Detailansicht

Die polnisch-slowakischen Beziehungen auf den Gebieten der Kultur, Literatur & Sprache durch die Geschichte
Dominika Janda
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefan Michael Newerkla
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14126
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29791.59847.479165-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den polnisch-slowakischen Beziehungen auf den Gebieten der Kultur, Literatur & Sprache durch die Geschichte. Einleitend werden die ersten Kontakte zwischen Polen und der Slowakei beschrieben. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts schenkten die polnischen Wissenschaftler den Slowaken immer mehr Aufmerksamkeit und veröffentlichten zu diesem Thema zahlreiche Berichte. Das gegenseitige Wissen der polnischen und der slowakischen Bevölkerung voneinander war auch noch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verhältnismäßig gering. Die Gründe dafür lagen vor allem in der jahrelang vorherrschenden Politik, die darauf ausgerichtet war, diese benachbarten Länder voneinander zu isolieren. Seit der Gründung der Slowakischen Republik am 1. Jänner 1993, als die Polnische Republik einen neuen Nachbarn bekam, der hinsichtlich des gemeinsamen slawischen Ursprungs und der kulturellen, zivilisatorischen und sprachlichen Situation Polen sehr nahe steht, ist das Interesse der polnischen Bevölkerung an der Slowakei und ihren Bewohnern stark gestiegen. Das erste Kapitel ist der Geschichte der Bevölkerung in Spisz / Spiš / Zips und Orawa / Orava / Arwa gewidmet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es auf diesem Territorium mehrmals zu Grenzverschiebungen: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte das ganze Gebiet von Spisz und Orawa zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie, zwischen 1918–1920 zur Tschechoslowakischen Republik, für die weiteren 19 Jahre zu Polen, von 1939 und 1945 zur Slowakei und nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es wieder in die Grenzen der Polnischen und der Slowakischen Republik eingegliedert. Die zahlreichen Grenzverschiebungen hatten einen großen Einfluss auf das Leben der slowakischen Bevölkerung und auf die Herausbildung der slowakischen nationalen Identität. Die polnisch-slowakischen Beziehungen auf dem Gebiet von Spisz und Orawa waren vor allem in den ersten Nachkriegsjahren durch einen Konflikt zwischen zwei Seiten geprägt, nämlich zwischen der polnischen Bevölkerung einerseits und der slowakischen Bevölkerung, welche oft antipolnisch und antikommunistisch eingestellt war, andererseits. Diese Zeit, welche weder für die Polen noch für die Slowaken einfach war, war geprägt durch gegenseitige Vorurteile, die immer wieder zu Spannungen führten. Im zweiten Kapitel wird auf die Situation der slowakischen Minderheit in Polen eingegangen und es werden darin die folgenden Punkte behandelt: die Rechte und die Anzahl der slowakischen Minderheit, das slowakische Schulwesen in Polen, die slowakische Minderheit und die Religion, die Medien (Radio, Fernsehen, Presse) sowie die Vereinstätigkeit der Slowaken. Weiters wird im dritten Kapitel auf die polnische Minderheit in der Slowakei, ihre Entstehungsgeschichte, Anzahl und Verbreitung, ihre Vereins- und Kulturtätigkeit, ihre Vertretung in den Medien und das polnische Schulwesen in der Slowakischen Republik eingegangen. Das vierte Kapitel betrifft die polnisch-slowakischen Kulturkontakte, vor allem im Bereich der Literatur. Die polnisch-slowakischen literarischen Beziehungen und Einflüsse haben eine reiche Tradition und ihre Anfänge reichen in die Epoche der Aufklärung zurück, als man auf dem slowakischen Territorium begann sich für die Kultur, Literatur und Wissenschaft des benachbarten Landes zu interessieren. Die Gründe dafür lagen vor allem in der historischen, ethnologischen und sozialen Verwandtschaft der beiden Völker. Im Jahre 1696 wurde in der Slowakei zum ersten Mal ein polnisches Werk übersetzt und in slowakischer Sprache herausgegeben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte auch ein größeres Interesse für die slowakische Literatur seitens der polnischen Literaturwissenschaftler ein. Im Jahre 1874 wurde das erste slowakische Buch ins Polnische übersetzt und herausgegeben. Das fünfte Kapitel ist den polnisch-slowakischen Kontakten auf dem Gebiet der Sprache gewidmet. Das Polnische und das Slowakische gehören beide zu den westslawischen Sprachen und haben ihren Ursprung im Urslawischen, aufgrund dessen sie ein gemeinsames sprachliches Erbe aufweisen. Vergleicht man sie miteinander, dann findet man zahlreiche Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten, die einerseits mit der geographischen Nähe und andererseits mit der genetischen Verwandtschaft zusammenhängen. Die meisten Gemeinsamkeiten und Differenzen beziehen sich auf den lexikalischen Bereich. Neben der Behandlung der lexikalischen Thematik, wird in diesem Kapitel auch auf die Lautlehre, den Sprachkontakt in Spisz (slk. Spiš, dt. Zips) und in Orawa (slk. Orava, dt. Arwa) sowie auf die soziolinguistische Situation der jeweiligen Bevölkerungsgruppen eingegangen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
polnisch slowakisch Beziehungen Kultur Sprache Literatur Geschichte
Autor*innen
Dominika Janda
Haupttitel (Deutsch)
Die polnisch-slowakischen Beziehungen auf den Gebieten der Kultur, Literatur & Sprache durch die Geschichte
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
125 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefan Michael Newerkla
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC08537867
Utheses ID
12681
Studienkennzahl
UA | 243 | 375 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1