Detailansicht

Do ornaments effect parental investment?
Katharina Mahr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Konrad Fiedler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14087
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30224.14821.151361-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Es ist wenig bekannt über über den evolutiven Ursprung von weiblichen Gefiederornamenten. Bei einigen Vogelarten entwickeln Weibchen ähnlich prächtiges Gefieder wie Männchen. Während in älteren Studien diese Ausprägung durch genetische Korrelation mit männlichen Gefiederornamenten erklärt wird, so wird zunehmend intrasexuelle und intersexuelle Selektion als treibende Kraft für die Evolution von Gefiederornamenten bei Weibchen gesehen. Zieht man in Betracht, dass bei vielen Vogelarten beide Elternteile an der Aufzucht der Jungvögel beteilig sind und für Männchen dadurch Kosten enstehen, sollten diese hoch qualitative Weibchen wählen. Dies tritt vor allem dann auf, wenn das männliche Investment in die Brut hoch ist und der reproduktive Erfolg von der Fitness des Weibchens abhängig ist. Intersexuelle Selektion findet zu verschiedenen Zeitpunkten des reproduktiven Zyklus statt, nicht nur während der Phase der Partnerwahl sondern auch während der Zeit der Eiablage und Jungenaufzucht. Unsere Studie befasst sich mit der „Differential Allocation Hypothese (DAH)“. Diese besagt, dass Individuen eine Entscheidung über den Aufwand in derzeitige und zukünftigen Reproduktionsmöglichkeiten treffen müssen. Die Konsequenz ist, dass der elterliche Aufwand an die Attraktivität des Partners angepasst werden sollte, sofern diese Aussage über dessen Qualität gibt. Diese Vorgehensweise steht in engem Zusammenhang mit dem zu erwartenden Gesamtfortpflanzungserfolg eines Individuums (life-time reproductive success) und tritt vor allem dann auf, wenn nur hoch qualitativer Nachwuchs Chancen auf späteren Fortpflanzungserfolg hat. Um zu testen, ob auch Männchen differential allocation als reproduktive Strategie wählen und Gefiederfärbung bei Weibchen ein Produkt intersexueller Selektion ist, wurde von uns im Frühjahr 2009 und 2010 eine Studie an frei lebenden Blaumeisen (Parus caeruleus) durchgeführt. Dabei wurde die blaue Kappe von Blaumeisen-Weibchen während der Phase der Jungenaufzucht mit einer Substanz behandelt, die die UV-Reflexion des Kopfgefieders reduziert. UV-Färbung des Gefieders spielt eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl und spiegelt die Qualität eines Individuums wieder, wie bereits in mehreren Studien sowohl für Männchen als auch für Weibchen nachgewiesen wurde. In der vorliegenden Untersuchung wurde die Gruppe von Weibchen mit reduzierter UV-Reflexion des Kopfgefieders (n = 19) mit einer Gruppe von unbehandelten Kontroll-Weibchen verglichen (n = 11), deren Kappe nur mit Bürzeldrüsenfett (huil de canard) behandelt wurde. Nach der Manipulation des Kopfgefieders der Weibchen wurde das Fütterungsverhalten von Männchen und Weibchen am Nest beobachtet. Zudem wurde das Gewicht der Jungvögel erfasst und ein Experiment durchgeführt, das die Bereitschaft der Elterntiere zur Nestverteidigung testete. Dazu wurde die Attrappe eines für das Studiengebiet wichtigen Nesträubers (Äskulapnatter, Zamenis longissimus) am Nistkasten exponiert. Männchen, die mit UV-reduzierten Partnerinnen konfrontiert wurden, fütterten ihre Jungen signifikant weniger als jene mit einem Weibchen aus der Kontrollgruppe. Sowohl die Futtermenge als auch die Futterflüge pro Jungvogel variierten signifikant zwischen den beiden Versuchsgruppen. Der Räuberversuch ließ keinen signifikanten Unterschied in der Verteidigungsbereitschaft (Zeit bis zur Ankunft des Elterntieres am Nest, Attacken, Abwehrverhalten) erkennen. Auch das Gewicht der Jungvögel änderte sich nicht aufgrund der UV-Manipulation. Die Weibchen selbst unterschieden sich weder in ihrem Fütterungsverhalten, noch ihrem Abwehrverhalten gegen die Räuberattrappe. Die Ergebnisse, im Bezug auf das männliche Fütterungsverhalten, sind weitgehend in Übereinstimmung mit der DAH, die eine Reduktion des elterlichen Aufwandes voraus sagt, wenn ein Merkmal eine geringere Qualität des Partners anzeigt. Entgegen unserer Erwartung und der ursprünglichen Idee der DAH wurde keine Kompensation des reduzierten männlichen Fütterungsverhalten durch die Weibchen beobachtet. Dies führen wir darauf zurück, dass Weibchen meist den Maximalaufwand zeigen, der im Wesentlichen durch Nahrungsressourcen limitiert ist. Des Weiteren blieb ein messbarer Effekt der UV-Reduktion auf das Abwehrverhalten der Vögel aus. Diese Studie ist einer von wenigen Versuchen sich mit „Differential Allocation“ als Fortpflanzungsstrategie von Männchen zu beschäftigen und dessen Rolle tatsächlich nachzuweisen. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass UV-Färbung des Kopfgefieders von Blaumeisen-Weibchen ein Merkmal ist, dessen Entwicklung durch intrasexuelle Selektion beeinflusst wird.
Abstract
(Englisch)
Differential allocation hypothesis (DAH) predicts that individuals will invest in parental care to the offspring of the current reproduction according to their own and their current mate’s quality. This applies to females in most cases, but also to males at least in cases in which female quality is crucial for offspring survival and the males’ parental investment is high. Male differential allocation may at least partly explain why females of several species are ornamented. However, male differential allocation has been tested in only very few experimental studies, revealing contradictory results. We conducted a field experiment to test whether male blue tits (Parus caeruleus) allocate their parental effort in relation to female ornamentation (ultraviolet coloration of the blue crown plumage), as predicted by the DAH. We reduced the UV-reflectance in a sample of females and compared the parental care (feeding investment, nest defence intensity) of their mates with the parental care of males paired to females, which were manipulated with avian preen gland fat. Our results revealed a significant effect of female treatment on male feeding trips and food load provided per nestling. As predicted by the DAH our results demonstrate that males invested less in parental effort when paired to UV-reduced females than to control females. Tests of the male nest defence behaviour did not indicate differences between the two female groups; furthermore we did not find differences in nestling body mass between the two female groups. However, to our knowledge, this is one of the first studies providing support for male differential allocation as response to female ornamentation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
male allocation female ornamentation ultraviolet colouration blue tits
Autor*innen
Katharina Mahr
Haupttitel (Englisch)
Do ornaments effect parental investment?
Paralleltitel (Deutsch)
Bewirken Ornamente elterliche Fürsorge?
Paralleltitel (Englisch)
Do ornaments effect parental investment?
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
31 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Konrad Fiedler
Klassifikationen
42 Biologie > 42.21 Evolution ,
42 Biologie > 42.66 Ethologie
AC Nummer
AC08573649
Utheses ID
12653
Studienkennzahl
UA | 439 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1