Detailansicht
Raum Baden zwischen 1933 und März 1938
Fallbeispiel Baden und Traiskirchen (Möllersdorf)
Veronika Oeller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Irene Bandhauer-Schöffmann
DOI
10.25365/thesis.13795
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29821.16801.572754-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Schwerpunkte dieser Diplomarbeit sind die wirtschaftliche und politische Situation im Raum Baden zwischen 1933 und März 1938. Als Fallbeispiele dienen dazu die beiden Stadtgemeinden Baden und Traiskirchen, die in insgesamt drei großen Kapiteln bearbeitet werden.
Der große Vorteil an den Stadtgemeinden Baden und Traiskirchen als Fallbeispiele ist, dass sie trotz ihrer Nähe zueinander so unterschiedlich sind. In der Stadtgemeinde Baden, die als Kurort sehr bekannt ist, lebte in den 1930er-Jahren das Bürgertum und man war traditionell christlich-sozial. Traiskirchen hingegen war weitgehend eine Bauern- und Arbeitergemeinde mit einigen bekannten Unternehmen wie zum Beispiel der Gummireifenerzeugung Semperit.
Ausführlich geht diese Diplomarbeit auf die wirtschaftlichen Probleme ein, unter denen beide Stadtgemeinden infolge der Weltwirtschaftskrise von 1929 litten. In Baden blieben die Gäste aus und in Traiskirchen mussten die Unternehmen ihre Produktivität drosseln. In beiden Orten bemühte sich die Gemeinde, die Wirtschaft wiederzubeleben. Die Kurstadt Baden hatte neben dem Gästeverlust noch das Problem, dass es viele Kurorte gab. Daher setzte der Badener Bürgermeister Josef Kollmann auf Veranstaltungen und das 1934 erbaute Casino, um sich von den anderen Kurorten abzuheben und somit für Gäste aus aller Welt interessant zu werden – ein Plan, der allerdings nur teilweise aufging. Der Traiskirchener Bürgermeister hatte diese Möglichkeiten nicht. Feste dienten in erster Linie dazu, den Menschen den tristen Alltag zu erleichtern und der Propaganda. Mit einem Gemeindewohnungsbau 1936 versuchte Traiskirchen, einerseits Arbeitsplätze zu schaffen und andererseits den Familien Arbeitsloser ein Zuhause zu sichern.
Die Politik, das zweite große Kapitel dieser Arbeit, zeigt erneut, wie unterschiedlich die beiden Gemeinden sind. Wie oben angedeutet hatte Baden schon vor dem autoritären Regime einen christlich-sozial dominierten Gemeinderat. Daher änderte sich im Gemeinderat die Besetzung nur teilweise. In Traiskirchen hingegen, das zuvor einen sozialdemokratischen Bürgermeister hatte, kam es zu einer kompletten Neubesetzung des Gemeinderats, der nach 1934 in Gemeindetag umbenannt worden war.
Trotzdem spürten beide Gemeinden die einschränkenden politischen Veränderungen. Hier gibt es vor allem von Baden gute Aufzeichnungen. In Traiskirchen brannte das Archiv im Zweiten Weltkrieg ab, sodass nur sehr wenig aus den Jahren 1933 – 1938 erhalten ist.
Das letzte große Kapitel in dieser Arbeit beschäftigt sich mit Themen, die im Kontext zu den beiden Schwerpunkten stehen, aber noch nicht weiter behandelt wurden. Dazu gehören die katholische Kirche, die zu Beginn hinter Dollfuß stand, und die Situation der Juden und Jüdinnen, die zunehmend antisemitischen Angriffen ausgesetzt waren. Außerdem beschäftigt sich das Kapitel mit den wirtschaftlichen und propagandistischen Aufgaben der Veran-staltungen. Den Abschluss macht der Verkehr, dessen Entwicklung vor allem für Baden eine Rolle spielte, da die verbesserten öffentlichen und privaten Verkehrsmittel die Anreise er-leichterten, aber auch Lärm mit sich brachten.
Im abschließenden Resümee werden die erarbeiteten Daten zusammengefasst und bewertet. Außerdem werden die beiden Stadtgemeinden, die als Fallbeispiele dienten, einander gegen-übergestellt und die wichtigsten Aspekte beziehungsweise die auffälligsten Unterschiede hervorgehoben.
Eine Liste von Vereinen, die nach 1945 wieder neu gegründet wurden, findet sich im Anhang ebenso wie drei zusammengefasste Interviews mit Personen aus den Stadtgemeinden Baden und Traiskirchen, die über ihre Erinnerungen an jene Zeit aus ihrer ganz persönlichen Sicht erzählen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Baden Traiskirchen 1934
Autor*innen
Veronika Oeller
Haupttitel (Deutsch)
Raum Baden zwischen 1933 und März 1938
Hauptuntertitel (Deutsch)
Fallbeispiel Baden und Traiskirchen (Möllersdorf)
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Irene Bandhauer-Schöffmann
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte
AC Nummer
AC08485504
Utheses ID
12395
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 299 |