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Der Zusammenhang von beruflichen Gratifikationskrisen mit kontraproduktiven Verhaltensweisen und Organizational Citizenship Bahavior
Annamaria Tratzmiller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Christian Korunka
DOI
10.25365/thesis.13707
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29362.48684.996661-9
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Nach dem Modell der beruflichen Gratifikationskrise (Siegrist, 1996b) entstehen berufliche
Gratifikationskrisen durch ein Missverhältnis zwischen hohen beruflichen Verausgabungen
und geringen beruflichen Belohnungen in Form von Einkommen, Anerkennung und
Arbeitsplatzsicherheit. Dem Modell liegt die Annahme zugrunde, dass in arbeitsbezogenen
Tauschprozessen zwischen beruflichen Leistungen und Belohnungen die grundlegende Norm
der sozialen Reziprozität verletzt ist und damit nachhaltige emotionale und psychobiologische
Stressreaktionen ausgelöst werden können. Das Modell findet breite Unterstützung in der
Vorhersage von körperlichen und psychischen Störungen, jedoch steht es in Bezug auf die
Vorhersage von Verhaltensweisen am Arbeitsplatz eher vereinzelt im Fokus der Betrachtung.
Befunde zeigen jedoch, dass durch eine Verletzung der Reziprozität in sozialen
Austauschprozessen eine Zunahme von kontraproduktiven Verhaltensweisen und eine
Abnahme des Organizational Citizenship Behavior vorzufinden ist. Das kontraproduktive
Arbeitsverhalten und das Organizational Citizenship Behavior sind freiwillige
Verhaltensweisen, die entweder dem Unternehmen und ihren Mitgliedern schaden oder
nützen und somit einen erheblichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg ausüben können.
Die vorliegende Arbeit untersucht daher den Zusammenhang zwischen beruflichen
Gratifikationskrisen und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz, wie jene des kontraproduktiven
Arbeitsverhaltens (CWB) und das des Organizational Citizenship Behavior (OCB). Die
Querschnittsuntersuchung bestand aus 281 Teilnehmer/-innen und die Datenerhebung erfolgte
mittels Online-Fragebögen. Zur Analyse der Zusammenhänge wurden
Strukturgleichungsmodelle spezifiziert und vorab die Konstruktvalidität des CWB und OCB
mittels konfirmatorischer Faktorenanalysen überprüft. Aufgrund der Ergebnisse kann
angenommen werden, dass eine hohe Verausgabung am Arbeitsplatz zu kontraproduktiven
Verhaltensweisen und zu einer Abnahme des Organizational Citizenship Behavior führt.
Hingegen kann lediglich angenommen werden, dass eine geringe Belohnung zu
kontraproduktiven Verhaltensweisen führt, nicht jedoch zu einer Abnahme des Organizational
Citizenship Behavior. Ebenso zeigen die Ergebnisse, dass berufliche Gratifikationskrisen mit
einem höheren Niveau an kontraproduktiven Verhaltensweisen und mit einem geringeren
Niveau an Organizational Citizenship Behavior einhergehen.
Abstract
(Englisch)
According to the Effort-Reward Imbalance Model (Siegrist, 1996b) an effort-reward
imbalance in the professional sphere occurs due to a disparity between high efforts and low
rewards in terms of salary, esteem and job security at the workplace. The model investigates
the premise that a lack of reciprocity between high efforts and low rewards in a socially
organized exchange process can lead to substantial emotional and psychobiological stress
reactions. The available literature shows that the model is widely accepted for the prognosis
of physical and psychological disorders, yet for the prognosis in terms of the behavior at the
workplace it has only been of peripheral interest. Findings show that by breaching reciprocity
in socially organized exchange processes, an increase of Counterproductive Work Behavior
and a decrease of Organizational Citizenship Behavior can be observed. The
Counterproductive Behavior and the Organizational Citizenship Behavior are voluntary
behavioural patterns, which are either useful or detrimental to the company and its employees
and therefore can have a substantial bearing on the company’s success.
The forthcoming dissertation will therefore examine the relation between professional effortreward
imbalances and behavior at the workplace, with a focus on Counterproductive Work
Behavior (CWB) and that of the Organizational Citizenship Behavior (OCB). The crosssectional
study consisted of 281 participants, whereby the data assessment was achieved via
online questionnaires. The analysis of the premise as described above was performed through
the use of structural equation modelling and previous construct validity for the CWB and
OCB was tested with confirmatory factor analysis. On the basis of the assessed results, it is to
be assumed, that high efforts at the workplace leads to an increase of Counterproductive
Work Behavior and to a decrease of Organizational Citizenship Behavior. Although it can be
merely be supposed that low rewards lead to Counterproductive Work Behavior, but not to a
decrease of Organizational Citizenship Behavior. Similarly, the results showed that a
professional effort-reward imbalance can go hand in hand with a higher level of
Counterproductive Work Behavior and accordingly with a lower level of Organizational
Citizenship Behavior.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
effort-reward imbalance organizational citizenship behavior counterproductive work behavior injustice
Schlagwörter
(Deutsch)
berufliche Gratifikationskrise organizational citizenship behavior kontraproduktives Arbeitsverhalten Gerechtigkeit
Autor*innen
Annamaria Tratzmiller
Haupttitel (Deutsch)
Der Zusammenhang von beruflichen Gratifikationskrisen mit kontraproduktiven Verhaltensweisen und Organizational Citizenship Bahavior
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
VI, 119 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Korunka
Klassifikation
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08489905
Utheses ID
12316
Studienkennzahl
UA | 298 | | |