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Nationale Konzepte in Böhmen im 19. Jh.
eine vergleichende Darstellung
Bernhard Seyr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Thomas Winkelbauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.13830
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29427.85028.203470-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit wird die Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachgezeichnet, im Laufe derer verschiedene Konzepte der nationalen Neuordnung des Kronlandes und des Königreichs Böhmen geboren wurden. Im Zentrum stehen dabei die Argumentationslinien der einzelnen Akteure (also Gruppen wie auch Individuen) und die Bezugspunkte dieser Stellungnahmen. In dieser Zeit werden jedoch langsam Stimmen hörbar, dass die slawische Bevölkerung mehr Rücksichtnahme verdient hätte. Diese Stimmen, die als tschechische Wiedergeburt in die Geschichte eingehen sollten, schafften es bis 1848, ein weitgehend gefestigtes Bild der Nation zu schaffen und dieses auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Von diesem Zeitpunkt an herrschte ein stetes Ringen um Zuständigkeiten und Zugeständnisse nationaler Einfärbung. Dabei ist schon bald zu erkennen, dass sich der zuvor vorherrschende böhmische Landespatriotismus weitgehend in die beiden Nationalideen auflöste und sich verschiedene Gruppierungen bildeten, die jeweils andere Argumentationslinien vertraten, um die nationalen Forderungen umzusetzen. Nach der Ohnmacht des Neoabsolutismus kam so ein Konflikt jenseits des Gegensatzpaares Zentralismus und Föderalismus auf. Die Deutschen Böhmens wandten sich nach Wien und versuchten von dort aus den „deutschen Besitzstand“ zu wahren und gleichzeitig die Überlegenheit der deutschen Kulturgemeinschaft zu propagieren. Die Tschechen hingegen begannen in Böhmen selbst ein eigenes spezifisch tschechisches Netzwerk von Institutionen zu kreieren. Dabei diversifizierte sich die Bewegung im Laufe der 1860er und 1870er Jahre. Demokratische Forderungen und moralisierende Proklamationen verdrängten den konservativen Anspruch, an der Spitze der Bewegung zu stehen. Diese Vorgänge führten schließlich in den 1880er Jahren zur völligen nationalen Desintegration.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichte Böhmen Nationalitätenkonflikte Nationsbildung 19. Jahrhundert
Autor*innen
Bernhard Seyr
Haupttitel (Deutsch)
Nationale Konzepte in Böhmen im 19. Jh.
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Darstellung
Paralleltitel (Englisch)
Conzepts of Nation in Bohemia in the 19th century
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
136 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Winkelbauer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.61 Tschechien, Slowakei, Ungarn
AC Nummer
AC08509691
Utheses ID
12426
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1