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Arisierungen in der österreichischen Textilindustrie
Markus Priller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Eigner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1577
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29055.83425.790664-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ursprüngliches Ziel der vorliegenden Arbeit war es, nach einem einleitenden historischen Vorspann, die Arisierung von Unternehmen der österreichischen Textilindustrie mit jüdischen Eigentümern in einer qualifizierten Stichprobe wertmäßig zu erfassen. Es zeigte sich im Laufe der Recherchen, dass dies ein Unterfangen war, das sich, aufgrund des fehlenden durchgehenden Datenmaterials, aber auch aufgrund des dazu notwendigen Arbeitsaufwands, nicht verwirklichen ließ. Aus dem erfassten Sample von zweihundert Arisierungsfällen aus der Textilindustrie, wurden in der Folge neun Beispiele ausgewählt, die zeigen, wie unterschiedlich dieser wohl größte Vermögenstransfer der österreichischen Wirtschaftsgeschichte ablaufen konnte. Es wird umrissen, wie viele Personen und Institutionen bei einer Arisierung involviert waren, wie die Vorgehensweisen sich unterschieden, und welchen Einfluss Parteimitgliedschaft, Vermögen oder Herkunft der der Ariseure auf den Ablauf einer Arisierung hatten. Die oft spärlichen Informationen über die enteigneten jüdischen EigentümerInnen zeigten, dass ihre Handlungsspielräume sehr gering waren, und dass ihnen nur in seltenen Fällen ein Teil des Verkaufserlöses ihrer Betriebe zugestanden wurde, um kurzfristig ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, oder, im besten Fall, ihnen zu ermöglichen, das Land zu verlassen. Die Erträge aus den „Verkäufen“ flossen über diskriminierende Steuern, wie der Judenvermögensabgabe und der Reichsfluchtsteuer, sowie später, über Einziehung des auf Sperrkonten eingezahlten Kaufpreises, an den Staat. Die Beschreibung der Arisierungsfälle versucht zu zeigen, dass die nationalsozialistische Herrschaft nicht als bloße Diktatur von oben begriffen werden kann. Arisierung war eine soziale Praxis mit Beteiligten aus allen Bevölkerungsschichten, die das Funktionieren und den Erhalt des Regimes der Nationalsozialisten ermöglicht und gestützt hat.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Arisierung Nationalsozialismus Textilindustrie
Autor*innen
Markus Priller
Haupttitel (Deutsch)
Arisierungen in der österreichischen Textilindustrie
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
143 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte
AC Nummer
AC07050754
Utheses ID
1259
Studienkennzahl
UA | 312 | 295 | |
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