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Der Begriff der Moderne in Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" mit Blick auf den Wiener Kreis
Cüneyt Arslan
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wynfrid Kriegleder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13640
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30059.04584.894170-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird durch ein Selbstreflexivwerden der aufklärerischen Vernunft bestimmt. Es bildet sich ein spezifisch moderner Subjektbegriff heraus, der durch Begriffe wie Pluralität, Modularität, Fragmentarizität, Perspektivität, Transformation und Inszenierung gekennzeichnet ist. Dabei entsteht eine charakteristische Ambivalenz, die sowohl in der Philosophie als auch in der Literatur zu neuen Antworten auf Fragen der Lebensgestaltung und des Umgangs mit der Wirklichkeit führen. Die vorliegende Arbeit stellt diesen Prozess ausgehend von den Entwicklungen im Wien der Jahrhundertwende (ca. 1880-1938) dar. Das Denken Robert Musils, wie es in seinem Gesamtwerk, vor allem aber in seinem Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ zum Ausdruck kommt, wird als eigenständige, selbst ebenfalls „moderne“ Antwort auf die Situation der Moderne interpretiert. Musils Roman bietet diesen ‚Lebensfragen‘ in ähnlicher Weise ein Forum, wie es der Wiener Kreis für die Fragen der Wissenschaftsphilosophie tat. Sowohl der Wiener Kreis als auch Robert Musil versuchen auf konstruktive Weise mit der modernen Zersplitterung und dem Abstraktwerden der Welt umzugehen. Doch weitet Musil das Feld seiner Untersuchung vom Bereich der (wissenschaftlichen) Erkenntnis auf den der individuellen Lebensentwürfe aus. Nicht die konkreten inhaltlichen ‚Untersuchungsgegenstände‘ machen den gemeinsamen Horizont von Wiener Kreis und dem „Mann ohne Eigenschaften“ aus, sondern die Art des Umgangs mit diesen Gegenständen, insofern er rational, experimentell und fehlbar ist.
Abstract
(Englisch)
Modernity at the beginning of the 20th century is determined by a Selbstreflexivwerden (literally „Becoming self-reflective“) of an educational mind. A specifically modern subject concept is formed and characterized through such concepts as pluralism, modularity, fragmentariness, transformation and dramatization. This produces a characteristic ambivalence that leads both in philosophy and in the literature to new answers to questions of lifestyle and dealing with reality. This paper presents this process based on the developments in Vienna at the turn of the century (around 1880-1938); whereas the thought of Robert Musil, as expressed in his complete works, but particularly in his novel „The man without qualities“, is considered here to be an independent and even likewise a „modern“ response to the situation of modernity. Musil’s novel offers a forum for these “life issues” in a similar way as did the Vienna Circle with regard to the questions of philosophy of science. Both the Vienna Circle and Robert Musil try to deal in a constructive way with the modern fragmentation and abstraction of the world. However, Musil expands the field of his investigation from the area of scientific knowledge onto the one of individual conceptions of life. Precise contentual objects of analysis don’t constitute shared horizon of the Vienna Circle and „The man without qualities“ but rather a way of dealing with such objects, so far as this way is rational, experimental and fallible.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Modernity Essayism Theorie of Science Fin de siècle Vienna Circle Theorie of Probability Unified Science Sense of Possibility Literary Modernity
Schlagwörter
(Deutsch)
Moderne Essayismus Wissenschaftstheorie Jahrhundertwende Wiener Kreis Wahrscheinlichkeitstheorie Einheitswissenschaft Möglichkeitssinn Literarische Moderne
Autor*innen
Cüneyt Arslan
Haupttitel (Deutsch)
Der Begriff der Moderne in Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" mit Blick auf den Wiener Kreis
Paralleltitel (Englisch)
The concept of modernity in Robert Musils's novel "The man without qualities" with reference to the Vienna Circle
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
320 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Wynfrid Kriegleder ,
Friedrich Stadler
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten
AC Nummer
AC08504234
Utheses ID
12257
Studienkennzahl
UA | 092 | 332 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1