Detailansicht

Die Anwendung des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen im Bereich der Sprachausbildung des Österreichischen Bundesheeres
Andreas Karl Prutsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Rosita Schjerve-Rindler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14178
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29772.75828.270570-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Laufe der Geschichte der 2. Republik durchlief das Österreichische Bundesheer (ÖBH) viele Höhen und Tiefen, angefangen von der ersten großen Bewährungsprobe bei der sogenannten „Ungarn-Krise“ 1956, über den von der Bevölkerung aufgrund diskussionswürdiger politischer Entscheidungen durchaus ambivalent gesehenen Einsatz während der „Tschechen-Krise“ 1968 bis hin zur „Eurofighter-Debatte“ und der jetzigen sehr hitzig geführten Auseinandersetzung über Sinn und Zweck der Wehrpflicht. Ein sehr unbekannter Bereich ist die Sprachausbildung im ÖBH, die in den letzten beiden Jahrzehnten einen deutlichen Aufschwung erlebt hat, da das ÖBH laut Verfassung ja nicht nur Aufgaben im Inland, sondern auch im Ausland zu erfüllen hat. Als Meilenstein kann da der Beitritt zur EU 1995 gesehen werden, der die Einrichtung einer ständigen Militärvertretung Österreichs in Brüssel ermöglichte. Doch österreichische Militärpersonen sind nicht nur in Organisationen der EU zu finden, sondern beteiligen sich auch intensiv an Programmen der NATO Partnerschaft für den Frieden, in der Österreich ebenfalls Mitglied ist. Die in diesen Organisationen zu besetzenden Dienstposten werden mit hochrangigen Offizieren, bestens ausgebildeten Unteroffizieren oder zivilen Experten, die Angehörige des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) sind, besetzt. Logischerweise sind neben den allgemeinen fachlichen Voraussetzungen für solche Posten auch Sprachkenntnisse erforderlich, um die alltäglichen, kommunikativen Aufgaben und Situation gut bewältigen zu können. Zur Erlangung eines Postens sind außerdem immer wieder Sprachfertigkeiten gefordert, welche die NATO in einem Standardization Agreement (STANAG) mit der Nummer 6001 definiert hat. Um den sprachlichen Anforderungen zu entsprechen und den österreichischen Vertretern im Ausland ein Dokument in die Hand zu geben, das Aussagekraft in Bezug auf die STANAG hat, hat Österreich eine Prüfungsordnung erstellt, die im Großen und Ganzen auf der STANAG 6001 basiert. Die Verantwortung für die Sprachausbildung trägt dabei das Sprachinstitut des Bundesheeres, das neben der Sprachausbildung noch die Bereiche Sprachmittlung, Prüfungswesen und Terminologiearbeit zu seinen Kernprozessen zählt und an der Landesverteidigungsakademie in Wien, der höchsten Ausbildungsinstitution des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH) angesiedelt ist. Die theoretische Grundlage bildet das Fremdsprachenkonzept des ÖBH in Verbindung mit der Beschreibung der sprachlichen Leistungsstufen, die sich wiederum auf ein Standardisierungsabkommen der NATO (STANAG 6001 – Standardization Agreement 6001) beziehen, welches in Entstehung und Aufbau gewisse Parallelen zum Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GERS) aufweist. Obwohl beide Metasysteme mit ähnlich lautenden Deskriptoren und Leistungsstufen arbeiten, werden deren Sprachzertifikate nicht überall anerkannt. Für fast alle international arbeitenden Militärinstitutionen gelten die Prüfungen gemäß STANAG 6001, die jedoch in keinen zivilen Institutionen anerkannt werden. Dementsprechend werden Prüfungen gemäß GERS in zivilen internationalen Organisationen anerkannt, jedoch nicht in militärischen. Um Anreize für jene zu schaffen, die sich für den Militärdienst entscheiden, wäre es dennoch sinnvoll, Sprachzertifikate auszustellen, die nicht nur im militärischen Bereich, sondern auch international anerkannt werden. Daher beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, ob Deskriptoren, Methodik, Ausbildungsinhalte und Evaluation im ÖBH verändert werden müssen, um ein Sprachzertifikat gemäß den Empfehlungen des GERS ausstellen zu können. Abgerundet wird die Frage mit der Betrachtung der Wichtigkeit der Mehrsprachigkeit im ÖBH, die sowohl bei internationalen Einsätzen, als auch im Bereich der Militärdiplomatie immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen Bundesheer Fachdidaktik Mehrsprachigkeit
Autor*innen
Andreas Karl Prutsch
Haupttitel (Deutsch)
Die Anwendung des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen im Bereich der Sprachausbildung des Österreichischen Bundesheeres
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
157 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosita Schjerve-Rindler
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
81 Bildungswesen > 81.70 Bildungssysteme, Bildungsinstitutionen: Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.92 Berufliche Weiterbildung
AC Nummer
AC08536305
Utheses ID
12720
Studienkennzahl
UA | 190 | 347 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1