Detailansicht

Auswirkungen elterlicher Scheidung auf Kinder und Jugendliche
unter besonderer Berücksichtigung der Geschwisterbeziehung
Delphine Caroline Desser
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13597
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29739.23249.290464-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Selbstwert und die Scheidungsverarbeitung von Scheidungskindern im Alter zwischen 12 und 16 Jahren zu überprüfen. Im Zuge dessen wur-de besonderes Augenmerk auf die Geschwistersituation dieser Kinder gelegt. In bisherigen Studien konnte gezeigt werden, dass zum einen der Selbstwert von Schei-dungskindern geringer war als von jenen aus intakten Familien, zum anderen hatten Einzel-kinder höhere Selbstwerte, unabhängig davon, ob ihre Eltern geschieden waren oder nicht. Betrachtet man nun die Gruppe der Scheidungskinder alleine, stellte sich heraus, dass jedoch der Selbstwert jener höher war, die Geschwister hatten. Dies war besonders dann gegeben, wenn der Altersabstand zu diesen Geschwistern gering war, die Geschwister jünger waren, im gleichen Haushalt lebten, das Konfliktaufkommen und die Rivalität in der Geschwister-beziehung gering, die Wärme und Nähe jedoch hoch war. Weiters waren es die Erstgebore-nen und die männlichen Teilnehmer, die nur Brüder hatten, jene mit höherem Selbstwert. Unter den Einzelkindern hatten jene den höheren Selbstwert, die negativer gegenüber Ge-schwistern eingestellt waren. Allgemein waren es die älteren TeilnehmerInnen und jene, bei denen der elterliche Schei-dungszeitpunkt schon länger zurück lag, die einen höheren Selbstwert aufwiesen. Die emotionale Scheidungsverarbeitung wurde durch neun Skalen umschrieben und beinhal-tet Gefühle und Einstellungen von Kindern hinsichtlich der Scheidung ihrer Eltern. Es zeigte sich, dass sich Einzelkinder und Kinder mit Geschwister diesbezüglich nicht signifikant von-einander unterscheiden, dass jedoch eine positivere Scheidungsverarbeitung bei jenen Ein-zelkindern zu beobachten war, die sich Geschwister wünschen. Weiters waren es sowohl die männlichen als auch die jüngeren Scheidungskinder, die besser mit der Situation umgehen konnten. Der Scheidungszeitpunkt erwies sich als relativ unbeständig, da zwar die Schei-dungsverarbeitung jener TeilnehmerInnen, deren Eltern sich vor mehr als 3 Jahren scheiden ließen, positiver war als jener, bei denen die Scheidung maximal 2 Jahre zurück lag, die ne-gativ behafteten Gefühle und Einstellungen gegenüber der Scheidung der Eltern jedoch wie-der bei jenen höher war, deren Eltern noch länger geschieden waren. Unter den Geschwistern führte ein geringer Altersabstand teilweise zu positiver behafteter Scheidungsverarbeitung. Die geschwisterliche Beziehungsqualität, darunter besonders die Rivalität, stand ebenfalls in Zusammenhang mit der Scheidungsverarbeitung, allerdings mit unterschiedlichen Ergebnissen in den verschiedenen Skalen: So korrelierte hohe Rivalität unter den Geschwistern mit positiveren Einstellungen zu den Freunden, jedoch auch mit hö-herem Loyalitätskonflikt der TeilnehmerInnen gegenüber den Eltern. Ob nun Geschwister eine Ressource in einer krisenbehafteten Lebensspanne wie eine elterli-che Scheidung darstellen, oder ob eine solche Krisensituation die Geschwisterbeziehung negativ beeinflusst, hängt somit stark von der „Ausgangslage“ ab. Kinder mit positiveren Beziehungen zu ihren Geschwistern berichteten über eine Zunahme an Qualität in der Ge-schwisterbeziehung einer elterlichen Scheidung, während jene mit einer eher negativ behaf-teten Beziehung zu ihren Geschwistern eine Verschlechterung der Geschwisterbeziehung seit der elterlichen Scheidung wahrnahmen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Scheidung Geschwisterbeziehung
Autor*innen
Delphine Caroline Desser
Haupttitel (Deutsch)
Auswirkungen elterlicher Scheidung auf Kinder und Jugendliche
Hauptuntertitel (Deutsch)
unter besonderer Berücksichtigung der Geschwisterbeziehung
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
175 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie ,
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie
AC Nummer
AC08497995
Utheses ID
12220
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1