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Histologischer Vergleich von Gewebeproben langjähriger Weichteil-Knochen-Feuchtpräparate sowie deren Trockenpräparate zur Überprüfung des Erhalts feingeweblicher Strukturen
Nikole Ginner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Christian Reiter
DOI
10.25365/thesis.13687
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29492.77990.852859-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zweck dieser Studie sollte der lichtmikroskopische Vergleich zwischen der feingeweblichen Qualität des ursprünglichen Präparates mit den Resultaten des neuen Verfahrens sein. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten abklären, in wieweit ein Erhalt oder eine Schädigung der museal interessanten Gewebe des jeweiligen Präparates eintritt. Das Bestreben liegt darin bereits angegriffene Weichteil-Knochen-Feuchtpräparate auf eine wissenschaftlich verwertbare Weise zu retten, um diese für spätere wissenschaftliche Arbeitsverfahren sicher zu stellen.
Es wurden Weichteil-Knochen-Feuchtpräparate des pathologisch-anatomischen Bundesmuseums, welche bereits makroskopisch sichtbare Erweichungserscheinungen aufwiesen, für diese experimentelle Studie herangezogen. Von diesen ausgewählten Präparaten wurden Proben aus dem Weichteilanteil entnommen, und zur weiteren Verarbeitung in Acryl eingelegt, wobei eine genaue Dokumentation der Entnahmestelle vorgenommen wurde.
Die Exponate wurden anschließend zur Herstellung von Trockenpräparaten einer neu entwickelten Gerbungs- bzw. Mazerationsmethode unterworfen. Danach wurden Weichteil-Proben entnommen und nach einer erfolgten Quellung des getrockneten Materials einem entsprechend abgeänderten Verfahren zur Einbettung in Kunstharz unterzogen.
In weiterer Folge wurden übliche histologische Standard-Färbeverfahren angewandt. Anschließend erfolgte die Auswertung der gefärbten Präparate unter dem Lichtmikroskop hinsichtlich der Qualität vor bzw. nach Umwandlung in das Trockenpräparat.
Histotechnologisch sind die Ergebnisse der Feuchtpräparate durchgehend hervorragend, was die Frage aufwirft, ob es überhaupt notwendig ist, die durch beginnende Mazeration angegriffenen naß konservierten Präparate dem neuen Trocknungsverfahren zu unterziehen. Insbesondere da sich herausstellte, daß es z.T. zu gravierenden Qualitätsverlusten bei sehr zellreichen Geweben nach der Trocknung kommt. In wieweit die vorausgehende Quellung des ausgedörrten Materials in Bezug auf das Erscheinungsbild des Gewebes Einfluß hat, sollten weiterführende Studien abklären.
Allerdings zeigt die histologische Untersuchung auch, daß bei jenen Exponaten mit hohem Anteil an spongiösem Knochengewebe die Qualität als gleichbleibend einzustufen ist.
Der Vorteil des überprüften Trocknungsverfahrens liegt im Gegensatz zur Plastinationshistologie darin, daß man keine aufwendige Apparatur für die Trocknung benötigt. Zwar sintert das zellreiche Gewebe zusammen und die Zellen werden komprimiert und verformt, doch es kommt dabei zu keiner weiteren Zerstörung von Zellen. Weiters kann man die in Kunstharz eingelegten Präparate dünner schleifen, es ist eine höhere Auflösung möglich. Allerdings ist bei der Dünnschliff-Technik die Anwendung von Färbungen eingeschränkt.
Abstract
(Englisch)
The aim of this study was a comparison by light microscopy of the quality of fine tissue of the original preparation and with a new conservation treatment. The interest was whether this new treatment could preserve or destroy tissue of a preparation and what extend. The ambition was to preserve already decomposing soft tissue-bone-wet preparations and secure them for further scientific research.
For this study soft tissue-bone-wet preparations, with signs of deterioration, from the „Pathologisch-Anatomisches Bundesmuseum“ were used. Samples were taken from the soft tissue of the exhibits with exact documentation of the sampling location and put into acryl for further handling.
Also the exhibits were used to make dry-preparations with the new method of maceration. Samples from soft tissue were taken, the dried material soaked and put into synthetic-resin according to modified protocols. Subsequently common histological and histopathological standard staining methods were used. The stained samples were analyzed under light microscope in reference to tissue-preservation before and after the conversion to dry-preparation.
The results showed that exhibits with a high percentage of spongy bone tissue have consistent quality in histological analysis. The results of wet-preparations are consistently positive in histotechnological analysis.
Therefore the question if putting wet-conserved exhibits, already damaged by starting maceration, through the new dry-treatment is necessary. Especially, since it was noticed that tissues with high cell-density show severe loss of tissue quality after the drying. To what extent the soaking of the dried-up samples has an influence on the appearance of the tissue is a subject for further research.
The advantage of the new method in comparison to plastination histology is that no expensive equipment is necessary for the drying. Although cell-rich tissues sinter together there is no destruction of cells. Further the synthetic-resin preserved samples can be cut way thinner and a higher resolution can be achieved. A limitation of this thin-section method is that not all stainings can be used.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
histology preparation preservation
Schlagwörter
(Deutsch)
Histologie Präparate Erhalt
Autor*innen
Nikole Ginner
Haupttitel (Deutsch)
Histologischer Vergleich von Gewebeproben langjähriger Weichteil-Knochen-Feuchtpräparate sowie deren Trockenpräparate zur Überprüfung des Erhalts feingeweblicher Strukturen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
207 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Reiter
AC Nummer
AC08505482
Utheses ID
12300
Studienkennzahl
UA | 442 | | |