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Denazification – British element
Entnazifizierungsmaßnahmen der Briten in Österreich
Alexander Josef Mayr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1550
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29442.98564.781062-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mittelpunkt dieser Arbeit sind die Entnazifizierungsmaßnahmen der Briten in Österreich. Grob gesagt lassen sich diese in sechs Phasen untergliedern: · 1. Phase: Von Anfang 1944 bis ca. April 1945 als mit den US-Amerikanern gemeinsame Planungsperiode für die Ausmerzung des Nationalsozialismus in Österreich und Deutschland. · 2. Phase: Von Mai bis September 1945 als Phase der militärischen Sicherheitsvorkehrungen in Kärnten und ab 23./24.Juli auch in der bis dahin hauptsächlich sowjetisch besetzten Steiermark. · 3. Phase: Von Oktober 1945 bis Februar 1946 als Phase der Durchführung einer weitgehend autonomen britischen Entnazifizierung in der eigenen Zone, wenn auch mit Einbindung österreichischer Komitees. · 4. Phase: Von Februar 1946 bis Februar 1947 als Zeitraum kontinuierlichen Rückzugs der Briten auf die Kontrolle der auf den antifaschistischen Verfassungsgesetzen (Verbots- und Kriegsverbrechergesetz) von 1945 beruhenden österreichischen Entnazifizierung. · 5. Phase: Von Februar 1947 bis Mai 1948 als Phase der fast vollständigen Überlassung der Entnazifizierung an die österreichischen Behörden auf Basis des Nationalsozialistengesetzes 1947. · 6. Phase: Ab Mitte 1948 als Periode der Amnestien, mit nur gelegentlicher, eher als Ausnahme zu wertender Einmischung (z.B. beim Fall Dr. Hans Amschl) Der Begriff Entnazifizierung stand als Synonym für die politische Säuberung der deutschen und österreichischen Nachkriegsgesellschaft nach dem Ende der NS-Herrschaft. Dies bedeutete die Aufhebung der nationalsozialistischen Gesetze und Organisationen, aber auch, und darunter wurde der Begriff Entnazifizierung langläufig verstanden, die Säuberung des Personals von nationalsozialistischen Ideologien. Ziel der britischen Besatzungsmacht war die Demokratisierung der österreichischen Gesellschaft. Diesen Anspruch konnte die britische Besatzungsmacht nicht erfüllen. Sie konnten, wie im Übrigen auch die Amerikaner, der Masse an Mitläufern, an Opportunisten und jenen skeptisch-apathischen, unpolitischen mit ihrem System einer ausschließlichen Personalisierung von Entnazifizierung nicht Herr werden. Die Zentrierung auf Personalsäuberung war ein zu einseitiger, der, wie sich bald herausgestellt hatte, zum einen die Verwaltung vor Ort kollabieren ließ und zum anderen eine nicht mehr überschaubare Masse an Unzufriedenen zurückgelassen hätte, die gerade dadurch wieder anfällig für radikale Ideologien geworden wäre. Nicht ein Elitenaustausch, wie dies die ursprüngliche Zielvorgabe war, sondern eine Elitenrestauration war das Ergebnis. Österreichs Parteien nutzten diese Tendenz weidlich aus. Eine umfassende Aufarbeitung der Jahre 1933 bis 1945 als Chance für eine tief greifende demokratische Erneuerung hat jedenfalls nicht stattgefunden. Wenn die Sühne- und Säuberungsmaßnahmen der ersten Nachkriegsjahre in Österreich insgesamt ein Misserfolg waren, dann war es aber auch über weite Strecken ein hausgemachter, sprich ein österreichischer.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Entnazifizierungsmaßnahmen Briten Österreich personelle politische Säuberung
Autor*innen
Alexander Josef Mayr
Haupttitel (Deutsch)
Denazification – British element
Hauptuntertitel (Deutsch)
Entnazifizierungsmaßnahmen der Briten in Österreich
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC07076403
Utheses ID
1233
Studienkennzahl
UA | 312 | 332 | |
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