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Evaluation von Nachschulungskursen für verkehrsauffällige LenkerInnen
eine wissenschaftliche Untersuchung zur Effektivität einer verkehrspsychologischen Rehabilitationsmaßnahme
Stefanie Kacena
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Christiane Spiel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13600
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29099.24116.346269-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Anhand der jährlichen Unfallstatistik im Straßenverkehr lässt sich feststellen, dass 15- bis 24-jährige VerkehrsteilnehmerInnen besonders unfallgefährdet sind. Aus diesem Grund sind die gesetzlichen Auflagen für ProbeführerscheinbesitzerInnen in Österreich strenger geregelt als für erfahrene FahrzeuglenkerInnen. Bei Verstoß gegen diese Vorschriften ist ein Nachschulungskurs für verkehrsauffällige LenkerInnen zu absolvieren. Der Gesetzgeber sieht für derartige Kurse eine Wirksamkeitsüberprüfung anhand der Rückfallquoten vor. Da diese derzeit (noch) nicht zur Verfügung stehen, bietet die Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung Anhaltspunkte für alternative Evaluierungskonzepte: durch den Kurs sollen sich die psychische Stabilität und Selbstkontrolle, sowie das soziale Verantwortungsbewusstsein und die Risikobereitschaft der KursteilnehmerInnen in Richtung einer Normanpassung verändern. In der Fachliteratur wird weiters der Einbezug der Variablen „Wissen“ und „Selbstwirksamkeit“ empfohlen. Derzeit sind in Österreich 15 Institute zur Durchführung von Nachschulungen ermächtigt; jedes einzelne verfügt über ein eigenes Nachschulungskonzept. Die vorliegende Untersuchung stützt sich auf Daten der „sicher unterwegs – verkehrspsychologische Nachschulungen GmbH“. Anhand multivariater Analysen konnte festgestellt werden, dass sich die Gruppe verkehrsauffälliger LenkerInnen in den abhängigen Variablen statistisch signifikant (p<.05) von verkehrsunauffälligen Personen in ihrer Altersgruppe unterschied. Weiters wurde nach Absolvierung des Kurses ein signifikanter Rückgang der Risikobereitschaft beobachtet, sowie eine Erhöhung der psychischen Stabilität und der Selbstkontrolle, die mit einem Anwachsen des deliktspezifischen Fachwissens einherging. Auf Basis dieser Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass die Nachschulungskurse im Sinne der vom Gesetzgeber geforderten Ziele wirksam sind. Einschränkend muss jedoch festgehalten werden, dass die beobachteten Effekte nicht auf alle Nachschulungsmodelle verallgemeinerbar sind, sondern sich deren Aussagekraft, sofern sie wiederholt repliziert werden können, nur auf das Kursprogramm von „sicher unterwegs“ beziehen.
Abstract
(Englisch)
The annual statistics of road accidents identify the age group of 15- to 24-year-old participants in road traffic as particularly prone to accidents. For that reason, the legal regulations novice drivers have to abide are more stringent than those for experienced drivers. Any violation of those rules usually leads to the imposition of a driver improvement course. To verify the effectiveness of those programs, Austrian legislation demands continuous evaluative proof through monitoring of relapse rates. As they are not available (yet), “Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung” provides alternative evaluation concepts. According to law tose include an adaption of emotional stability, self-control, social responsibility and risk taking tendencies to a general normative level. Literature suggests an inclusion of the variables “knowledge” and “self-efficacy”. In Austria, 15 institutes of traffic psychology are currently authorized to run driver improvement courses, each using their own training concept. The study at hand is based on data collected from one of those: “sicher unterwegs – Verkehrspsychologische Nachschulungen GmbH”. By conducting multivariate analyses between traffic offenders and rule obeying drivers of the same age group a statistically significant discrepancy (p<.05) was disclosed. Furthermore, a significant decrease of willingness to take risk was observed, and an additional rise of emotional stability and self-control in combination with an increase of delict-specific knowledge. Based on those findings the driver improvement courses can be assumed to be effective regarding their lawfully defined goals. Restrictively, the reported effects must not be generalized for driver improvement course concepts of other institutes; their explanatory power – if replicated – can only be applied to the training program of “sicher unterwegs”.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
driver rehabilitation novice driver driver improvement course traffic offender
Schlagwörter
(Deutsch)
Fahrerrehabilitation Fahranfänger Nachschulung verkehrsauffällig
Autor*innen
Stefanie Kacena
Haupttitel (Deutsch)
Evaluation von Nachschulungskursen für verkehrsauffällige LenkerInnen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine wissenschaftliche Untersuchung zur Effektivität einer verkehrspsychologischen Rehabilitationsmaßnahme
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
103 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christiane Spiel
Klassifikation
77 Psychologie > 77.80 Spezielle Intervention
AC Nummer
AC08460112
Utheses ID
12223
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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