Detailansicht

Evidenzbasierte Evaluation pflegerischer Maßnahmen in der Schluckrehabilitation bei geriatrischen Patienten/Patientinnen
Alice Nikolic
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Andreas Winkler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.14212
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29825.44848.461964-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Für uns alle ist Schlucken ein automatisierter Vorgang, über den wir uns unter normalen Umständen keine Gedanken machen, oder diesem keine Aufmerksamkeit schenken. Leider ist diese Normalität nicht für alle gegeben. Viele ältere Menschen, welche nach einem Schlaganfall an Demenz oder einer neurogenen Störung leiden, sind oft nicht mehr im Stande, den physiologischen Schluckakt zu vollziehen. Obwohl Dysphagie mittlerweile in der Allgemeinbevölkerung bei über 60jährigen eine Prävalenz von 14% (Prosiegel M., Brain Days, 2007) inne hat und stetig steigt, wird diesem Gebiet viel zu wenig Beachtung geschenkt. Somit hat es fast denselben epidemiologischen Stellenwert wie Diabetes mellitus. Bei über 55jährigen liegt in der Allgemeinbevölkerung die Dysphagieprävalenz bei 16%-22% (Jäger M., 2005). Leider kann keine genaue Prävalenzangabe für neurogene Dysphagien in der Allgemeinbevölkerung angeführt werden, da die selbst in der Literatur stark differenziert. Dem ungeachtet geht man von ungefähr 50% (Prosiegel M., 2003) der neurologischen Patienten aus. Der gestörte Schluckvorgang kann eine oder mehrere Phasen des eigentlichen Schluckvorganges betreffen und in verschiedensten Ausprägungen erscheinen. Beim Schlucken kreuzen sich Speise- und Luftröhre, aus diesem Grund besteht beim gestörten Schlucken die Gefahr der Penetration oder Aspiration (Patsch M., 2009). Neurogene Dysphagien sind Schluckstörungen, welche infolge von neurogenen Erkrankungen entstehen. Folgen dieser Dysphagien, die es durch spezielle Interventionen zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren gilt, sind: Dehydration, Malnutration, Aspirationspneumonie, eingeschränkte Lebensqualität und auch Tod. Um diesen entgegenzuwirken, zielt der Prozess der Schluckrehabilitation darauf ab, den funktionellen Outcome zu verbessern und Sekundärschäden zu vermeiden. Diese Prozesse erstrecken sich von der Definition der Behandlungsziele, über das Erlernen von Kompensationsstrategien zum Schutz vor Aspiration, bis hin zur Ermöglichung oraler Nahrungsaufnahme bzw. zur Normalisierung des Schluckaktes. In diesen Abläufen sind auch spezifische pflegerische Handlungen integriert, wie beispielsweise vorbereitende Maßnahmen zur Schlucktherapie, orale Stimulationsmethoden zur Verbesserung des Schluckreflexes, oder die Unterstützung der Nahrungsaufnahme. Ebenso können pflegerische Methoden eingesetzt werden, welche eine eingeschränkte muskuläre Unterstützung beziehungsweise Atemmechanik verbessern. Hierzu zählen z.B. propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation, thermische Maßnahmen, Haltungsänderungen, sowie Schluckmanöver und Veränderung der Nahrung beziehungsweise der Nahrungsaufnahme. Schluckrehabilitation ist ein interdisziplinärer Prozess, in dem auch von der Pflege rehabilitative Maßnahmen einfließen können, um das funktionelle Outcome bei Patienten mit Schluckbeschwerden zu verbessern. Derzeit gibt es kein einheitliches Konzept für Pflegepersonen hinsichtlich der Maßnahmen, die in der Schluckrehabilitation favorisiert werden können. Gerade im Bereich der Geriatrie gibt es nur wenige hoch wissenschaftliche Studien, die belegen können, welche pflegerischen Maßnahmen angewendet werden sollen, um eine Förderung der Schluckrehabilitation zu erlangen. Das Thema ist aufgrund der epidemiologischen Veränderungen der Altersverteilung ein relevantes und zunehmendes klinisches Problem. Die vorliegende Arbeit versucht aufzuzeigen, welche pflegerischen Maßnahmen durch Pflegekräfte ausgeübt werden können, um den funktionellen Outcome von geriatrischen Patienten mit Schluckstörungen zu verbessern beziehungsweise zu unterstützen.
Abstract
(Englisch)
For most of us, swallowing is an automated process which we hardly pay any attention to under normal circumstances. Unfortunately, however, many elderly people who have suffered dementia or neurogenic disorders in the wake of a stroke have lost the ability to perform the physiological act of swallowing. Nevertheless, this issue still does not receive the degree of attention it deserves. This is the case even though the prevalence of dysphagia is estimated at 14% in the general population aged over 60 (Prosiegel M, Brain Days, 2007), with constantly rising numbers, thus assuming almost the same epidemiological significance as diabetes mellitus. The prevalence of dysphagia in the general population is estimated at 16%-22% in people aged 55 and above (Jäger M., 2005). Unfortunately, due to widely varying numbers in the literature, it is impossible to gain precise figures on the prevalence of neurogenic dysphagia in the general population. Regardless, about 50% of the neurological patients are assumed to have dysphagia (Prosiegel M., 2003). The disruption of the act of swallowing can affect a single phase or several phases of the whole act and arise in varying manifestations. As the swallowing passage involves both the larynx and the oesophagus, penetration and aspiration are potential dangers in patients with dysfunctional swallowing (Patsch M., 2009). Neurogenic dysphagia results from neurogenic disorders. Adverse consequences that need to be avoided or minimised by specific interventions include dehydration, malnutrition, aspiration pneumonia, reduction in quality of life and death. To counteract these, swallowing rehabilitation aims at improving functional outcomes and reducing secondary damage. These interventions involve the definition of treatment goals, instructions on compensatory strategies that provide protection against aspiration, as well as enabling patients to feed orally or even swallow without hindrance. These processes encompass specific nursing acts, including for instance preparatory measures, swallowing therapy, oral stimulation methods for the improvement of the swallowing reflex and support of food intake. Moreover, nursing techniques can be employed that improve muscular support and breathing mechanics, such as proprioceptive neuromuscular fascilitation and thermal measures, changes in posture and swallowing manoeuvres and changes in diet and food intake. Swallowing rehabilitation is an interdisciplinary process, involving rehabilitative measures applied by the nurses to improve functional outcomes in patients with dysphagia. Currently, there is no uniform concept for caregivers in terms of measures that should be favoured in swallowing rehabilitation. Particularly in geriatrics, scientific studies are lacking that point out certain nursing measures that can be applied to enhance swallowing rehabilitation. Due to the demographic changes, this topic is highly relevant and will increasingly become a clinical issue. This paper seeks to identify nursing measures that can be performed by nurses in order to improve the functional outcomes in geriatric patients with dysphagia.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Dysphagia geriatric medicine literature-analysis nursing
Schlagwörter
(Deutsch)
Schluckstörungen Geriatrie Literaturanalyse Pflege
Autor*innen
Alice Nikolic
Haupttitel (Deutsch)
Evidenzbasierte Evaluation pflegerischer Maßnahmen in der Schluckrehabilitation bei geriatrischen Patienten/Patientinnen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
86 S., Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andreas Winkler
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08559515
Utheses ID
12751
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1