illustrate that the desired assimilation to the Anglo American system frequently remains denied. Thus, I conclude that assimilation ends where racism and prejudice begin. In my second chapter on The Revolt of the Cockroach People, I dedicated the primary sections to the most important goals as well as to the ideology of the social movement of Chicanos/as in the 1960s and early 1970s. Through an analysis of the places and spaces of the war between Anglo Americans and Chicanos/as represented in the novel, much of the intensity of the Chicano Movement is conveyed. Furthermore, an analysis of Oscar Zeta Acosta’s life and work reveals the restrictive tendency of a Movement, which primarily opted for the construction of a clearly set apart, separate Chicano identity. Bless Me, Ùltima as well as The Rain God propagate different, less violent ways of resistance against Anglo American hegemony. Both novels focus on the individual, which is forced to find solutions for the burden of history he/she is presented with as well as for the reconciliation of dualities, in order to experience himself/herself as ‘complete’ and ‘rooted’: While Bless Me, Última’s protagonist tries to reconcile three different belief systems, Miguel Chico, the protagonist of The Rain God attempts to find a way to rid himself from the restrictions of both Anglo American and Mexican dominant meanings. Thus, if we trace back Chicano resistance against Anglo American hegemony, it becomes obvious that, though it changed from an absence of resistance to open, violent resistance and back to a more structural subtle, strategic resistance that works within the frames of Anglo American institutions, resistance is an essential tool for the constant redefinition of boundaries. On a more personal level, resistance becomes an important means of transformation of a marginalized identity which enables it to move margins and centers.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Chicano Literature resistance Chicano Movement identity construction
Schlagwörter
(Deutsch)
Chicano Literatur Widerstand Chicano Movement Identitätskonstruktion
Autor*innen
Iris Haslhofer
Haupttitel (Englisch)
Resistance and social criticism in Chicano Literature
Paralleltitel (Deutsch)
Widerstand und Sozialkritik in Chicano Literatur
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
137 S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Astrid Fellner
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.78 Textkritik
AC Nummer
AC07114616
Utheses ID
1214
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 353 |
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